«Ich will nicht die ganze Mannschaft umbauen»
Interview: Markus Jutzi im Gespräch mit Jörg Reber, Sportchef SCL Tigers – Sportchef Jörg Reber nimmt Stellung zu den Chancen einer zweiten Playoff-Teilnahme, zum Kader 2017/18 und wo sich die Tigers in der Zukunft positionieren wollen.
Eishockey
Jörg Reber, dürfen wir zum Ligaerhalt gratulieren?
Nein. Wenn die Qualifikation schon gespielt wäre und wir den gleichen Vorsprung wie momentan hätten, dann würde ich Danke sagen. Aber es sind ja noch fünf Runden zu spielen – und wer weiss, was da noch alles passieren kann.
Lugano hat 62 und die Tigers 56 Punkte. Bei Punktgleichheit liegt der Vorteil bei den Tessinern, und somit brauchen die Tigers einen Punkt mehr. 7 Punkte aufzuholen wird schwierig.
Schwierig ja, aber nicht unmöglich.
Sie sind also der gleichen Meinung wie Flurin Randegger, der sagte, dass die Tigers erst dann in der Relegationsrunde sind, wenn sie in der Tabelle rot eingefärbt sind?
Ja, genau so ist es.
Aber eine Relegationsrunde ohne Abstiegsangst wäre doch für die Fans auch ein einmaliges Ereignis.
Wie gesagt, zuerst einmal konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Playoffs.
Sind die Transfers für diese Saison abgeschlossen? Oder kommt noch ein weiterer Ausländer?
Wir sind uns momentan nicht schlüssig. Wir sondieren den Markt. Mit dem Geld, welches uns von der Vertragsauflösung mit Rob Schremp übrig blieb, möchten wir gerne noch einen zusätzlichen ausländischen Stürmer verpflichten.
Warten wir nun die letzten fünf Spiele ab und reden wir über die Zukunft. Wie sieht die Mannschaft 2017/18 aus? Benjamin Neukom, Samuel Erni und Emanuel Peter sind fix. Wie heis-sen die weiteren Zuzüge?
Ich kann hier keine Namen von neuen Spielern nennen. Wir sind in Verhandlung. Noch ist nichts spruchreif.
Mit welchen Spielern können die Fans auch in der nächsten Saison rechnen?
Also vom jetzigen Kader möchten wir gerne mit Nils Berger, Alexei Dostoinov, Eero Elo und Antony Hueguenin verlängern.
Wie sieht es denn mit neuen Spielern aus? Mit wem laufen die Kontakte?
Die Verhandlungen mit Federico Lardi sind noch nicht abgeschlossen. Auch stehen wir mit Simon Lüthi in Kontakt. Aber wie gesagt, es ist noch alles offen, denn wir sind ja nicht einmal fertig mit der Qualifikation.
Hat Yves Müller bei so vielen und guten Verteidigern noch Platz?
Ich habe ja einmal gesagt, dass nicht alle Spieler, die einen Vertrag haben, auch in der nächsten Saison bei den Tigers spielen werden. Ob ich dabei Müller gemeint habe, dazu möchte ich mich nicht äussern (er lacht verschmitzt – Anmerk. des Verfassers).
Mit wie vielen Transfers ist noch zu rechnen?
Ich will nicht die ganze Mannschaft umbauen, denn wir haben eine gute, starke Equipe. Einen ausländischen Center werden wir noch holen. Ob wir allenfalls mit fünf Ausländern starten werden, ist ungewiss. Was gewiss ist: Im Sturm kommen noch zwei Schweizer dazu.
Da wäre Maxime Mazenauer ein Kandidat als Ausländer Nummer 5?
Er ist ganz bestimmt eine Alternative. Ich bin aber nicht so ein Fan von fünf Ausländern, denn da birgt sich immer ein gewisses Frustpotenzial.
Plüss hat in Bern noch nicht unterschrieben. Ist er immer noch ein Kandidat?
Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich habe mit Martin Plüss lange gesprochen – und gehe davon aus, dass er wiederum in Bern unterschreiben wird.
Hat er den Tigers eine Absage erteilt?
Nein, bis heute Donnerstag, nicht.
Wie sieht eigentlich die Zukunftsplanung der SCL Tigers in den nächsten paar Jahren aus?
Wir wollen uns in der NLA irgendwo zwischen Rang 7 bis 10 etablieren. Eine Playoff-Teilnahme wird wahrscheinlich nicht immer möglich sein. Aber das Abstiegsgespenst – sprich die Ligaqualifikation – wollen wir nicht mehr in der Ilfishalle haben.
Provisorisches Kader SCL Tigers, Saison 2017/18: Ciaccio/Punnenovs; Koistinen, Stettler, Seydoux, Randegger, Erni, Zryd, Blaser, Huguenin, Lardi und evtl. Lüthi; DiDomenico, Albrecht, Kuonen, Pascal Berger, Peter, Roland Gerber, Nüssli, Neukom, Dostoinov, Eero, Nils Berger.