Hans Grunder will Ruhe zurückbringen: Das Forum soll wieder ein Leuchtturm sein

Auf schriftlichem Weg wurde bei der Generalversammlung der Forum Sumiswald AG ein neuer Verwaltungsrat eingesetzt. Präsidiert wird dieser von Alt-Nationalrat Hans Grunder, der gegenüber dem «Unter-Emmentaler» seine Pläne verrät.

Sumiswald · Es habe schon ein bisschen Überredungskünste gebraucht, bis er das Amt angenommen habe, gibt Hans Grunder (64) auf Nachfrage mit einem Lachen zu. Insbesondere dem Sumiswalder Gemeinderat sei es aber ein Bedürfnis gewesen, dass er den Posten als Verwaltungsratspräsident der Forum Sumiswald AG übernehme, weshalb dieser ständig wieder nachgefragt hatte – bis Hans Grunder zuletzt zusagte.
«Das Forum war vor Jahren einmal ein Leuchtturm, eine wichtige Institution. Und ich habe mich bereits vor meiner Zeit als Nationalrat gerne für das Emmental eingesetzt und möchte auch mit diesem Engagement etwas Gutes für diese Region tun», erklärt der 64-Jährige. Ausserdem sei er persönlich überzeugt, dass das Forum viel zu bieten habe. Mehr als viele in der Region überhaupt wüssten. «Ich habe feststellen müssen, dass das Forum längst nicht mehr jedem in dieser Region ein Begriff ist. In Sumiswald ist es zwar gut bekannt, darüber hinaus aber zu wenig», erklärt Hans Grunder weiter. Entsprechend werde man zweifellos das Marketing verstärken müssen, um die Wahrnehmung von aussen gegenüber dem Forum zu verbessern – bis über die Gemeindegrenzen hinaus.

Zuversicht dank Unterstützung
Allgemein sei er sich bewusst, dass es rund um sein neues Amt zahlreiche Baustellen zu bearbeiten gebe, zugleich sei ihm stets klar gewesen, dass er hiermit eine schwierige Aufgabe übernehme, bei welcher er im schlechtesten Fall auch scheitern könnte. «Ich habe grossen Respekt vor dieser Aufgabe, weiss aber auch, dass ich einen sehr kompetenten Verwaltungsrat mit profilierten Unternehmern zur Seite habe», sagt Grunder und nennt damit seine Mitstreiter Vizepräsident Ueli Kühni, Bernhard Stucki, Clemens Bracher und Monika Weibel-Zürcher, die in der Region als erfolgreiche Unternehmer fungieren.

Gratwanderung Personalsituation
Eine erste Gratwanderung, die Grunder und seinem Team aus Verwaltungsräten sowie Geschäftsführer Walter Freund zuerst begegnen dürften, ist derweil die Personalsituation. Hans Grunder sagt gegenüber dem «UE», dass er unbedingt Ruhe schaffen möchte, dass in letzter Zeit zu viele Personalwechsel über die Bühne gingen und wohl auch deshalb Unsicherheiten herrschen, die das Arbeitsklima trüben. Zugleich seien die Strukturen aber nicht optimal, weil viele der Angestellten in kleinen Teilzeitpensen arbeiten, was für den normalen Betrieb eine grosse Herausforderung sei. Daneben werde es wichtig sein, die Gastronomie auf eine neue, erfolgreichere Basis zu stellen, damit diese profitabel agieren kann.

Finanzielle Sorgen wiegen schwer
Die wahrscheinlich grösste Herausforderung liegt indes allgemein im finanziellen Bereich, hatte das Forum doch erst letztes Jahr einen Verlust von 450 000 Franken geschrieben, weshalb auch die Gemeinde Sumiswald als Mehrheitsaktionärin und Retterin mit einem zinslosen Darlehen einspringen musste. Dass bald auch das Hallenbad saniert werden muss, macht die Ausgangslage in diesem Bereich weiter schwer und herausfordernd.
All dies sei für ihn eine interessante Herausforderung, sagt der Rüegsauschacher Hans Grunder, allgemein sei das Forum Sumiswald «ein spannendes Projekt».

Ziel zu erreichen ist nicht einfach
Obwohl es neben den bereits bekannten grossen Baustellen auch noch kleine Baustellen gebe, in die er sich noch einarbeiten müsse, die ebenso die Aufmerksamkeit des Verwaltungsrates benötigen, habe das Forum viel zu bieten, wofür sich sein Einsatz lohne. «Das Forum Sumiswald kann wieder ein Leuchtturm und ein Highlight der Region werden. Mitsamt positiver Ausstrahlung gegen aussen. Das muss unser Ziel sein.» Und dieses sei eben nicht einfach zu erreichen.

Von Leroy Ryser