«Gott, bist du noch unter uns?»
Am Frühstückstreff für Frauen aus Kirchen und Freikirchen von Huttwil und Umgebung hörten die Teilnehmerinnen ein tiefgreifendes und spannendes Referat von Christa Bauer, Zürich, zum Thema «Gott, bist du noch unter uns?». Deborah Burri, Geige, umrahmte die gehaltvollen Stunden musikalisch.
Am Frühstückstreff für Frauen aus Kirchen und Freikirchen von Huttwil und Umgebung hörten die Teilnehmerinnen ein tiefgreifendes und spannendes Referat von Christa Bauer, Zürich, zum Thema «Gott, bist du noch unter uns?». Der Saal im Kirchgemeindehaus Huttwil war prächtig geschmückt. Vom Landfrauenverein Huttwil und Umgebung waren traditionsgemäss einige fleissige Landfrauen mit dem Service von duftendem Kaffee, frischem Brot und anderen Köstlichkeiten beschäftigt.
«Der 50. Frühstückstreff»
Herzlich begrüsste Maja Amstutz die zahlreichen Frauen. «Heute ist das
50. Frauenfrühstück, das erste fand am 13. März 1993 statt. Seit Beginn bis heute haben wir insgesamt 7114 Eintritte gezählt. In all den Jahren hat es diverse Änderungen gegeben, so servieren die Landfrauen seit sechseinhalb Jahren. Um die Vorträge nachzuhören, gab es den Wechsel von der Kassette zur CD. Ganz aktuell ist der neue Flyer für die Einladung zum Frühstückstreff für Frauen», hielt sie fest. Das Ziel ist seit Beginn bis heute das Gleiche; es soll ein Anlass sein, welcher guttut. Alle stärkten sich darum zuerst mit dem feinen Frühstück, bevor sie im Referat mit zahlreichen Fragen zu Gott konfrontiert wurden.
Teil des Lebens
Die Referentin Christa Bauer stellte sich auf sympathische Art vor. Als Aargauerin wuchs sie in Lausanne auf, spricht Berner Dialekt und ist in Zürich daheim. Früher war sie während vierzehn Jahren in Burgdorf als Primarlehrerin tätig und dazu in der Erwachsenenbildung. Schon sehr lange setzt sie sich für benachteiligte Kinder auf verschiedenen Kontinenten ein.
Seit siebzehn Jahren ist sie beim Hilfswerk TearFund Schweiz, und in diesem Rahmen engagiert sie sich noch immer für diese Kinder und ihre Familien. Dabei leistet Christa Bauer die Hilfe vor Ort und arbeitet mit Einheimischen zusammen. «So konnten wir schon Kinder von der Arbeit aus Minen erlösen, und nun können sie eine Schule besuchen. Teilweise ist es auch möglich, dass sie etwas lernen, wie beispielsweise Coiffeur, Schreiner, oder Schneider.»
Bei ihrer Arbeit ist sie aber immer wieder konfrontiert mit dem Schmerz dieser Welt. Da stellt sich oftmals die Frage: «Gott, bist du noch unter uns». «Wir begegnen im Alltag vielen Leiden, die Frage ist, wie gehen wir damit um. Vielfach wird im Versteckten gelitten und nach Ablenkung gesucht. Aber es ist gut, wenn wir sagen können, jetzt in diesem Moment ist es ganz schwierig», hielt Christa Bauer deutlich fest. Sie zitierte auch Gerald Sittser, welcher sagte: «Wir besitzen nicht immer die Freiheit zu entscheiden, welche Rolle wir im Leben spielen werden, aber wir können darüber bestimmen, wie wir die Rolle, die uns zugewiesen wird, spielen werden. Wir können am Leid wachsen oder kleiner dadurch werden». Ein Ziel des Lebens ist, sich mit dem Leben auszusöhnen, so wie es ist und abgelaufen ist, gab Christa Bauer ebenfalls mit auf den Weg.
Gott ist mit uns
Sie stellte auch die Frage: «Kann man an Gott irre werden?». Sie gab die Antwort darauf aus der Bibel mit Lukas 7.23: «Glücklich ist, wer an mir nicht irre wird. Jesus». Johannes der Täufer erlebte, was es heisst, Erfolg zu haben und auch, was Zweifel im Gefängnis bedeutet. «In Jesus Christus kam Gott zu uns selber und lernte das Flüchtling sein, das Leid und den Schmerz kennen», erinnerte die Referentin.
Christa Bauer setze aber auch den Namen von Jesus «Immanuel – Gott ist mit uns» in ihre Ausführungen. Die Referentin stellte zum Schluss fest: «Leiden gehört zu unserem Leben. Es gilt, sich damit auseinanderzusetzen und gewisse Spannungen auszuhalten. Wir dürfen Gott unser ganzes Menschsein anvertrauen. Gott ist mit uns, und es lohnt sich, im Gebet die Zeit ihm anzuvertrauen».
Die Frauen am Frühstückstreff wurden durch die Worte von Christa Bauer ermutigt und gestärkt. Der ganze Anlass wurde mit prächtiger Musik von Deborah Burri umrahmt. Das junge Geigentalent verstand es bestens, mit ihrem Instrument die grossen Komponisten zu interpretieren.
Der nächste Frühstückstreff für Frauen findet am 10. Februar 2018 im Kirchgemeindehaus Wyssachen statt. Referentin ist Monika Kunz. Nähere Infos sind unter www.refkirche-huttwil.ch zu finden.
Von Barbara Heiniger