Grosser Dank an Dirigent und Jodlergotte

Mit einem grossen Dank ehrte das Jodlerchörli Eriswil Hansuli Meister für «25 Jahre Dirigent». Etwas Wehmut war bei der Verabschiedung des langjährigen musikalischen Leiters im Rahmen seiner letzten und wiederum sehr erfolgreichen zwei Konzerte zu spüren. Als Gäste setzten mit dem Jodlerklub St. Stephan und dem Jodlerklub Jurarösli, Moutier, zwei Vereine in Eriswil, auch zu Ehren von Hansuli Meister, einige spezielle musikalische Höhepunkte.

Eriswil · Während fünfundzwanzig Jahren wurden die Konzerte des Jodlerchörlis Eriswil von Dirigent Hansuli Meister geleitet. Dieses Erlebnis wollten noch einmal viele Besucher geniessen und so war in Eriswil zweimal «Fullhouse».

«Bärnerland bhüet Gott»
1994 übernahm Hansuli Meister als aktiver 2. Tenorsänger die musikalische Leitung vom Jodlerchörli Eriswil. Was er in den fünfundzwanzig Jahren für den Verein geleistet hat, lässt sich kaum beschreiben und würde unzählige Seiten füllen.
Für 25 Konzerte hat er insgesamt rund 150 Lieder mit den Jodlerinnen und Jodlern einstudiert. An 17 kantonalen und eidgenössischen Jodlerfesten hat der engagierte Dirigent mit dem Verein teilgenommen, 14-mal wurde die Note 1, ein «Sehr gut», erreicht und dreimal die Note 2, ein «Gut». Bei den Theateraufführungen machte Hans-uli Meister oftmals die zweite Regie, schlüpfte ab und zu auch in die Rolle eines Schauspielers. Zeitdokumente sind ebenfalls seine Bühnenbilder, die von der grossen handwerklichen Begabung zeugen.
Drei CDs entstanden unter seiner Direktion: «Chum lueg» 2006, «Di alti Linde» 2013 und nun zum Abschluss in diesem Jahr «E länge Wäg».
Nun tritt Hansuli Meister als musikalischer Leiter ab, er wird aber weiterhin im Jodlerchörli Eriswil singen. Mit dem Lied «Bärnerland bhüet Gott» von Oskar Friedrich Schmalz und Johann Rudolf Krenger wurde dem Publikum sichtbar der Dirigentenwechsel gezeigt. Als junger Mann schritt der neue Dirigent Bruno Weingart auf die Bühne und für Hühnerhautmomente war gesorgt, als mit einem Wanderstecken Hansuli Meister diese verliess.

«Dankbarkeit»
Extra für Hansuli Meister hatte das Jodlerchörli Eriswil, geleitet von seiner Jodlerin Erika Liechti, das Lied «Dankbarkeit» von der Gruppe Heimweh einstudiert. Mit einem Gedicht wurde der abtretende Dirigent von Ruedi Hiltbrunner, Gründungs- und Ehrenmitglied vom Jodlerchörli Eriswil, geehrt. Präsident Marco Zaugg trug für Hansuli Meister ein von Hansueli Eichelberger verfasstes Gedicht vor.
Für seine unbezahlbare Arbeit und sein wunderbares Wirken wurde der langjährige musikalische Leiter vom Jodlerchörli Eriswil unter tosendem Applaus zum Ehrendirigenten ernannt. Dies soll bei einem gemeinsamen Vereinsausflug nochmals gefeiert werden.

Langjährige Jodlergotte
Auch mehr als zwei Jahrzehnte hielt Susanne Günter dem Jodlerchörli Eriswil als Jodlergotte die Treue. Der Schaffhauserin war der Weg nie zu weit, um an einem Konzert des Vereins schöne Jodellieder zu hören. Dazu unterstützte sie den Verein und verhalf ihm zu speziellen Auftritten, zum Beispiel an der Grossratspräsidentinnen- Feier in Schaffhausen. Sie bat, mit dem Rücktritt des Dirigenten ebenfalls aus ihrem Amt entlassen zu werden. Mit einem Scherenschnitt von Esther Gerber, der das CD-Bild von «E länge Wäg» zeigt, ehrte das Jodlerchörli Eriswil Susanne Günter und dankte ihr für die jahrelange Treue.
An den Konzerten 2019 sangen die Jodlerinnen und Jodler bekannte Lieder, die in den vergangenen 25 Jahren unter der Leitung von Hansuli Meister einstudiert wurden und teilweise auch auf der neuen CD sind. Die Titel waren oftmals auch an den kantonalen und eidgenössischen Jodlerfesten vom «Chörli» zu hören.
 
Simmental und Jura
In Eriswil war als Gastverein der Jodlerklub St. Stephan zu hören. Mit dessen Dirigent Ueli Moor verbindet Hansuli Meister die Liebe zum Jodelgesang. «Gärn hei mir öppe zäme dorfet», weiss der Eriswiler Dirigent, der die Lieder des Simmentaler Kollegen gerne mit dem Jodlerchörli einstudierte. Der Jodlerklub St. Stephan verwöhnte das begeisterte Publikum gesanglich unter anderem mit «Ds Läbe gniesse», «E schöni Zit», «Heueggli-Jutz» und natürlich fehlte auch der «Jubiläums-Jutz» nicht.
Geleitet wurden die Jodler von Ueli Moor, und alle diese Lieder stammten aus seiner Feder. Damit wurde in Eriswil beste Jodlerkost aus dem Simmental geboten. Als Formation spielte das Schwyzerörgeliquartett Familie Zaugg zum Tanz auf.
Beim zweiten Konzert gesellte sich als Gast der Jodlerklub Jurarösli, Moutier, mit der Dirigentin Nicole Blanchard  zum Jodlerchörli Eriswil. In diesem Verein half Hansuli Meister manchmal bei den Vorbereitungen für ein Jodlerfest. So freute er sich, unter anderem «Bärgwanderig» (Ueli Moor) zu hören, denn damit bekam das Jurarösli die Note 1, «Sehr gut».
Es war zu spüren, dass Hansuli Meister, aber auch alle anderen Jodlerinnen und Jodler, mit viel Engagement das wertvolle Kulturgut der Schweiz auf der Bühne in Eriswil pflegten.
«Freunde zu haben ist für alle Menschen und auch für einen Verein wichtig», wusste der bekannte Komiker Schösu schon zu Beginn der Konzerte zu verkünden. Er führte spontan und witzig, verbunden mit unzähligen Pointen, sowie mit «Schneewysse Chräje und rabeschwarzem Schnee» durchs Programm. Das Jodlerchörli Eriswil hat viele gute Freunde.

Von Barbara Heiniger