Huttwilerin singt im Duett mit Stephan Eicher

Esther Lehmann-Staub trat am vergangenen Samstag in der SRF-Sendung «Happy Day» mit Stephan Eicher im beliebten «Starduett» auf. Für die Primarlehrerin aus Huttwil war der Auftritt ein schönes und einmaliges Erlebnis.

Ein grosser Traum ging für die Hutt-wilerin Esther Lehmann-Staub am vergangenen Samstagabend in Erfüllung. Sie durfte in der beliebten SRF-Sendung «Happy Day», zusammen mit ihrem Idol Stephan Eicher, den Song «Pas d’Ami (comme toi)» singen und setzte sich im Vorfeld gegen viele Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch.
Um kurz vor 21 Uhr war es dann so weit. Die 42-jährige Primarlehrerin betrat das Studio 1 und wurde von Moderator Röbi Koller freundlich begrüsst. Das Publikum applaudierte, als Esther Lehmann-Staub zum Mikrofon griff. Die Sendung flimmerte live über den Sender und auch die Huttwiler Sängerin und der beliebte Schweizer Chansonnier sangen live. Die beiden wechselten sich in den Strophen ab und wirkten vertraut und herzlich. Dass sich der 31-jährige Song aufbaut – er startet mit ruhigen Gitarrenklängen in die erste Strophe und legt auf den Refrain gehörig zu – nennt Esther Lehmann-Staub einen grossen Vorteil. Die Sängerin und ihr Idol zu hören, war ein Ohrenschmaus und hinterliess ein wohliges Gefühl beim Publikum. Angefeuert wurde sie im Studio von Familienmitgliedern und Freunden.
Als Zuschauerin in der ersten Reihe war auch die SRF-Fernsehdirektorin Nathalie Wappler zu sehen. «Ich konzentrierte mich auf meinen Auftritt, die hunderttausenden Zuschauerinnen und Zuschauer vor den TV-Geräten blendet man dabei aus», erwähnt die Huttwilerin nach dem Auftritt zum «Unter-Emmentaler». In der Tat ist die Sendung beliebt: Im ersten Halbjahr 2022 schauten durchschnittlich 659 000 Zuschauerinnen und Zuschauer «Happy Day», was einem Marktanteil von 42 % entspricht. (Quelle: Mediapulse TV Data, Deutsche Schweiz, Personen 3+ Jahre inkl. Gäste, 1. Halbjahr 2022, Overnight +7 live plus zeitversetzte Nutzung bis am siebten Tag nach Erstausstrahlung).

Seit Jugendjahren grosser Fan von Stephan Eicher
Schon als Jugendliche war Esther Lehmann-Staub ein grosser Fan von der Berner Musiklegende. Immer wieder besuchte die Musikliebhaberin Konzerte von Stephan Eicher. In der Schule wurden seine CDs ausgetauscht. Viele seiner Songs kennt sie bis heute in- und auswendig. «Die Poesie in den Texten fasziniert mich immer wieder», erzählt sie. Selbst getroffen hat sie ihr Idol aber bis zu diesem Moment nie. Angefangen hat alles, als sie eine Nachricht von ihrer Schwiegermutter bekam. In der Sendung «Happy Day» suchte das SRF einen Fan, welcher mit Stephan Eicher im «Starduett» auftreten möchte. «Ich selbst habe die Sendung und den Aufruf in der August-Ausgabe nicht gesehen, aber meine Schwiegermutter Elisabeth Lehmann hat mir den Link dazu geschickt», erinnert sich Esther Lehmann-Staub. Zeitnah hat die Huttwilerin den Bewerbungsbogen ausgefüllt. «Kurze Zeit habe ich noch gezögert, mich aber dann entschlossen, die einmalige Chance zu nutzen», erwähnt sie. Neben den Angaben über musikalische Erfahrungen und Fotos, musste sie auch eine Demo-Aufnahme einschicken. Das Lied «Pas d’Ami (comme toi)» stand bereits von Anfang an fest.

