• Vier strahlende Sieger der Oberaargauer Sportpreise 2021 (von links): Lara Christen (Juniorinnen), Mathias Flückiger (Männer), Martina Strähl (Frauen) und Tim Rey (Junioren). · Bild: Leroy Ryser

  • Gespannt warten die anwesenden Nominierten der Frauen-Kategorie auf die Verkündung von Moderator Bernhard Schär. · Bild: Leroy Ryser

  • Zum letzten Mal führte Bernhard Schär durch den Gala-Abend. · Bild: Leroy Ryser

  • Spezialgast und Schwingerkönig Christian Stucki mutierte sofort zum Publikumsliebling. · Bild: Leroy Ryser

  • Heinz Frei erhielt einen Sonderpreis. · Bild: Leroy Ryser

06.12.2021
Sport

Hochkarätige Sportler erhalten würdige Ehrung

Der Donnerstag Club hat an seiner alljährlich stattfindenden Sportgala in diesem Jahr mit regionalen Sportleistungen regelrecht protzen können: Olympiamedaillen, Weltmeister, Weltcupsieger – das Palmarès für die würdige Show war nie zuvor grösser. Ausserdem verliehen über 400 Gäste dem Event einen würdigen Rahmen.

Oberaargauer Sportpreis 2021 · Das Jahr 2021 war für den Oberaargauer Sportbegeisterten ein ständig anhaltender Freudentaumel. Mathias Flückiger gewann den Mountainbike-Gesamtweltcup sowie WM- und Olympiasilber, Dominique Aegerter gewann die Supersport-WM und wurde in der Moto-E-WM Zweiter. Heinz Frei gewann in Tokio an den Paralympics ebenso die Silbermedaille. Benjamin Gischard wurde an der Europameisterschaft mit seiner Bodenübung Zweiter und als wäre dies nicht genug der Sportprominenz, war auch noch Schwingerkönig und Publikumsliebling Christian Stucki zu Gast. Dass Bernhard Schär zuletzt als Moderator verabschiedet und gewürdigt wurde, verlieh dem Event zudem einen würdigen Abschluss.

An einer Niederlage gewachsen
Den extrem hoch einzuschätzenden Sport-Leistungen zum Trotz, der Anlass war durch die jeweiligen Ikonen vor allem eines: sympathisch. Begonnen hatte dies bei Christian Stucki, der mit Moderator Bernhard Schär auf seine bewegte Karriere und den Schwinger-Grand-Slam (Sieg am Kilchberg, Unspunnen und am Eidgenössischen Schwingfest) zurückblickte, die ausgerechnet mit einer Niederlage im Schlussgang des «Eidgenössischen» 2013 gegen Matthias Sempach Fahrt aufnahm. «An den ‹Eidgenössischen› wurde ich Zweiter, Dritter, verlor den Schlussgang – da bin ich zwischenzeitlich fast verzweifelt», sagte Stucki mit einem Lachen, ehe er glaubhaft erklärte, dass er seinem Jugendfreund Matthias Sempach den Titel sehr gegönnt habe. Der Sieg am «ESAF» in Zug sei für ihn aber durchaus eine Erlösung gewesen.

Lifetime-Award für Heinz Frei
Sympathisch war dann auch Rollstuhl-Fahrer Heinz Frei, der an diesem Abend mit dem ersten «Donnerstag Club Lifetime Award» geehrt wurde. Als Frei auf der Bühne dann sprach, war es ruhiger als je zuvor an diesem Abend, vor allem auch wegen seinen inspirierenden Worten. «Den Tipp, ich solle auf eigenen Beinen stehen, half mir nach meinem Unfall nicht mehr viel. Dafür habe ich mich darauf konzentriert, mein Leben in die eigenen Hände zu nehmen.» Ohne diesen Unfall wäre er kaum derjenige geworden, den er nun sei, meinte er. Und auf diese Weise konnte Frei denn auch auf 35 Paralympics-Medaillen zurückblicken.

35 000 Franken an Preisgeld
Preise wurden indes gleich mehrere verliehen. Der Velo- und Mountainbikeclub Aarwangen wurde als Verein des Jahres ausgezeichnet, die U16-Juniorinnen des Handballvereins Her­zogenbuchsee erhielten den Titel «Team des Jahres», Janina Käser (Handballtorhüterin HV Herzogenbuchsee) wurde Aufsteigerin des Jahres und die Volleyballerin Chiara Petitat erhielt den Titel Pechvogel des Jahres. Insgesamt wurden Auszeichnungen in zwölf Sportarten verliehen, total wurde 35 000 Franken an Preisgeld verteilt. Bei den Junioren gewannen der Radsportler Tim Rey und die Huttwilerin Lara Christen. Für die Eishockeyspielerin ein Preis, «der mich noch mehr motiviert, weitere Bestleistungen zu bringen.» Zweifellos sei der Sieg über die Russen im vorletzten WM-Viertelfinale ihr persönliches Highlight gewesen, so Christen, die in der letzten Saison als Verteidigerin mit den ZSC Lions in der Schweizermeisterschaft Silber gewann. Richtiggehend überrascht wurde derweil Willy Neuenschwander, Trainer des Erstliga-Teams des FC Langenthal. Der 73-Jährige wurde mit dem Titel «Oberaargauer Sportpersönlichkeit des Jahres» ausgezeichnet, wusste im Vorfeld aber nichts davon. «Heinz Aebi hat mich mit der Einladung hinters Licht geführt. Ich bin perplex», sagte ein sichtlich berührter und begeisterter Willy Neuenschwander, der mittlerweile seit 50 Jahren als Trainer im Einsatz steht.

