• «Ich konnte mir schon immer vorstellen, Pfarrer zu werden», sagt Gergely Csukás. · Bild: Marianne Ruch

04.01.2022
Emmental

«Ich möchte in dieser schwierigen Zeit Hoffnung geben»

Gergely Csukás ist der neue Pfarrer in Dürrenroth. Er hat das Amt von Elias Henny übernommen und ist Mitte Dezember ins Pfarrhaus eingezogen. Es ist seine erste Pfarrstelle, nachdem er in Rohrbach ordiniert wurde. Er möchte Hoffnung geben, zuhören und für die Menschen da sein.

Dürrenroth · Er kommt ursprünglich aus Ungarn, ist aber im österreichischen Bregenz aufgewachsen. In Wien hat er Theologie und Geschichte studiert. Vor acht Jahren ist er nach Bern gezogen, um ein Doktorat-Studium in Kirchengeschichte zu machen. Anschliessend war er für zwei Jahre an der Uni Zürich Assistent für Kirchengeschichte. «Und dann habe ich gespürt, ich möchte raus zu den Menschen. Ich spürte, ich will das im Studium gelernte an die Menschen weitergeben», erzählt Gergely Csukás. Und so kam er nach Rohrbach, um das 14-monatige Vikariat unter Pfarrer Alex Kurz zu absolvieren. Nach der Vikariats-Zeit wurde er ordiniert und somit Pfarrer.

Vertrauen gespürt
«Ich konnte mir schon immer vorstellen, Pfarrer zu werden», sagt er. «Elias Henny, mit dem ich befreundet bin, hat mir erzählt, dass die Pfarrstelle in Dürrenroth frei werde und mich ermutigt, mich für diese zu bewerben», erzählt er.
Das tat er, und wurde von der Kirchgemeinde Dürrenroth als neuer Pfarrer gewählt. «Es war sehr schön, das Vertrauen in mich zu spüren, ich wurde sehr herzlich und mit Wohlwollen aufgenommen. Das hat mich sehr gefreut», sagt er. Das Leben auf dem Land aber sei für ihn noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Er sei ein «Stadtkind», und auf dem Land seien andere Themen von Bedeutung als in einer Stadt. Aber es sei sehr spannend und er stelle sich gerne der Herausforderung. Doch fühle er sich hier schon sehr wohl und auch willkommen. Am 30. Januar wird die Kirchgemeinde Dürrenroth zusammen mit der Regio-Kirche, also mit Kirchgemeindevertretern der umliegenden Gemeinden, den Begrüssungs-Gottesdienst feiern. «Ich freue mich sehr darauf, bin gespannt, aber auch ein bisschen nervös», sagt der sympathische Pfarrer.

Hoffnung geben
Gergely Csukás möchte den Menschen in Dürrenroth Hoffnung geben, gerade in der momentan schwierigen Zeit. «Wir leben in einer nicht einfachen Zeit und ob es besser wird, kann ich nicht sagen. Aber ich möchte die Hoffnung weitergeben, Gottes Trost und die Zuversicht, dass wir im Glauben diese Krise durchstehen können», sagt er. Unter anderem seien für ihn die Sonntagsgottesdienste wichtig, wo er diesen Trost an die Menschen weitergeben möchte. «Ich wünsche mir, dass die Menschen hier in Dürrenroth Vertrauen zu mir aufbauen, sich auf mich einlassen und wissen, dass ich für sie da bin. Dass sie mich mit Geduld aufnehmen und wir einen gemeinsamen Weg finden», sagt er hoffnungsvoll.
Was er den Menschen sonst noch mitgeben möchte? «Das, was im Kirchenschiff der Dürrenrother Kirche steht: Dass Jesus Christus ‹der Weg, die Wahrheit und das Leben› (Johannes Evangelium 14,6) ist. Dass sich dieser Weg im Leben der Menschen bewahrheiten möge», sagt er bestimmt.

Die Kirche ist für alle da
Es sei sehr schön, dass die Kirchen hier im Dorf stehen, so sei man integriert und könne als Pfarrer Gottes Wort weitergeben. Als Pfarrer erlebe man sehr spezielle Momente mit den Menschen, sei es bei einer Taufe, bei der Konfirmation, bei einer Hochzeit oder auch bei traurigen Momenten. «In solchen Momenten möchte ich den Menschen eine Glaubensperspektive mitgeben», sagt er. Und was er weiter an der Kirche schätzt: «Die Kirche kennt keine Alters-, keine Meinungs- und keine sozialen Grenzen. Dies ist gerade in der heutigen Zeit hervorzuheben.
Die Kirche ist mehr als eine menschliche Interessensgemeinschaft, sie orientiert sich an Gottes Wort und schafft so Frieden und Versöhnung untereinander», erzählt er erfreut. Und was macht er nebenbei? Gerne möchte der 38-Jährige jetzt das Ski-langlaufen erlernen. Er liest sehr gerne, spielt Musik und trifft sich gerne mit Freunden. Letzteres ist etwas aufwendiger geworden, denn viele seiner Freunde leben in Bern oder in Zürich. Aber das sei kein Problem, man treffe sich halt etwas weniger oft, telefoniere dafür einmal mehr.

Von Marianne Ruch