«Hirschenbad»-Wiedereröffnung im Herbst
Das Restaurant Hirschenbad am Stadtrand von Langenthal Richtung St. Urban wird zurzeit total saniert. Im Herbst ist im «Bedli» Wiedereröffnung – mit dem Pächterehepaar Christa und Urs Burch-Kretz, das noch bis Mitte August das Kloster-Gasthaus Löwen in St. Urban führt.
Das 1728 erbaute Gasthaus Hirschenbad, 2016 vom ehemaligen Langenthaler Stadtpräsidenten Thomas Rufener und seiner Ehefrau Christine käuflich erworben, ist momentan eine Baustelle. Genau hierher hat der «Bedli»-Besitzer die Presse eingeladen, um über Neuigkeiten zu informieren. Neben den Medienvertretern ist auch das Pächterehepaar Christa und Urs Burch-Kretz, Beirat Beat Wälchli sowie die Gastronomie- und Kommunikationsberaterin Simone Emmenegger vor Ort. «Rund um die Herbstferien» soll das «Bedli» wiedereröffnet werden, verrät Thomas Rufener.
Er scheint keine Zweifel zu haben, dass dieses ambitionierte Ziel zu erreichen ist, obschon das schützenswerte Gebäude momentan «ausgehöhlt» ist, der Boden einem Stolper-Parcours gleicht und Handwerker hier und dort an der Arbeit sind.
«Optimale Lösung gefunden»
Thomas Rufener präsentiert sogleich das Wirteehepaar Christa und Urs Burch, das den Betrieb im Herbst 2019 in Pacht übernehmen wird. «Wir haben uns seit vergangenem Sommer mehrfach getroffen und es uns nicht leicht gemacht», so der ehemalige Stapi Langenthals (2007 bis 2017).
Im vergangenen Monat Februar habe man dann die «optimale Lösung gefunden» und das Ganze mittels Handschlag besiegelt. Nun stellen sich die künftigen «Bedli»-Pächter gleich selber vor. Sie ist 45-jährig, hat ursprünglich eine Ausbildung zur Kleinkindererzieherin absolviert und im Jahr 2000 die Wirteschule Luzern abgeschlossen. «Ich liebe Kultur und Brauchtum», sagt sie und erwähnt ihre aktive Mitgliedschaft in der Trachtenvereinigung Schweiz und ihr Amt als Kindertrachten-Tanzleiterin.
Er ist 46-jährig, absolvierte die klassische Ausbildung als Koch, wonach er sich als junger Fachmann zuerst in Cham und dann in Stans als Küchenchef anstellen liess. Er präsidiert den Wirtechor Luzern sowie den Gewerbeverein Pfaffnau, St. Urban und Roggwil. Zudem ist er Prüfungsexperte Koch EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) der Kantone Obwalden und Nidwalden.
Das Ehepaar Burch ist seit 1999 verheiratet. Ihre zwei Kinder sind 19 (Jacqueline) und 15 Jahre jung (Ivan). Das Pächterehepaar führte den Landgasthof Sand in Kerns acht und das Kloster-Gasthaus Löwen in St. Urban zehn Jahre. Das «Bedli» soll nicht als Gourmet-Tempel positioniert werden, so Urs Burch. Die Gäste könnten sich jedoch auf eine «schöne Küche mit einheimischen Produkten» freuen.
Gastronomisch soll eine Brücke zwischen Tradition und Moderne geschlagen werden.
Archäologen und Denkmalschutz
«Bedli»-Besitzer Thomas Rufener (1954), der mit seiner Gattin Christine drei Kinder hat und sich an vier Enkelkindern erfreuen kann, informiert über das künftige Platzangebot. Im Restaurant sind 60 Sitzplätze in zwei Gaststuben vorgesehen, im Gewölbekeller 70 Sitz- beziehungsweise 100 Stehplätze, im Obergeschoss 50 Sitzplätze beziehungsweise 70 Stehplätze (dies in drei Gaststuben), auf der Terrasse 60 und im Pavillon 30 Sitzplätze.
«Wegen der historischen Umgebung» hätten sich auch schon Archäologen umgesehen, so Rufener, der auf einen intensiven Kontakt mit der Denkmalpflege des Kantons Bern und hier speziell mit Bauberaterin Dominique Plüss hinweist.
Dass es aber in diesem Zusammenhang je einen Baustopp gegeben habe, verneint Rufener: «Mit Ausnahme von zwei Wochen in der Zeit von Weihnachten und Neujahr wurde praktisch an allen Tagen gearbeitet.»
Lokale Unternehmen im Einsatz
Für die Komplettsanierung seien «soweit möglich» lokale Unternehmen berücksichtigt worden, sagt Thomas Rufener und erwähnt vorweg die Langenthaler Bauunternehmung Witschi AG, die Langenthaler Manfred Studer AG (Sanitär) und die Bleienbacher Aeschlimann Grossküchentechnik AG. Die Küchengeräte würden die modernsten sein, die zurzeit auf dem Markt erhältlich seien. Auch sonst würden die modernsten Aspekte berücksichtigt. Schon bald werde ein «schlichter» Anbau neben dem altehrwürdigen Gebäude entstehen, der die neue Küche sowie technische
Räume beherbergen wird. Das «Bedli» soll sich ab kommendem Herbst als «gastronomisches Bijoux in neuem Glanz präsentieren – in mit viel Liebe zum Detail grundsanierten Gemäuern.»
Grundsaniert würden auch alle Räume, die energetisch auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Entstehen soll, so Rufener, «ein gastronomischer Treffpunkt für Jung und Alt, für Familien wie für Geschäftsleute und Geniesser».
Die Gerichte auf der Karte sollen ein breites Gästepublikum ansprechen und sich «im moderaten Preissegment» bewegen. Der WLAN-Empfang sei eine Selbstverständlichkeit. Frisch daher kommt auch das neue Logo des Restaurants Hirschenbad – mit Hirschgeweih. Den Investitionsbetrag lässt sich Thomas Rufener nicht entlocken. Nur so viel: «Es isch e rächti Summe.» Der «Bedli»-Besitzer zur Komplettsanierung: «Spannend.»
Von Hans Mathys