Genussmomente in stimmungsvoller Kulisse
In der stimmungsvollen Kulisse des Klosterparks in St. Urban fand das diesjährige 14. Rottaler Erntefest statt und lockte sehr viele Besucher an. Diese liessen sich durch die Vielfalt der angebotenen regionalen Produkte begeistern und ebenso davon, bei schönstem Herbstwetter die kulinarischen Köstlichkeiten und das musikalische Rahmenprogramm draussen im Park zu geniessen.
St. Urban · Regional liegt im Trend. Die Menschen bevorzugen je länger desto mehr landwirtschaftliche Erzeugnisse, Lebensmittel und Gesundheitsprodukte, die in ihrer unmittelbaren Umgebung hergestellt und produziert werden. Die Verbundenheit mit der Region und ihren Ressourcen wird gelebt und hat bei vielen Menschen einen hohen Stellenwert erhalten.
Davon konnte man sich auch am diesjährigen 14. Rottaler Erntefest überzeugen, das im Klosterpark St. Urban stattfand. Bereits beim Start am frühen Morgen schlenderten viele Besucher den über 50 Ständen entlang. Zur Mittagszeit war dann der Klosterpark mit vielen hundert Menschen besetzt, die bei schönstem Herbstwetter das vielfältige Angebot des Rottaler Erntefestes genossen.
Beeindruckende Vielfalt
Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des Anlasses fand dieser zum zweiten Mal nacheinander am selben Ort statt. Dabei zeigte sich, dass der Ort bei der Klosterkirche in St. Urban ein idealer Platz für diesen Anlass ist, bildete doch der Klosterpark eine überaus stimmungsvolle Kulisse für das Rottaler Erntefest. Einmal mehr wurde den Besuchern vor Augen geführt, über welch immensen «Reichtum» die Rottaler Kulturlandschaft verfügt, was an den Ständen mit einer beeindruckenden Vielfalt an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Lebensmitteln und Gesundheitsprodukten zum Ausdruck kam.
Viele der Aussteller sind seit Jahren dabei. «Das Rottaler Erntefest ist für uns ein hervorragender Marketing-Anlass und zugleich eine willkommene zusätzliche Einnahmequelle», erläuterte eine ältere Ausstellerin, die seit der ersten Austragung am Rottaler Erntefest teilnimmt. Zufrieden mit der diesjährigen Austragung zeigte sich auch Organisator Werner Stirnimann, Projektleiter Biodiversia GmbH in Langenthal. «Viele sind uns über die Jahre treu geblieben und melden sich jeweils wieder an. Daneben versuchen wir auch, neue Anbieter für das Erntefest zu gewinnen, um die Vielfalt weiter zu erhöhen», betonte Stirnimann, der darauf hinwies, dass es beim Anlass nicht bloss darum gehe, seine Produkte zu vermarkten, «sondern auch miteinander ins Gespräch zu kommen, denn nicht selten ist das der Beginn einer Zusammenarbeit, die zu neuen Spezialitäten führt», erläuterte er und wies in diesem Zusammenhang auf die Baumnuss-Salametti der Klostermetzgerei hin.
«Rottaler Genussfenster»
Beim diesjährigen Rottaler Erntefest wurde ganz bewusst auch das «Rottaler Genussfenster» ins Zentrum gerückt, eine Internetplattform, durch die der Besucher in den genussreichen Raum am Schnittpunkt der Kantone Luzern, Bern und Aargau hineinschauen kann. Hier entdeckt man, wie die feinen regionalen Spezialitäten entstehen, aus welchem natürlichen und kulturellen Umfeld sie stammen und was die interessante Gegend zwischen Langenthal, Zofingen, Willisau und Huttwil sonst noch zu bieten hat. Auf dieser Internetplattform werden laut Werner Stirnimann die Inhalte des Rottaler Erntefestes während des ganzen Jahres erlebbar.
Am Rottaler Erntefest wiederum kann man diese Spezialitäten hautnah begutachten, kaufen oder gleich vor Ort verzehren. So bot eine kleine «Genuss-Meile» vielfältigste kulinarische Köstlichkeiten an, die zum Verweilen im schönen Klosterpark einluden. Ein musikalisches Rahmenprogramm, dargeboten von der Musikgesellschaft St. Urban, Auftritten der Formation «Saxofun», eines Alphorn-Duos sowie der Kindertrachtengruppe Pfaffnau-Roggliswil, sorgte für unterhaltsame «Genussmomente».
Das Rottaler Erntefest bot aber noch viel mehr als regionale Produkte, Spezialitäten und Kulinarik, sondern auch viel Wissenswertes zur Rottaler Kulturlandschaft, über altes Handwerk und Brauchtum in der Landwirtschaft, in Werkstätten und der Gastronomie. Dazu zählte beispielsweise das «Rose- Chüechli», ein Fasnachtsgebäck.
Seinen Namen hat das Gebäck von seiner Form, die an eine Rose erinnert. Die Form des Eisens kann je nach Ort variieren. In der Schweiz sind Kochbücher aus dem 18. Jahrhundert mit dem Rezept für Rosengebäck vorhanden. Im 20. Jahrhundert wurde das Rosengebäck in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz bekannt. In den 50er- und 60er-Jahren erlitten viele Fettgebäcke einen Rückgang, so auch das Rosengebäck. Deshalb ist es auch umso schwieriger, ein passendes Eisen zu bekommen.
Beim Rottaler Erntefest war beides vorhanden: Eisen und «Rose-Chüechli». Ein Blick in die Klosterziegelei sowie ein geführter Rundgang durch die Klosterkirche rundeten das vielfältige Angebot in den Bereichen Kultur, Tradition, Geschichte und Brauchtum ab.
Von Walter Ryser