Musik und Gesang gehören zum Alltag
Die gebürtige Huttwilerin ist als Primarlehrerin im Schulhaus Schonegg (Gemeinde Sumiswald) tätig. Seit zwei Jahrzehnten unterrichtet sie verschiedene Fächer. Was nie in ihrem Stundenplan fehlt, ist der Musikunterricht. Die Musik spielt für Esther Lehmann-Staub eine wichtige Rolle. Zuhause, etwas oberhalb des «Städtchens», stehen in ihrem kleinen Musik-Zimmer ein Klavier, Gitarren und ein Mikrofon. Hier geht sie ihrer Leidenschaft – der Musik und dem Gesang – nach. In Sumiswald leitet die zweifache Mutter den Kinderchor und in der Stadtmusik Huttwil spielt sie Fagott.
Als Sängerin ist sie zudem in ihrer Stammband «Dusty Tunes» tätig. Der Name ist auch gleich das Programm: Die Band erweckt alte, verstaubte, halbvergessene Songs aus den Bereichen Rock, Pop und Soul zu neuem Leben. Weiter singt die 42-Jährige in der «Blue Ties Big Band». Die Band feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen und hat sich seither zu einem soliden Jazz-Ensemble mit überregionalem Bekanntheitsgrad entwickelt. Das breite Repertoire, das von Swing über Latin, Soul, Rock und Funk bis hin zur Tanzmusik reicht, ermöglicht Auftritte an unterschiedlichsten Orten und zu verschiedensten Anlässen. «Abgesehen von meiner Familie und meinem Beruf dreht sich in meinem Leben beinahe alles um Musik.»

Casting und vorgetäuschte Absage
«Die Bewerberinnen und Bewerber werden zu einem Casting eingeladen. Neben der Stimme spielen bei der Auswahl diverse Faktoren eine Rolle; etwa, dass es sich um einen Fan handelt, oder um eine Person, die eine spezielle Geschichte mit dem entsprechenden Lied hat», sagt Marco Krämer, Senior Producer von SRF zum «Unter-Emmentaler». Das «Starduett» ist seit dem Start von «Happy Day» im Jahr 2007 fester Bestandteil der Sendung. Mitte September wurde Esther Lehmann-Staub zum Casting nach Zürich-Leutschenbach eingeladen. «Den Song habe ich dann vor einer vierköpfigen Jury vorgesungen», erzählt sie dem «UE». Eine Woche später kam dann die Absage per E-Mail. Doch insgeheim hat sich «Happy Day» für die Primarlehrerin entschieden. Denn die Absage gehörte zur Überraschung. Hinter ihrem Rücken nahm die Fernseh-Crew nämlich Kontakt mit ihrem Mann Christian Lehmann und der Bandleitung auf und teilten ihnen mit, dass Esther Lehmann-Staub mit Stephan Eicher das «Starduett» singen wird. Kurze Zeit später wurden erste Vorbereitungen für die Überraschung geplant. «Esther Lehmann-Staub ist ein grosser Fan von Stephan Eicher und hat uns mit ihrer Stimme überzeugt», so der Senior Producer Marco Krämer. «Deshalb haben wir uns für sie entschieden.»

Überraschung in reformierter Kirche in Zürich-Wiedikon
Die Huttwiler «Blue Ties Big Band» sollte angeblich am 5. Oktober in der reformierten Kirche in Zürich-Wiedikon bei einem Heiratsantrag auftreten. Alle Bandmitglieder wurden vorgängig eingeweiht, dass es sich dabei um eine Überraschung für Esther Lehmann-Staub handelt. Nur sie wusste von nichts. Doch anstelle des erwarteten Brautpaares erschienen dann plötzlich Röbi Koller und Stephan Eicher, da war auch der Huttwilerin klar, um was es geht. «Ich habe mich damals entschieden, weiterzusingen, als die beiden auf uns zukamen», erzählt Esther Lehmann-Staub. «Stephan Eicher hört mir nicht jeden Tag beim Singen zu», schmunzelt sie. Eine Woche nach der Überraschung fand eine stündige Probe mit dem Vokal-Coach Mark B. Lay statt. «Weiter habe ich meine Strophen zuhause einstudiert und geübt.» Der erfahrene Coach erachtete es bei ihr nicht als nötig, eine zweite Probe einzuplanen. Zu gut versteht sie ihr Handwerk.

Erst am Sendungstag mit Stephan Eicher geprobt
«Die Nervosität für die Live-Sendung war einen Tag vor dem Auftritt am grössten», sagt Esther Lehmann-Staub. Am Samstagmorgen ging es dann los ins SRF-Studio nach Zürich-Leutschenbach. Erst am Sendungstag traf sie wieder auf Stephan Eicher. Ein Soundcheck und drei Durchläufe wurden getätigt. Die Proben verliefen optimal, das sehr herzliche Verhältnis mit ihrem Idol Stephan Eicher nahm der Oberaargauerin die Nervosität vor der Sendung. Hinzu kam am Samstagnachmittag dann noch die Generalprobe. «Mein Mann Christian war stets bei mir und hat mich im Backstage-Bereich begleitet.» Nach einem kurzen und leichten Abendessen machten sich Stephan Eicher und Esther Lehmann-Staub für ihren Auftritt bereit. Nach der gelungenen Sendung zog die Sängerin ein positives Fazit: «Für mich war das Starduett mit Stephan Eicher ein schönes und einmaliges Erlebnis, auf welches ich noch lange zurückblicken kann.»

Von Yanick Kurth