«Ich will mit konstant starken Leistungen helfen»
Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Jürg Boss, HG Wasen-Lugenbach A – Der «verlorene Sohn» ist heimgekehrt. Jürg Boss war fünf Jahre weg. Er holte mit Wäseli den Meistertitel und will nun mit seinem Stammverein zu Höhenflügen ansetzen.
Hornusser · 2012 haben Sie mit der Begründung «ich will einmal Team-Schweizermeister werden» zur HG Wäseli gewechselt. In der fünften Saison 2016 klappte es: Sie wurden mit Wäseli Schweizermeister. War das Erreichen des Ziels der Grund für die Rückkehr zum Stammverein?
Nein. Ich habe mich bereits Mitte der Saison 2016 zum Wechsel entschieden. Ich möchte wieder mit meinen alten Kameraden das Hornussen ausüben. Mit ihnen Freude haben und mit ihnen Erfolge feiern.
Wie fällt Ihre Bilanz bei Wäseli aus?
Es war eine sehr schöne und lehrreiche Zeit, die ich nicht missen möchte.
Wo sind die Hauptunterschiede zur HG Wasen-Lugenbach?
Bei Wäseli wird seit 25 Jahren ein «Vollgas-Hornussen» ausgeübt. Diese Winnermentalität und das totale Anstreben des Erfolgs kam bei Wasen-Lugenbach A step by step. Doch mittlerweile wurde ein hohes Level erreicht, sodass die Unterschiede nicht mehr sehr gross sind. Ich möchte mit meiner Erfahrung nun beitragen, dass wir uns den Top-Gesellschaften Wäseli und Höchstetten noch mehr nähern.
Was bedeutet es Ihnen, einen Schweizermeistertitel realisiert zu haben?
Es war mein grosses Ziel – und ich habe es erreicht. Dies ist eine grosse Genugtuung und freut mich sehr. Wäseli hatte 2016 aber auch ein Bombenjahr. Der Teamgeist war so gut, wie nie zuvor. Deshalb haben wir auch alle 15 Spiele gewonnen. Mit dem Erreichen des Meistertitels bin ich aber nicht gesättigt. Im Gegenteil: Ich habe Blut geleckt …
Mit der Einzelkrone in der NLA haben Sie noch nie geliebäugelt?
Doch. Im ersten Jahr bei Wäseli war dies ein Thema. Ich habe die Rangliste bis zur zweitletzten Runde angeführt, bin dann aber gestrauchelt. Der Reiz ist nach wie vor da. Ich bin aber auch realistisch und weiss, dass ich gegen die jungen Wilden keine Chance mehr habe. Vielmehr möchte ich mannschaftsdienlich sein und mit konstant starken Leistungen helfen.
Das «Eidgenössische» konnten Sie mit Wäseli nicht gewinnen. 2012 und 2015 resultierten 2. Ränge. Fuxt Sie dies sehr?
Schon, ja. Und in Lyss waren wir sehr nahe dran. Die Leistungen waren gut – aber nicht super. Oder anders gesagt: Wenn 2016 ein «Eidgenössisches» stattgefunden hätte, Wäseli hätte es warscheinlich gewonnen.
Jetzt sind Sie zurück bei Wasen-Lugenbach A. Was ist in der Meisterschaft 2017 für Wasen-Lugenbach A möglich?
Unsere Devise lautete: Wir nehmen Spiel für Spiel und schauen auf uns. Der Rest ergibt sich.
Wer holt sich 2017 den Meistertitel?
Wäseli und Höchstetten machen die Sache unter sich aus.
Wer gewinnt die Einzelschläger-Wertung?
Ich habe die Idee, dass es ein Spieler von Wasen-Lugenbach A sein wird. Oder dann einer von Wäseli oder Höchstetten.