Hirntraining gegen das Vergessen
Der Langenthaler Toni Huber kämpft gegen diverse altersbedingte Krankheiten wie Demenz oder Herz-Kreislauf-Probleme. Diese Entwicklung beschäftigt ihn seit über 50 Jahren. Vor allem die Tatsache, dass bis heute keine spezifischen Trainingsgeräte zur Verfügung stehen, die allen Leuten ein gezieltes und ganzheitliches Training für Körper und Geist ermöglichen, stört ihn. Deshalb hat er selbst ein Gerät entwickelt, den Neuro-Star, der Prozesse von degenerativen Erkrankungen verlangsamen oder sogar stoppen soll. Der Langenthaler ist überzeugt, dass er damit eine weitere bahnbrechende Erfindung auf den Markt bringt, wie viele seiner früheren Produkte, die Pulsuhr oder den Ergometer, die den Weltmarkt eroberten und noch heute für Millionen-Umsätze sorgen.
Unsere Gesellschaft wird immer älter und damit auch anfälliger für altersbedingte Krankheiten. Diese Entwicklung beschäftigt Toni Huber seit vielen Jahren. Vor allem die Tatsache, dass bislang weltweit niemand ein Produkt entwickelt hat, das den Alterungsprozess und degenerative Krankheiten stoppt oder verhindert, kann er nicht nachvollziehen. Deshalb begann er vor rund zehn Jahren mit intensiven Studien, Nachforschungen und Recherchen, um ein Gerät zu entwickeln, welches nicht nur gegen altersbedingte Krankheiten eingesetzt werden kann, sondern auch zu Trainingszwecken für Privatpersonen, Hobby- und Spitzensportler. Nun könnte man salopp sagen, dass es sich hierbei wohl um ein «Hirngespinst» eines älteren Herren handelt. Doch die Biografie des heute 85-jährigen Langenthaler Erfinders Toni Huber widerspricht dem und lässt aufhorchen: Denn der gelernte Elektromonteur war in seinem spektakulären Erfinder-Leben der Zeit stets einen Schritt voraus. Er hat einige Weltmarkt-Produkte erfunden, entwickelt und zur Marktreife gebracht, Jahre bevor die Gesellschaft und mögliche Anwender für seine Produkte bereit waren. Das bekannteste Gerät ist zweifellos der Pulsmesser, den er vor 50 Jahren erfand und der heute in der modernen Sportmedizin ein Standard-Produkt ist, mit dem jährlich Millionen-Umsätze generiert werden.
Erfinder der Pulsuhr und des Fahrradcomputers
Davon konnte Toni Huber zeitlebens nicht profitieren, «weil die Sportmedizin damals noch in den Kinderschuhen steckte und kaum jemand bereit war, mit dieser Innovation zu arbeiten», bedauert er. Deshalb sei für den Pulsmesser in den frühen 1970er-Jahren auch kein Markt vorhanden gewesen. Als sein Patent auf dieser Erfindung ablief, verschwand der Pulsmesser in der Versenkung, bis sich Anfang der 1990er-Jahre von Amerika aus der Fitness-Boom über die ganze Welt ausbreitete und Pulsfrequenz-Uhren plötzlich wieder auftauchten, die zu einem Verkaufsschlager rund um den Erdball wurden, ohne dass Toni Huber davon profitiert hätte. Das Grundprinzip der Pulsfrequenz-Uhr sei noch das gleiche wie bei seiner ursprünglichen Erfindung, nur die Technik, die Speicherkapazitäten und das Design hätten sich der heutigen Zeit angepasst, stellt Toni Huber fest und fügt hinzu: «Apple macht mit Pulsmessern heute jährlich rund zwei Milliarden Franken Umsatz», erwähnt der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne. Weitere bahnbrechende Erfindungen, die den Weltmarkt eroberten, sind in den folgenden Jahren im Kopf von Toni Huber entstanden, wie etwa der Ergometer (Hometrainer), der die Trainingsgestaltung in gewissen Sportarten revolutionierte, oder ein Beschlagsystem für Fenster, das er einer deutschen Firma verkaufte und das sich erfolgreich auf dem Markt behauptete und erstmals für den Erfinder aus dem Oberaargau auch finanziell bezahlt machte.
