Gasthof Sonne hat die Türen für immer geschlossen
Affoltern · Am Wochenende öffnete Walter Briggen die Türen seines renommierten Gasthofes ein letztes Mal zur «Austrinket».
Mit viel Wehmut kehrten viele der treuen Gäste zu einem letzten Besuch in der «Sonne» Affoltern ein. Rund 30 Jahre wurden die Gäste durch Walter Briggens Kochkünste verwöhnt. Er hat in dieser Zeit auch manchem Auszubildenden die hohe Kunst und die Freude am Kochen vermittelt.
Wie der Besitzer der «Sonne» erklärt, kommt die Schliessung des Betriebes nicht etwa aus einer Notlage heraus, sondern sei vielmehr ein reiner Vernunfts-Entscheid. Die «Sonne» sei nach wie vor ein gutgehender Betrieb. Er blicke auch nicht mit Wehmut zurück, erklärt Walter Briggen, «es ist gut so, wie es jetzt ist.»
Unter den Gästen waren jedoch auch Stimmen zu hören, dass man sich ein Affoltern ohne die «Sonne» noch gar nicht vorstellen könne oder auch nicht wolle, auch wenn diese Entscheidung bereits getroffen ist und nicht mehr umgestossen werden kann.
Auf die Frage nach den Zukunftsplänen meint Briggen: «In der kommenden Zeit werde ich mich mit der Räumung des grossen Gebäudes beschäftigen.» Wenn dann alles geräumt sei, werde er sich dem Umbau des Gasthofes in Wohnungen widmen.
Im ehemaligen Gasthof Sonne, mit der herrlichen Aussicht, werden elf Wohnungen entstehen. Dadurch wird es künftig vielen Leuten vergönnt sein, dort zu wohnen, wo andere Ferien machen. War doch bis anhin die Sonnen-Terrasse für die prächtige Aussicht in die Berner-Alpen weit über die Region hinaus bekannt.
Für ihn sei es auch gut, dass im nahegelegenen Gasthof Löwen wieder einfache Zimmer angeboten werden können, denn die Unterbringung des Militärs sei für die Gemeinde ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, welchen man nicht einfach so preisgeben dürfe, so Briggen.
Er empfinde eine grosse Dankbarkeit seinen Gästen und auch seinen Angestellten gegenüber. Die vergangenen Jahre seien eine gute Zeit gewesen, und er möchte diese nicht missen. Für die Zukunft werde er sich nun an einen neuen Lebensrhythmus gewöhnen müssen, aber er freue sich darauf, was ihm das Leben an neuen Herausforderungen so bringen werde. eus