Gleich drei regionale Sanitärinstallateure glänzen mit Spitzenresultaten
Letzten Freitag, 9. August, folgten gut 650 Personen der Einladung von suissetec Kanton Bern, um in der Markthalle in Burgdorf die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen im Qualifikationsverfahren der Berufe in der Gebäudetechnik (Heizungsinstallateur/in; Lüftungsanlagenbauer/in, Sanitärinstallateur/in, Spengler/in und Gebäudetechnikplaner/in) zu würdigen. Mascha Santschi und Christian Gloor, Präsident von suissetec Kanton Bern, führten charmant, souverän und mit viel Witz durch die Feier.
Emmental/Oberaargau · Die Erfolgsquoten der von suissetec Kanton Bern ausgezeichneten Berufsleute waren äusserst unterschiedlich. Auf die Frage von Mascha Santschi, ob man nicht die Anforderungen heruntersetzen sollte, entgegnete Christian Gloor: «Definitiv nein! Das darf nicht geschehen. Zukünftige Arbeitgeber, aber auch Kunden haben Erwartungen und diese müssen zwingend erfüllt werden. Bei der Rekrutierung von Lernenden werden zum Teil Fehler begangen. Dann ist die Unterstützung in den Betrieben bei der Ausbildung auch nicht immer optimal. Da sind wir in der Pflicht!»
Regionale Bestleistungen
Viktor Scharegg, Vizepräsident von suissetec Schweiz, bemerkte, dass die Durchfallquoten gesamtschweizerisch ein Problem seien. Der Grund sei diesbezüglich auch auf die falsche «Einreihung» bei Lehrbeginn zurückzuführen. Vielfach wäre der Start mit einer Attestlehre (EBA) besser, als direkt in die EFZ-Lehre einzusteigen, was Eltern und Jugendliche teilweise aber nicht einsehen würden. Gegensteuer gebe man zum Beispiel mit dem Angebot von Lehrmeisterkursen. Trotz des Wehrmutstropfens bei einigen Erfolgsquoten dürfe aber auf keinen Fall vergessen werden, dass viele Kandidatinnen und Kandidaten sehr gute Leistungen beim Qualifikationsverfahren erbracht hätten, wurde betont.
Hervorragende Abschlüsse schafften gleich drei regionale Sanitärinstallateure, die für ihre Bestnoten ausgezeichnet wurden. Es sind dies: Mirco Steiner, Wasen (Max Schüpbach AG, Lützelflüh Goldbach); Christian Jenni, Sumiswald (Schaffer AG, Grünen) und Marco Walther, Herzogenbuchsee (Röthlisberger Haustechnik AG, Bützberg). Mirco Steiner und Christian Jenni absolvierten eine Zusatzlehre – Jenni schloss vor zwei Jahren schon die Prüfung als Heizungsinstallateur mit Auszeichnung ab. Belohnt wurden die drei Männer in Form einer Uhr.
Dies war die letzte Feier von Gloor als Präsident von suissetec Kanton Bern. Im Mai 2020 wird er sein Amt altershalber abgeben. Ob er etwas anders machen würde in seinem Berufsleben, wollte Santschi wissen. Im Prinzip nein, antwortete Gloor. Eventuell würde er sich in Betriebswirtschaft weiterbilden, dort hätte er Nachholbedarf gehabt. Ganz aufhören werde er aber nicht nach seiner Pensionierung, aber doch in einem reduzierten Pensum.
Neuer Gesamtarbeitsvertrag GAV
Santschi wollte wissen, ob Scharegg als Verhandlungsleiter stolz auf den neuen GAV sei. Nein, stolz sei er nicht, antwortete Scharegg. Zumindest habe man aber einen – und zwar einen griffigen. Als Verhandlungsleiter der Sozialpartner könne man es sowieso niemandem recht machen, fügte er schmunzelnd an. Michel Wälti, Präsident der Paritätischen Kommission erwähnte, es sei wichtig, dass sich die Berufsleute über den neuen GAV informierten. Dort stünden nicht nur die Pflichten drin, sondern auch ihre Rechte.
Eine gelungene Feier
Nach dem ausgezeichneten Show-Part von Sergio Sardella, mit zum Teil sehr bissigen Pointen zum Thema, dass früher überhaupt nicht alles besser war, wurde beim Nachtessen angeregt diskutiert und viel gelacht. Die Feier war des Anlasses definitiv würdig. pd