Körper und Hirn gleichzeitig trainieren
Und nun steht er mit seiner neusten Erfindung, dem Neuro-Star, vor der Markteinführung. Er soll den Alterungsprozess sowie Demenz verlangsamen oder gar stoppen. Mittlerweile ist die Entwicklungsphase abgeschlossen, das Gerät ist realisiert und marktreif. Und erneut stellt Toni Huber fest, dass er vermutlich der Zeit voraus ist, weil man seiner Erfindung skeptisch gegenübersteht. Dabei haben bei seiner neusten Entwicklung namhafte Wissenschaftler, Forscher und Experten mitgewirkt, unter anderem auch der bekannte Sportmediziner Dr. Bernhard Segesser, der auf seinem Gebiet ein Pionier war. Sie alle haben mitgeholfen, ein Trainingssystem zu entwickeln, das ein gleichzeitiges Training von Körper und Hirn ermöglicht. Auf dem Gerät können verschiedene Trainingsprogramme absolviert werden, die über das Handy und eine entsprechende App gesteuert werden. Toni Huber erläutert, dass man laufend neue Apps entwickeln werde, mit sportspezifischen und altersgerechten Trainingslektionen. Mit der Game-App könnten zudem Wettkämpfe gegen andere Mitspieler ausgetragen werden. Das Trainingssystem des Neuro-Stars erfasst während des Gebrauchs Daten wie EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und weitere Daten. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz können laut Toni Huber auch Frühdiagnosen und mögliche Therapievorschläge ermittelt werden. Die Daten dazu können dem Hausarzt digital zugestellt und anschliessend besprochen werden.
Uni Bern macht Studie über Neuro-Star
Toni Huber ist vom Durchbruch seiner neusten Erfindung überzeugt, weil er darin ein riesiges Potenzial sieht, aufgrund der demografischen Entwicklung weltweit und einer Gesellschaft, die immer älter wird und damit auch anfälliger für degenerative Alterskrankheiten. «Dieses Trainingssystem sollte integrierender Bestandteil des Trainings von Sportlerinnen und Sportlern werden», sagt er. Das Neuro-Star-Trainingssystem unterstützt aber auch Privatpersonen im Alltag und hilft zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten und des Reaktionsvermögens, beispielsweise beim Rad- und Autofahren, erhöht die Gehsicherheit und vermindert die Sturzgefahr bei älteren Personen. Aus diesem Grund gibt es den Neuro-Star auch in zwei Ausführungen, «Profi» (für Sportler) und «Home» (für Privatpersonen), zum Preis von 4900 Franken (Profi) oder 2900 Franken (Home-Variante). Damit liegen die Anschaffungskosten laut Toni Huber im Bereich eines modernen Home-Trainers. Bis Ende Jahr läuft in Langenthal ein Testmarkt mit dem Neuro-Star, die Markteinführung erfolgt dann zu Beginn des Jahres 2025. Interessenten für ein Neuro-Star-Gerät können sich direkt an Toni Huber wenden (079 664 44 60 oder per E-Mail an: hutoni@bluewin.ch). Mittlerweile ist auch die Uni Bern auf die neuste Erfindung des Langenthalers aufmerksam geworden. So läuft aktuell eine Studie zum Neuro-Star. Für Toni Huber ist klar, dass seine neuste Erfindung ein Meilenstein auf dem Gebiet der Neurowissenschaften darstellt: «Der Neuro-Start ist kein Medikament, das lästige Nebenwirkungen erzeugt, er kann bequem zu Hause genutzt werden und er verursacht keinerlei körperliche oder physische Probleme, ganz im Gegenteil, er unterstützt, trainiert und verbessert die kognitiven Fähigkeiten und beugt damit degenerativen Alterserkrankungen vor», gibt Toni Huber zu verstehen, der überzeugt ist, dass damit Millionen von Franken an Kosten bei der Altersgesundheit gespart werden können.
Von Walter Ryser