Hundeerziehung macht Spass
Unter fachkundiger Anleitung wurden am vergangenen Samstag Besucherinnen und Besucher am ersten nationalen «Tag des Hundes» mit wichtigen Hunde-Informationen eingedeckt. Neben Vorführungen der beim Kynologischen Verein Huttwil angebotenen Hundesportarten wurde das Publikum auch in der Festwirtschaft verwöhnt. Am Ende der Darbietungen konnte ein Agility-Plauschparcours mit dem eigenen Hund ausprobiert werden.
Bis wann lässt sich ein Hund erziehen, was ist bei der Hundeerziehung wichtig, eignet sich mein Hund als Begleithund, wie läuft ein Erziehungskurs ab? Solche und weitere Fragen rund um die Hundeausbildung wurden in Huttwil am ersten nationalen «Tag des Hundes» gestellt.
Die erfahrenen Fachleute des Kynologischen Vereins Huttwil (KV Huttwil) beantworteten sie sehr gerne. Denn Erziehung ist ein Thema, das jeden Hundebesitzer angeht. So sollte der Hund wissen, wie er sich im Strassenverkehr, in grösseren Menschenmengen und gegenüber Artgenossen verhalten soll.
Spiel und Spass im Vordergrund
Der KV Huttwil bietet fünf verschiedenen Hundesportarten an. Diese wurden am vergangenen Samstag den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern vorgeführt. Beim Kursangebot Jugend-und-Hund steht Spiel und Spass im Vordergrund.
Mit viel Engagement dirigierten die Kinder und Jugendlichen ihre Hunde durch einen kleinen Parcours. Die Hunde hüpften mit wehenden Ohren über Hindernisse oder flitzten erfreut durch Zurufe auf ihre jungen Hundehalterinnen zu. Zur Vorführung der Sanitätshunde-Ausbildung wurde das Publikum in den Wald gebeten. Hier zeigten erfahrene Hundeführer die Früchte ihres intensiven Trainings.
Mit scheinbarer Leichtigkeit wurden die Hunde, ausgerüstet mit einer Schabracke am Halsband, auch «Bringsel» genannt, aus Distanz bei der Suche nach Personen oder Gegenständen angeführt. Ein am Wegesrand deponierter Rucksack und eine hinter einem Baum versteckte Person waren von den Hunden schnell gefunden. Der Hund lief danach mit dem «Bringsel» im Maul zurück zum Hundeführer, um ihm den Fund anzuzeigen.
Aufmerksam waren die Hunde der Familien-Plausch-Gruppe. An der Vorführung wurde sichtbar, wie wichtig die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist, welche im Kurs ohne jeglichen Leistungsdruck gefördert wird. Mit klaren Befehlen wurden die Hunde beispielsweise auf Distanz abgelegt oder liefen zusammen mit ihrem Meister oder ihrer Meisterin zwischen den anderen Hunden hindurch, ohne dass sie sich von diesen ablenken liessen.
Mit der Nase am Boden
Das Fährtensuchen ist eine weitere Disziplin, welche beim KV Huttwil trainiert werden kann. Vor den Augen des Publikums zog ein Hund mit der Nase am Boden seinen Meister durch hohes Gras. Der Hund wurde ausgebildet, eine am Boden haftende Spur zu verfolgen. Auch hier war die Suche erfolgreich und der versteckte Gegenstand schnell gefunden. Eine Belohnung in Form eines Leckerlis war dem Hund dabei sicher.
Gut führbar muss unteranderem ein Begleithund sein. Dies zeigte die Begleithunde-Gruppe am Tag der offenen Tür eindrucksvoll. Auf der Wiese abgelegt, bestand die Aufgabe der Hunde an der Vorführung unter anderem darin, zwischen vier im Quadrat aufgestellten Personen ohne Ablenkung hindurch zum rufenden Hundeführer oder Hundeführerin zu laufen.
Äusserst anspruchsvoll hingegen ist die Arbeit mit Schutzhunden. Sie werden beispielsweise beim Militär, bei der Polizei oder zum Grenzschutz eingesetzt. Es eignet sich nicht jeder Hund als Schutzhunde, nur ausgeglichene, umweltsichere und nervenstarke Hund werden dafür ausgewählt. Dies Ausbildung wird zwar beim KV Huttwil nicht angeboten, die Vorführung zweier Schutzhunde am Tag der offenen Tür war aber deswegen nicht weniger spannend. Spannend war es zu beobachten, wie die gegebenen Befehle durch den Hund perfekt ausgeführt wurden. Beim Kommando Fuss konnte man gar nicht so schnell gucken, schon sass der Hund wieder links neben dem Hundeführer. Zielstrebig bewegten sich anschliessend beide in dieselbe Richtung. Das gegenseitige Vertrauen zwischen Hund und Mensch ist bei dieser Ausbildung der Extraklasse äusserst wichtig. Dieses grosse Vertrauen zeigte während der Vorführung auch ein Hund gegenüber seinem Führer, als er ihn auf den Arm nahm.
Eine Agilitydarbietung brachte die Vorführung vom «Tag des Hundes» zum Ende. Mit unglaublicher Geschwindigkeit, man konnte mit den Augen kaum folgen, raste ein Hund durch den aufgestellten Agilityparcours. Er sprang über Hindernisse, sauste durch einen Tunnel und schoss zwischen Slalomstäben hindurch. Noch etwas ausser Atem zeigte die Hundeführerin anschliessend den interessierten Besucherinnen und Besuchern, mit welchen Befehlen sie ihre eigenen Hunde spielerisch durch den Agility-Parcours führen konnten.
Von Marion Heiniger