«Ich habe mir meinen Bubentraum erfüllt»
Mit den Podestplätzen 15 und 16 in dieser Saison beendet Dominique Aegerter in Indonesien die grandiose Premieren-Saison in der Supersport-Weltmeisterschaft. Mit 31 Jahren erfüllt sich der Rohrbacher einen Bubentraum: Er ist Weltmeister.
Supersport-WM 2021, 22./23. Rennen, GP von Indonesien in Mandalika · «25 Jahre lang habe ich hart gearbeitet, um einmal Weltmeister zu werden. Jetzt habe ich es geschafft. Ich habe mir einen langen Bubentraum erfüllen können. Das macht mich sehr happy», sagt der 31-jährige Supersport-Weltmeister 2021 Dominique Aegerter aus Rohrbach. In absolut souveräner Manier hat er seine allererste Saison in der Supersport-Töffklasse absolviert. Mit 16 Podestplätzen (darunter zehn Siege) wurde der Rohrbacher Weltmeister mit fast 100 Punkten Vorsprung – und dies trotz zwei verpassten Rennen in Barcelona.
Auch Sieger in der Teamwertung
«Es hat einfach alles gepasst. Ich konnte mit meinem Team Ten Kate Yamaha Racing so ziemlich jeden Award gewinnen, den es gibt», freut sich der Oberaargauer. In den beiden letzten Rennen beim Saisonfinale in Mandalika auf der indonesischen Insel Lombok konnte Aegerter mit zwei Podestplätzen sogar noch den Titel in der Teamwertung gewinnen. «Dies war mir sehr wichtig. Es ist ein Dankeschön für den unermüdlichen und grandiosen Einsatz meines Rennstalls über die gesamte Saison hinweg.» Die Nummer 77 konnte sowohl am Samstag wie auch Sonntag aus der Pole-Position das Rennen in Angriff nehmen. Am Samstag musste er in einem packenden Finish nur seinem ehemaligen 125-ccm-Teamkameraden Raffaele De Rosa den Vortritt lassen. Obwohl Dominique Aegerter am Samstag mit Rang 2 einen Podestplatz besser klassiert war als am Sonntag, zeigte der Rohrbacher vor allem im allerletzten Saisonrennen eine Leistung, welche schlicht grandios war. Der Weltmeister zeigte, warum er der mit Abstand beste Supersport-Fahrer der Gegenwart ist. Nach der Startrunde mit bereits grossem Rückstand nur an sechster Position liegend, machte er Runde um Runde Boden gut und gehörte sieben Runden vor Schluss einer Sechser-Spitzengruppe an. Wie Aegerter sich dann der Reihe nach Oncu, Tuuli, Caricasulo und Cluzel schnappte, war Töffrennsport auf allerhöchstem Niveau. Aegerter zeigte in dieser Rennphase bei 35 Grad Hitze mit unglaublichen Manövern seine erdrückende Überlegenheit. In der drittletzten Kurve zog er an Caricasulo vorbei und lag an der Spitze. In der allerletzten Kurve kam das Duo im Duell etwas von der Ideallinie ab, was es dem Franzosen Jules Cluzel und dem Finnen Niki Tuuli auf den letzten Metern noch ermöglichte, vorbeizuziehen. Aegerter sicherte sich vor Caricasulo Rang 3. Obwohl der Sieg zum Abschluss der Weltmeister-Saison ausblieb, zeigte der Rohrbacher eine der stärksten Saisonleistungen überhaupt. Der «Domi-Fighter» bot einmal mehr das, wofür er steht: spektakulären Töffrennsport.
Ferientage und Feiern
«Nach dieser tollen Rennzeit freue ich mich nun darauf, mich etwas erholen zu können. Ich tue dies mit einigen Tagen Ferien auf Bali. Anschliessend kann ich bei den Sponsorenessen sowie der zweitägigen Weltmeister-Party im Campus Perspektiven in Huttwil meinen WM-Titel zusammen mit meinen Unterstützern und Fans feiern. Darauf freue ich mich sehr.» Die Feier mit dem Weltmeister in der Campus-Eventhalle in Huttwil findet am Freitag und Samstag, 3./4. Dezember, statt.
Resultate: Samstag (16 Klassierte): 1. Raffaele de Rosa, Italien, 31:47,962, 2. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 31:48,067; 3. Federico Caricasulo, Italien, 31:51,070; 8. Randy Krummenacher, Schweiz/Grüt, 31:56,740. – Sonntag (15): 1. Jules Cluzel, Frankreich, 30:57,804; 2. Niki Tuuli, Finnland, 30:58,223; 3. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 30:58,444; 8. Randy Krummenacher, Schweiz/Grüt, 31:10,463. – WM-Schlussklassement (23/23): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 417 Punkte; 2. Steven Odendaal, Südafrika, 323; 3. Manuel Gonzalez, Spanien, 286; 4. Jules Cluzel, Frankreich, 279; 5. Philipp Öttl, Deutschland, 252; 6. Can Alexander Oncu, Türkei, 182; 10. Randy Krummenacher, Schweiz/Grüt, 156.
Von Stefan Leuenberger