• Von links: Gemeindepräsident Andreas Minder, Finanzverwalter Josef Müller, Hannes Fankhauser, Gemeinderat Bernhard Liebert. · Bild: Barbara Heiniger

08.06.2018
Emmental

Gemeinderat wird zum Landverkauf ermächtigt

Die Traktanden an der Gemeindeversammlung in Dürrenroth wurden ohne lange Diskussionen genehmigt. Der Gemeinderechnung 2017 stimmten die Anwesenden einstimmig zu. Ebenfalls erhielt der Gemeinderat das Vertrauen und die Verkaufsermächtigung für die Baulandparzelle Nr. 32. Zur Kenntnis genommen wurden Kreditabrechnungen. Vorgestellt wurde der neue Finanzverwalter Josef Müller.

Dürrenroth · Insgesamt 36 Stimmberechtigte fanden den Weg in die Chipfhalle, um über die traktandierten Geschäfte zu bestimmen. Sie wurden von Gemeindepräsident Andreas Minder begrüsst und auf die Rügepflicht aufmerksam gemacht.

Rechnungsabschluss besser als budgetiert
Abgeschlossen wurde die Jahresrechnung 2017 der Einwohnergemeinde Dürrenroth nach dem Rechnungslegungsmodell HRM2 durch Hannes Fankhauser. Er führte diese im Mandat der Firma Abplanalp Raumsauer AG, Verwaltungsorganisation. An der Versammlung wurde die Rechnung ausführlich von Gemeinderat Bernhard Liebert, Ressort Finanzen, erläutert. Sie schloss mit einem Aufwandüberschuss von 74 202 Franken ab. So ergibt sich eine Besserstellung gegenüber dem Budget von 233 762 Franken. Es gab keine Wortmeldungen und die Jahresrechnung 2017 wurde einstimmig genehmigt. Bernhard Liebert dankte Hannes Fankhauser für seine Arbeit herzlich und überreichte ihm ein Präsent. «Es war für mich fast wie ein Heimkommen, wenn ich in Dürrenroth die Arbeit erledigte», meinte Hannes Fankhauser, war er doch vor einigen Jahren als Verwaltungsangestellter in der Gemeinde tätig und damals so mit der Bevölkerung auch verwurzelt. Vorgestellt und willkommen geheissen wurde der neue Finanzverwalter Josef Müller. Die Baulandparzelle Nr. 32 gehört der Gemeinde Dürrenroth. Die Parzelle ist 1670 m² gross und liegt im Perimeter der schützenswerten Ortsbilder. Darum müssen sich Neubauten besonders gut in das Dorfbild einfügen. Unterhalb vom Feuerwehrmagazin wurde diese Parzelle vor allem für Parkplätze genutzt. Ein Team von Fachexperten hat von November 2016 bis Juli 2017 ein Projekt von zwei Mehrfamilienhäusern erarbeitet. Dieses wäre auch bei der kantonalen Denkmalpflege genehmigungsfähig. Der Gemeinderat von Dürrenroth hat das Projekt an der Gemeindeversammlung im Dezember 2017 unter dem Traktandum Verschiedenes vorgestellt. «Dem Gemeinderat war schnell klar, dieses Projekt sei nicht selber zu realisieren, sondern das Land sollte an ersthafte Interessenten verkauft werden. Der Landhandel ist nicht eine finanzpolitische Idee, sondern es soll ein Anschub in der Gemeinde geschehen», orientierte der Gemeindepräsident.
Damit aber möglichst rasch gehandelt werden könne und es keine unnötigen Verzögerungen geben solle, lautete der Antrag des Gemeinderates für die Ermächtigung, die Parzelle zu verkaufen. Dabei wurde der Preis im Spielraum von Fr. 170.– bis 210.– pro m² festgelegt. Wenn die Mehrfamilienhäuser gebaut werden, gibt dies je nach Grös-se ungefähr zwölf Wohnungen, die an Einheimische und Auswärtige vermietet werden können.
«Ich darf hier mitteilen, dass auch die dorfansässigen Hausärzte Christine und Theo Kurzen ihr Interesse angemeldet haben, eventuell in einem der Häuser ihre Praxis zu haben», sagte Andreas Minder zu den Anwesenden. Mit 30 Ja- zu einer Nein-Stimme wurde dem Antrag des Gemeinderates zugestimmt, die Parzelle Nr. 32 zu einem guten Preis zu verkaufen. Das Geld soll aber nicht zweckgebunden sein, um später wieder Land zu kaufen, wie ein Votant aus der Versammlung anregte.

Erfreuliche Kreditabrechnungen und Lastwagenprobleme
Die Versammlung konnte zur Kenntnis nehmen, dass bei der Erschliessung Wohnbauland Allmend eine Kreditunterschreitung von 6934 Franken zu verzeichnen ist. Ebenfalls gut verlief die Sanierung Feldstrasse, der Abschnitt Oberdorf–Feld, wo eine Kreditunterschreitung von 22 815 Franken resultierte.
Aus der Gemeindeversammlung wurde die Belastung durch Lastwagen zur Schuttablage angesprochen. Der Gemeinderat ist sich dieser Problematik bewusst und wird, wenn nötig, auch reagieren. Als nicht ganz realistisch und kaum durchführbar wurde aber die Anregung eines Votanten zu einer Gewichtsbeschränkung für Lastwagen durch das Dorf Dürrenroth eingestuft. Mit bestem Dank für das Mitdenken, Mittragen und die aktive Teilnahme schloss der Präsident Andreas Minder die Gemeindeversammlung bereits nach einer Stunde.

Von Barbara Heiniger