«Ich will einfach sechs Volltreffer»
Der 41-jährige Matthias Sieber hat mit der HG Wasen-Lugenbach A das Verbandsfest gewonnen und belegte im Einzelschläger-Klassement den 3. Rang. Im «UE»-Interview gibt der in Büren zum Hof lebende Hauswart der Schulanlage Bäriswil Auskunft.
Hornussen · Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Matthias Sieber, HG Wasen-Lugenbach A
Wie gut tut es und wie wichtig war es, nach der grossen Enttäuschung in der Schweizer Meisterschaft das Verbandsfest gewonnen zu haben?
Es war mein erstes Verbandsfest mit Wasen-Lugenbach A, da ich letztes Jahr verletzt fehlte. Für mich war es extrem wichtig, dass wir nach dem Rückschlag in der Meisterschaft zeigen konnten, dass wir noch parat sind. Ich bin froh, dass es trotz unserem Durchhänger nach dem Mittag zum Sieg gereicht hat.
Ab welchem Zeitpunkt haben Sie gedacht, dass es zum Festsieg reichen könnte?
Ich selber habe keine Zeit zum rechnen. Ich konzentriere mich ganz auf meine Arbeit als Nouss-Setzer. Mein Teamkamerad Rolf Hess hat nach dem drittletzten Einzelschläger von uns mitgeteilt, wie viele Punkte wir noch zum Sieg benötigen. Da wusste ich, dass wir es – ohne Zwischenfall – schaffen werden.
Damit ging für Wasen-Lugenbach A am «Emmentalischen» eine Durststrecke zu Ende. Zuletzt konnte 2016 in Stalden-Dorf der Festsieg gefeiert werden. Danach folgten an den Verbandsfesten wegen kassierten Nummern schlechte Rangierungen.
Ich finde, dass wir im Ries gut aufgestellt sind. Es ist aber einfach so, dass im Hornussen schnell wechselhafte Bedingungen Probleme beim Abtun mit sich bringen können. Es braucht immer viel Glück, um bei schwierigen Wetterverhältnissen heil durchzukommen. In der Meisterschaft hatten wir das Glück nicht. Die eine Nummer gegen Heimiswil A hat uns viel gekostet. Am Verbandsfest hatten wir nun das nötige Glück.
Beim letzten Verbandsfest-Sieg von Wasen-Lugenbach A 2016 spielten Sie noch für Wäseli A – und belegten damals am MWHV-Verbandsfest in Busswil – neben dem Festsieg mit der Mannschaft – den guten 5. Rang im Einzelschläger-Klassement. Wie unterscheiden sich die Erfolge bei den beiden Spitzengesellschaften?
Der Zusammenhalt bei Wasen-Lugenbach A ist noch viel intensiver, weil familiärer. Bei Wäseli A ist der sportliche Zusammenhalt auch da. Aber das Team ist viel mehr zusammengewürfelt als bei Wasen-Lugenbach A.
Es gefällt Ihnen bei Wasen-Lugenbach A, wo Sie seit 2020 mitspielen.
Ich fühle mich sehr wohl, wurde sehr gut aufgenommen. Für mich ist klar, dass ich innerhalb der NLA nie mehr zu einem anderen Verein wechseln werde. Trotz meiner künstlichen Hüfte möchte ich – bei intakter Gesundheit – noch ein paar Jahre in der NLA spielen. Später möchte ich meine Karriere dann bei der HG Büren zum Hof dort beenden, wo sie – zusammen mit meinem Vater – auch begann.
Mit Wasen-Lugenbach A konnten Sie sogar noch einen Fortschritt erzielen. Sie belegten am «Emmentalischen» den 3. Rang bei den Einzelschlägern. Überrascht?
Ich bin nach meiner Hüftoperation wieder langsam an meine vorherige Form herangekommen. Daher rechnete ich mir schon Chancen aus, vorne mitzumischen. Allerdings war es dann für mich eine grosse Genugtuung, einen Podestplatz geschafft zu haben. Es muss vieles zusammenpassen, damit es soweit nach vorne reicht. So, wie 2016, als ich das «Interkantonale» in Stalden-Dorf gewinnen konnte. Oder 2017, als ich am MWHV-Verbandsfest in Urtenen siegte.
Bereits am Sonntag spielen Sie am Interkantonalen Hornusserfest in Richigen. Wie sehen Ihre Zielsetzungen aus?
Wir treten als schlagstärkstes Team an, weshalb der Sieg das Ziel sein muss. Im Einzelschläger-Klassement trete ich wieder mit der gleichen Zielsetzung wie beim Verbandsfest an: sechs Volltreffer und dann schauen, zu was diese ausreichen.
Warum spielt die HG Wasen-Lugenbach A nicht am «Interkantonalen» in Gondiswil?
Dies kann ich nicht einmal beantworten. Die Verantwortlichen wählen die Feste aus – nach welchen Kriterien ist mir nicht bekannt. Allerdings ist es für einen Hornusser nicht so entscheidend, wo er die Feste spielt.