• Der Huttwiler Robin Nyffeler will beim SC Langenthal zum Stammspieler reifen. · Bild: Leroy Ryser

11.12.2020
Sport

«Ich will NLB-Meister werden»

Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Robin Nyffeler, Stürmer SC Langenthal · Der 21-jährige Huttwiler Robin Nyffeler überzeugt in Langenthals NLB-Eishockeyteam. Trotz der Pandemie ist er motiviert, ständig Fortschritte zu erzielen.

Eishockey · Es läuft Ihnen. Sie haben schon gleich viele Tore erzielt wie in der gesamten letzten Saison.
Genau. Es wurde von mir verlangt, dass ich mit etwas mehr Druck nach vorne spiele. Ich versuche, die Ratschläge bestmöglich umzusetzen.

Mit wem verstehen Sie sich auf dem Eis am besten?
Dies ist ganz klar Luca Wyss. Mit ihm spiele ich seit der Jugendzeit zusammen. Unsere Automatismen greifen.

Sind Sie mit der aktuellen Eiszeit, die Sie erhalten, zufrieden?
Ich würde mich freuen, wenn es mehr wird. Mir ist aber klar, dass ich dies selbst in der Hand habe. Wenn ich immer starke Leistungen abliefere, werde ich auch mehr Eis erhalten.

Fühlen Sie das Vertrauen des Trainers?
Auf jeden Fall. Er kommuniziert auch gut. Er sagt mir immer, woran ich noch arbeiten muss. Dies versuche ich dann umgehend, in die Tat umzusetzen.

Was möchten Sie diese Saison mit dem SC Langenthal erreichen?
Ich will NLB-Meister werden, ganz klar. Wir verfügen über ein starkes Team. Dies konnten wir in der bisherigen Spielzeit bereits unter Beweis stellen. Wir können jedem Ligagegner das Leben schwer machen.

Als Sie im NLB-Team von Langenthal begannen, haben Sie gesagt, dass die NLA kein Thema sei. Hat sich dies mittlerweile geändert?
Ich habe mich in der NLB noch nicht durchgesetzt. Zuerst will ich mich in der Swiss League etablieren, zu einem Stammspieler wachsen. Darum macht es momentan absolut keinen Sinn, Gedanken an die NLA zu verlieren.

Wie stark beeinflusst Covid-19 Ihren Eishockeyalltag?
Es gehört halt mittlerweile dazu. Ich habe bereits vier Tests absolviert. Im Trainingsbetrieb ist von der Pandemie nicht viel zu bemerken. An den Spielen ist es aber schon extrem. Bei den Partien ohne Zuschauer fehlen einfach die Emotionen von aussen. Sie gehören beim Eishockey dazu.

Wie stehen Sie Covid-19 gegenüber?
Mein Job hängt davon ab, wie ernsthaft ich mit dem Virus umgehe. Ich bin sehr vorsichtig. Momentan bin ich, wenn ich nicht gerade mit dem Eishockey zu tun habe, vor allem daheim, um nicht gefährdet zu sein.

Dann sind Sie noch nicht erkrankt?
Ich hatte noch keinen positiven Test.

Wie sieht es mit Ihrem Umfeld aus?
In der Familie blieben bisher alle verschont. Innerhalb der ersten Mannschaft des SC Langenthal hatten wir zwei positiv getestete Spieler.

Was machen Sie neben dem Eis?
Bis im Sommer hatte ich einen 20-Prozent-Job bei der onyx Energie Mittelland AG, wo ich meine kaufmännische Ausbildung gemacht habe. Diesen habe ich beendet, weil ich in die Rekrutenschule einrücken musste. Momentan bin ich gerade auf der Suche nach einem neuen Jöbli. Wenn gerade kein Training oder Spiel auf dem Programm steht, mache ich gerne Online-Spiele mit meinen Kollegen. Am liebsten natürlich das NHL-Game, wo ich wegen Roman Josi für die Nashville Predators spiele. Ich habe für mich einen eigenen Spieler kreiert.

Verbringen Sie viel Zeit mit dem Huttwiler Teamkollegen Luca Christen?
Definitiv. Er ist auf und neben dem Eis einer meiner wichtigsten und besten Kollegen. Wir unternehmen gewohnt viel zusammen. Dies ist momentan wegen Covid-19 leider nicht möglich.

Seit Kindsjahren befreundet sind Sie mit dem Melchnauer Luca Wyss, der seit dieser Saison auch Ihr Langenthaler Teamkamerad ist?
Mein zweiter Buddy. Wir verstehen uns auf und neben dem Eis blendend – und dies seit vielen Jahren. Wir haben schon viel zusammen erlebt und waren auch schon gemeinsam auf Mallorca in den Ferien.

Sie sind in einem Alter, in dem Ausgang und Partymachen wichtige Themen sind. Wegen der Pandemie ist praktisch nichts möglich.
Im Winter bin ich sehr seriös. Dies war auch schon vor der Pandemie so. Da gehe ich praktisch nie weg. Dafür hole ich dies dann in den Sommermonaten gerne nach. Dies war diesen Sommer nicht möglich. Es fehlt schon etwas. Das Verlangen, wieder einmal so richtig in den Ausgang zu gehen, ist schon da. Aber es ist in der momentanen Situation einfach nicht möglich. Und dies sollten alle jungen Leute akzeptieren und vor allem respektieren. Es werden wieder andere Zeiten kommen.

Wie feiern Sie Weihnachten?
Im kleinen und erlaubten Familienkreis. Ich freue mich auf das gemütliche Beisammensein – und vor allem auf das feine Essen.

Was wünschen Sie sich zu Weihnachten auf dem Teller?
Das ist bei uns Tradition und steht deshalb schon fest: Es gibt Fondue Chinoise.

Haben Sie die Geschenke schon besorgt?
Ich habe tatsächlich schon für fast alle meine Angehörigen etwas gekauft.