Gemeinsamer Spass am Eishockeyspiel

Vom 1. bis 3. Januar fand in der Eishalle des Campus Perspektiven in Huttwil ein Nachwuchs-Eishockeyturnier mit über 500 Kindern statt. Am vom SC Langenthal organisierten Gautschi-Cup zelebrierten die 6- bis 10-jährigen Knaben und Mädchen fernab der schlussendlichen Rangierung die Freude am Eishockeyspiel oder – passender – dem «Chneble».

Eishockey · 18. Gautschi-Cup in Huttwil
«Über 500 Kinder in 38 Mannschaften haben das Turnier an drei Tagen belebt», freut sich Turnierleiter Marcel Kissling, welcher sein Amt erstmals ausübte und von Bruno Habisreutinger übernahm. Zusammen mit Lukas Heri (sportliche Leitung), Daniela Widmer (Administration, Puckwerfen) und Michael Widmer (Verpflegung) zeichnete er für eine tadellose Organisation des Nachwuchs-Grossanlasses verantwortlich. Das traditionsreiche und seit 2005 stattfindende Turnier fand auch an den ersten drei Neujahrstagen 2023 unter dem bewährten Konzept statt. Einzig der Name wurde von Sennen-Cup in Gautschi-Cup umgewandelt, weil die Langenthaler Garage Gautschi AG sich beim Nachwuchs des Schlittschuh-Clubs Langenthal stark engagiert. Die wirbligen Knaben und Mädchen im Alter von 6 bis 10 Jahren sorgten in der Eishalle des Campus Perspektiven in Huttwil für regen Betrieb auf und auch neben dem Eis. Es wirbelte überall wie in einem Ameisenhaufen.   

Starke Langenthaler U9-Teams
Es fanden je ein Anfänger- sowie ein Fortgeschrittenen-Turnier der U9-Alterskategorie (6 bis 9 Jahre) statt. Am Neujahrstag glänzte der Nachwuchs des SC Langenthal beim U9-Anfänger-Turnier mit den Podesträngen zwei und drei. Turniersieger wurde der EHC Olten. Das mitmachende Team der Hockeyschule Huttwil/Langenthal erreichte den 7. Rang. Bei den fortgeschrittenen U9-Eishockeyspielenden am Bärzelistag siegte der EHC Chur, während der SC Langenthal den 4. Rang belegte. Am dritten Turniertag stand die Altersklasse U11 (bis 10 Jahre) im Einsatz.

Im Zentrum steht der Spass
Mit viel Elan wurde auf den drei quer angelegten Spielfeldern um Tore und Punkte gekämpft. Einer der absoluten Goalgetter der Langenthaler Formation «gelb» war Dino Oberli. «Ich habe keine Ahnung, wie viele Tore ich erzielt habe. Viel wichtiger ist mir der Spass», meint der Herzogenbuchseer, welcher via dem Strassenhockey vor einem Jahr zum Eishockey stiess und seither dreimal wöchentlich beim SCL trainiert. Bereits die Eishockeyschule besuchte die 9-jährige Lou Kaser aus Langenthal. «Anschliessend habe ich eine Pause gemacht. Nun hat es mich wieder gepackt. Das Turnier in Huttwil finde ich super, weil man ganz lange Einsatzzeiten hat.» Mit den Jungs im Team kommt sie klar, obwohl sie manchmal «etwas den Spinner haben». Lou Kaser hat einen grossen Wunsch: «Ich würde später gerne für Langenthals Frauenteam auflaufen.»

Kopfschütteln wegen Erwachsenen
Was der SCL-Eishockeynachwuchs über die Geschehnisse im Profibereich des eigenen Clubs denkt, bringt die 9-jährige Elin Sägesser auf den Punkt: «Ich finde es einfach nur traurig.» Der  Bützberger Miko Kaufmann doppelt nach: «Es ist schade. Die Erwachsenen wissen manchmal nicht, was sie tun.» Kaufmann stand in Huttwil für Blau-Gelb zwischen den Pfosten und zeigte viele starke Paraden. «Ich interessierte mich schon immer nur für die Goalieposition», erklärt der Sohn des gebürtigen Huttwilers Michael Kaufmann, durch den Miko zum Eishockey kam. Sein Langenthaler Team «gelb» belegte am Gautschi-Cup in Huttwil den 10. Rang. «Das ist völlig okay. Letztes Jahr belegten wir den letzten Rang. So gesehen haben wir uns gesteigert.» Später möchte Miko Kaufmann gerne beim EV Zug im Tor stehen.

Aus Eishockey-Familien
Bereits im Alter von drei Jahren legte der Kleindietwiler Nicola Sollberger mit dem Eishockey los. Sein Vater spielte früher ebenfalls für den SC Langenthal. Und auch alle drei Brüder spielen Eishockey. Am Turnier in Huttwil war der erst 8-Jährige bereits mehrmals. «Ich freue mich jeweils am meisten auf die Medaille.» Sollberger ist ein fairer Spieler. «Das Checken und an die Bande drücken mag ich nicht.» Weil es in Langenthal keine Profiperspektiven mehr gibt, kann sich der Kleindietwiler vorstellen, einmal beim EV Zug oder den ZSC Lions zu spielen. Auch ein Familien-Eishockeyfieber grassiert bei Naiyeli Vuillemin, die ebenfalls bereits im Alter von drei Jahren mit dem Eishockey begann. Sämtliche sechs Geschwister der 10-jährigen Hasle-Rüegsauerin spielen Eishockey.  Das Nachwuchstalent der SCL Young Tigers mag es, mit den Jungs zu spielen. «Das ist wirklich cool. Manchmal spielen sie zwar nicht ab. Dann sage ich etwas. Nützen tut es allerdings selten», lacht die Frohnatur. «Ich bin sehr gerne auf dem Eis. Am Turnier in Huttwil schätze ich es, dass es so viele Teams hat und alle zu so viel Spielzeit kommen.»

Jetzt erst recht
Das Turnier in Huttwil war auch bei der 18. Auflage ein voller Erfolg. Die Querelen im Profibereich des SC Langenthal haben gemäss Marcel Kissling keine Auswirkungen auf die Arbeit im SCL-Nachwuchsbereich: «Wir wollen den Nachwuchs weiterbringen, ihn sogar noch etwas mehr pushen als bisher. Es ist wichtig, dass wir die Nachwuchsarbeit erhalten. Genauso wie auch den Gautschi-Cup.»
Auszug aus der Rangliste: Turnier U9-2 (10 Teams): 1. EHC Olten; 2. SC Langenthal gelb; 3. SC Langenthal blau; 4. EHC Burgdorf; 7. Hockeyschule Huttwil/Langenthal. – Turnier U9-1 (14): 1. EHC Chur; 2. SC Bern Future; 3. EHC Biel; 4. SC Langenthal blau; 5. SCL Tigers; 11. SC Langenthal gelb. – Turnier U11-2 (14): 1. Dragon Thun; 2. EHC Chur; 3. EHC Schwarzenburg Köniz; 5. SCL Young Tigers; 8. SC Langenthal blau;  10. SC Langenthal gelb.

Von Stefan Leuenberger