Gospelworkshop «in concert»
Besinnliche, aber auch beschwingte Gospels und Spirituals, wurden am traditionellen Gospelworkshop der Kirchgemeinden Affoltern, Sumiswald und Wasen unter der Leitung von Adrian Menzi einstudiert. Ein bunter Strauss aus mitreissenden Liedern wurde den sehr zahlreich erschienenen Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern am Konzert in Sumiswald geboten.
Sumiswald · Ein tolles Beispiel für eine zukunftsweisende Zusammenarbeit unter benachbarten Kirchgemeinden ist der alljährlich stattfindende Gospelworkshop der Kirchen Affoltern, Sumiswald und Wasen. Bereits zum siebten Mal haben die Kirchgemeinden Sumiswald und Affoltern zusammengespannt und seit 2015 beteiligt sich auch die Kirchgemeinde Wasen am gemeinsamen Projekt. Die Verantwortlichen freuen sich sehr über dieses gemeinsame Wirken, denn in den heutigen, für die Landeskirchen immer turbulenter werdenden Zeiten, sind solche Partnerschaften wichtig.
Adrian Menzi motiviert
Zwischen 40 und 50 Sängerinnen und Sänger aus Nah und Fern haben sich für die fünf Probeabende in Affoltern und Sumiswald zusammengefunden. Darunter langjährige und bereits erfahrene «Gospler» aber auch neue Gesichter waren im Chor auszumachen. Adrian Menzi verstand es einmal mehr, als engagierter und enthusiastischer Chorleiter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitzureissen, zu motivieren und zu Höchstleistungen anzuspornen.
«Down by the riverside»
Pfarrerin Jasmin Steffen durfte sich in Sumiswald über eine gut besetzte Kirche freuen. Am Vormittag hatte der Gospel-Gottesdienst bereits in Affoltern stattgefunden. «Down by the riverside» – «Unten am Flussufer»; unter diesem Motto wurde ein breitgefächertes Programm an Gospels und Spirituals präsentiert. Die Sängerinnen und Sänger sowie die Band mit Dave Jutzi am Schlagzeug, Tom Gisler am Piano und Beat Schüpbach am Bass, vermochten die Zuhörer vom ersten Moment an zu begeistern.
Mut zur Improvisation bewies dann auch die von starker Heiserkeit geplagte Pfarrerin Steffen bei der anschlies-senden Predigt. Einige Chormitglieder haben sich ad hoc zur Verfügung gestellt um die Lesungen und Gebete vorzutragen und für die Predigt stieg dann spontan der pensionierte Pfarrer Theo Castelberg, welcher zur Zeit zusammen mit einer Kollegin als Verweser die Kirchgemeinde Affoltern betreut, wieder einmal auf die Kanzel in Sumiswald. «Ich leihe Jasmin Steffen einfach meine Stimme», so Castelberg zu Beginn der Predigt, bei welcher vor allem die Sehnsüchte der Menschen im Mittelpunkt standen.
In vielen Gospelsongs ist das gemeinsame Ausziehen und die Suche nach Gott ein zentrales Thema. Die Lieder erzählen von den Leiden und Entbehrungen der Sklaven und Leibeigenen vor allem in Amerika vor über 400 Jahren. Die Grundbedürfnisse dieser Menschen nach Respekt, menschenwürdigem Umgang und Eigenständigkeit sind aber auch heute noch ein zentrales Anliegen in der Gesellschaft und sie werden immer wieder mit Füs-sen getreten. In der Beziehung zu Gott finden wir Anerkennung, Liebe und Geborgenheit – auch dies kommt in den Gospelsongs immer wieder zum Ausdruck.
«Gospeln» auch im kommenden Jahr
Bevor der Gospelchor nochmals sein Können zum Besten gab, kündigte Adrian Menzi bereits den nächsten Gospelworkshop der Kirchen Sumiswald, Affoltern und Wasen im 2019 an – Gospel-Gottesdienst in Sumiswald und Affoltern am Sonntag, 14. April 2019. Er hoffe, dass sich wieder so viele (oder auch noch mehr …) singfreudige Frauen und Männer zum «Gosplen» zusammenfinden werden. Erfüllt von Liedern und Worten, verliessen die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher die Kirche in Sumiswald. Dass solche Gottesdienste bei weiten Teilen der Bevölkerung beliebt sind, zeigt sich daran, dass sich die Kirche an einem gewöhnlichen Sonntagabend bis fast auf den letzten Platz gefüllt hat. Jung und Alt wollten sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen. Für alle, die den Chor nochmals bewundern möchten oder welche, die jetzt «gluschtig» geworden sind, findet am kommenden Gründonnerstag, 29. März, 19 Uhr, in der Kirche Wasen nochmals ein Gospelgottesdienst statt. Dieser unter der Leitung von Pfarrer Matthias Zehnder.
Von Renate Riesen