«Alle hätten es verdient gehabt»
Wie gewohnt waren die Auszeichnungen der Elite-Athleten das grosse Highlight. Bei den Damen überflügelte Martina Strähl die weiteren Nominierten Nicole Egger (Langenthal), Carole Howald (Langenthal), Sarina Kyburz (OLG Huttwil) und Sarah King (Madiswil). Noch wesentlich grösser war indes das Palmarès bei den Herren, deren Sportler gleich zwei Weltcupsiege und mehrere Medaillen an unterschiedlichen internationalen Events mitbrachten. Der Rohrbacher Dominique Aegerter gewann die Supersport-WM und wurde im Moto-E-Weltcup Zweiter, Benjamin Gischard (Herzogenbuchsee) gewann die EM-Silbermedaille in Basel im Kunstturnen, Orientierungsläufer Florian Howald (Herzogenbuchsee) eine Weltmeisterschafts-Bronzemedaille in der Team-Staffel und Max Studer (Kestenholz/LV Langenthal) ein Diplom im Olympia-Triathlon. Einer aber überflügelte diese vier mit noch besseren Leistungen: Mathias Flückiger gewann an den olympischen Spielen Silber, ebenso an der Weltmeisterschaft und entschied den Mountainbike-Weltcup für sich. «Ich hatte eine super Saison, das hatten aber gleich mehrere. Den Titel hätten alle verdient gehabt, umso mehr ehrt mich diese Auszeichnung», sagte Flückiger später als Sportler des Jahres auf der Bühne. Gemeinsam mit Moderator Bernhard Schär hoffte Flückiger schliesslich, dass künftig auch noch Goldmedaillen folgen werden.
Nach der diesjährigen Sportgala scheint klar, dass das diesjährige, äusserst hochkarätige Palmarès nur noch auf diese Weise übertroffen werden kann.

Preisträger: Verein des Jahres: Velo- + Mountainbike-Club, VMC Aarwangen. – Team des Jahres: Handballverein Herzogenbuchsee, Juniorinnen-Team U16. – Weitere nominierte Preisträger (in alphabetischer Reihenfolge): LZ Oberaargau, Frauen-Staffel 3 x 1000 m; LZ Oberaargau, SVM-Team Juniorinnen. – Einzelsportlerinnen, Juniorinnen unter 20-jährig: Lara Christen, 2002, Huttwil/ZSC Lions, Eishockey. – Weitere nominierte Preisträgerinnen: Elena Eichenberger, 2003, LV Langenthal, Leichtathletik; Raja Jordi, 2004, Oberdorf (SO)/TZ Oberaargau, Kunstturnen; Alina Marti, 2004, Bleienbach/ZSC Lions, Eishockey; Shaienne Zehnder, 2006, Walterswil/SC Ahorn Eriswil, Ski alpin. – Einzelsportler, Junioren unter 20-jährig: Tim Rey, 2004, Niederbipp/VMC Aarwangen, Radsport.– Weitere nominierte Preisträger: Joel Winterberg, 2002, Winistorf/Biberist aktiv, Leichtathletik. – Einzelsportlerinnen Frauen, 20-jährig und älter: Martina Strähl, 1987, Oekingen/LV Langenthal, Leichtathletik. – Weitere nominierte Preisträgerinnen: Nicole Egger, 1985, LV Langenthal, Leichtathletik; Carole Howald, 1993, CC Langenthal, Curling; Sarah King, 1996, Georgetown (USA)/LV Langenthal, Leichtathletik; Sarina Kyburz-Jenzer, 1991, Bremgarten/OLG Huttwil, Orientierungslauf. – Einzelsportler Männer, 20-jährig und älter: Mathias Flückiger, 1988, Leimiswil/Thömus RN Bike Team, Mountainbike. – weitere nominierte Preisträger: Dominique Aegerter, 1990, Rohrbach/Ten Kate Team, Motorsport; Benjamin Gischard, 1995, TV Herzogenbuchsee, Kunstturnen; Florian Howald, 1991, Oberönz/OLG Herzogenbuchsee, Orientierungslauf; Max Studer, 1996, Studer Tri Team/LV Langenthal, Triathlon/Leichtathletik. – Aufsteiger des Jahres: Janina Käser, 2002, Wangenried/HV Herzogenbuchsee, Handball. – Pechvogel des Jahres: Chiara Petitat, 2000, Wangen a/A/Viteos NUC Neuchâtel, Volleyball. – Sport-Persönlichkeit: Willy Neuenschwander, 1948, FC Langenthal, Fussball-Trainer. – Donnerstag-Club «Lifetime Award»: Heinz Frei, 1958, Oberbipp, Behindertensport.

Von Leroy Ryser