Ihr Harfenklang lässt die Welt stiller werden

Stefanie Klees ist eine Frau, die liebt, was sie macht. Man kennt sie als eine «Lebenskünstlerin», die den Menschen gerne Gutes tut. Mit ihrer neuen CD «Assisi Moon», die sie eigenhändig in einem italienischen Kloster aufgenommen hat, will sie Herzen erreichen und Freude schenken.

Gondiswil · Das Wohnzimmer in ihrem Gondis-wiler Heim ist geschmückt mit vielen Details und schönen Bildern. Die zwei Muschelbilder über dem Sofa erinnern stark an einen mediterranen Ort. Pflanzen, andere Bilder und ein grosser Schriftzug: «Do more of what makes you happy», was so viel heisst wie «Tue mehr von dem, was dich glücklich macht», vervollständigen das Bild eines gemütlichen Zuhauses und einer lebensfrohen und aktiven Frau. Wichtige Begleiter in ihrem Leben sind ihre beiden Windhunde Luna und Leo, die bei ihrer Harfenmusik so richtig entspannt sind. «Insgesamt habe ich sieben Harfen», sagt die Saarländerin Stefanie Klees und zeigt auf die fünf Harfen, die nahe an der Wand stehen: «Zwei davon sind zum Wiederverkauf gedacht, eine von den sieben habe ich zufälligerweise in einem Antiquitäten-Laden gefunden und eine andere selbst gebaut.» Und ganz in der Mitte steht sie: Die Harfe ihres Herzens. «Mit ihr habe ich mir vor zehn Jahren das Spielen selbst beigebracht, sie ist meine Lieblingsharfe», strahlt Stefanie Klees, die schon als Kind den Harfenwunsch in sich trug. Da es aber ein zu teures und zu grosses Instrument war, musste sie aus diesen Gründen die Gitarre lernen. «Ich war davon nie begeistert», gibt Stefanie Klees zu. Erst als sie anfangs 30 war und ein Harfenkonzert in Deutschland besuchte, kam erneut der Wunsch auf, Harfe spielen zu wollen. Inspiriert durch eine Frau, die dort spielte, nahm sie die Spur ihres Kindeswunsches erneut auf und folgte ihrem Instinkt. Sie kaufte eine gebrauchte Harfe und legte sofort los, um so ihrem Kindheitstraum ein Stück näher zu kommen. Nun hat sich die Klangtherapeutin auf ein neues Abenteuer eingelassen – und zwar mit Erfolg und immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dem Herzen dabei.

 «Assisi Moon»
Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, und Stefanie Klees hat nach 15 Monaten Arbeit das erreicht, wovon viele träumen. Im Juni 2019 startete sie mit der Produktion ihrer eigenen CD in Assisi, ihrem «Kraftort» im Herzen Italiens, wo einst der heilige Franziskus lebte, im Kloster San Masseo. Mithilfe eines Freundes konnte sie sich davor das notwendige Know-how aneignen und nahm über Wochen im Kloster jeden Tag sich selbst stundenlang auf, um ihr Herzensprojekt zu verwirklichen: «Die Energie, die ich an diesem magischen Ort verspüre, hat mir die nötige Kraft gegeben. Assisi ist mein Herzensort.» An so manchen Tagen wollte sie alles über den Haufen werfen, doch Kraft erhielt sie nicht nur durch den Ort selbst, sondern auch durch die fünf Mönche im Kloster, die ihr zuhörten und sie bei ihrer Arbeit ermutigten. Seit Ende Oktober dieses Jahres lässt sich das Resultat ihres Herzensprojekts und der klanglichen Nacharbeit von ihrem Harfenidol Ralf Kleemann aus elf improvisierten Stücken aus Harfenklängen und Gesang hören. Und die Energie des Kraftortes Assisi ist in jedem Ton spürbar. «Ich spreche nicht gut Italienisch, aber ich hatte den ganz starken Impuls, ein Gebet auf Italienisch zu singen, das Franziskus zugeschrieben wird», erzählt Klees, die erst seit kurzem in Gondiswil wohnt. Der Wegzug aus dem Entlebuch in die jetzige Gemeinde habe sich ergeben, dennoch glaubt die Deutsche, die bereits seit 14 Jahren in der Schweiz wohnt, nicht an Zufälle sondern an Schicksal: «Mein Nachname ist ‹Klees›, und Gondiswil hat als Gemeindewappen ein Kleeblatt. Dies kann doch kein Zufall sein und diese Verbindung war für mich ein guter Grund, hierherzuziehen.»

Kreative Ader durch und durch
Stefanie Klees hat in ihrem Leben schon viel ausprobiert und an verschiedenen Orten auf der Welt gelebt. Als Studentin lebte sie in Irland und war dort gerne mit ihrem Auto unterwegs, um irgendwo in der irischen Natur wandern zu gehen. Als ihr Auto verbrannte, musste eine andere Beschäftigung her. So fand sie zufälligerweise den Weg in eine Senioren-Bastelgruppe und entdeckte für sich dort die Schmuckherstellung als Hobby. Vor neun Jahren hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und ist seither selbstständig und kreativ unterwegs. «Da dieses Jahr fast alle Märkte, auf denen ich meinen Schmuck verkauft habe, ausgefallen sind, konnte ich mir die Zeit nehmen, die CD endlich fertigzustellen.» Auch mit der Harfe soll noch lange nicht Schluss sein: «Ich plane weitere CDs mit mehr Gesang, mit kleinen, eigenen Harfenkompositionen und vielleicht auch eine mit Mantras.» Dafür nehme sie Gesangsunterricht. Zudem wolle sie nächstes Jahr Kreativ- und Schnupperkurse anbieten, um den Leuten die Harfe näher zu bringen und ihnen die Berührungsängste mit dem Instrument zu nehmen. Sie gibt auch Unterricht. Menschen, die das Harfenspiel bei ihr lernen, wolle sie die Herzensmelodie weitergeben: «Harfenklänge vermögen uns ganz tief im Herzen zu berühren und zu transformieren. Was von Herzen kommt, wird zu Herzen gehen ...»

Kurz nachgefragt

Stefanie Klees

Hobbys: Tanzen (Salsa), Musik und Singen, zwei Hunde (Luna, Leo), Natur, Zeichnen, Schmuck herstellen
Selbstbeschreibung: Herzlich, offen, sehr wahrhaftig
Beschreibung von Freunden: Lebenskünstlerin, zu lieb für diese Welt und etwas verrückt ...
Nächste Ziele oder Ideen: Mit Frieden und Freude im Herzen im Jetzt zu sein.
Lebensmotto: Annehmen, was ist, und das Beste daraus machen.
Und: Alles hat einen Grund, es gibt keine Zufälle.
Das mag ich besonders gerne: Alles, was mich nährt (Musik,
Menschen, Orte usw.)
Das mag ich gar nicht: Was sich nicht stimmig für mich anfühlt.
Lieblingsfarben: Türkis und Violett

Gut zu wissen
Die CD «Assisi Moon» ist seit dem 20. Oktober über ihre Webseite www.besonders-schoenes.ch für 24.90 Franken oder als mp3-Download für 19.95 Franken erhältlich oder auch telefonisch unter der Nummer 078 953 60 46 bestellbar. Stefanie Klees gibt auch Konzerte. Die Konzerttermine gibt sie auf ihrer Webseite, auf Facebook und in ihrem Newsletter bekannt.

Von Chantal Bigler