• Das Einlaufwerk mit dem Schwemmholzrechen soll grössere Wassermengen von 100 000 Kubikmetern zurückhalten. · Bild: Marion Heiniger

22.06.2020
Huttwil

Im Fahrplan: Das Rückhaltebecken Tschäppel wird im November fertiggestellt

Das in diesem Jahr erste heftige Gewitter in der Region entlud sich vergangenen Donnerstag in Gondiswil und Ufhusen. Die Luzernstrasse war auf weiten Teilen überschwemmt. Seit Ende 2017 wird in Huttwil, Rohrbach und Madiswil an verschiedenen Bauwerken gearbeitet, die starke Hochwasserschäden wie im Jahre 2007 künftig verhindern sollen. Die meisten Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Auch das Rückhaltebecken in Tschäppel, zwischen Huttwil und Eriswil, soll planungsgemäss bis im November fertiggestellt werden können.

«Wir sind noch immer auf Kurs», sagt der küzlich zurückgetretene Huttwiler Gemeinderat Hans Mathys. Das Ende der letzten grossen Bauphase in Huttwil ist in unmittelbare Nähe gerückt. Während die Bauarbeiten in Rohrbach, Kleindietwil, Madiswil und zum Teil in Huttwil weitgehend abgeschlossen sind, stehen auf der Baustelle in Tschäppel zwischen Huttwil und Eriswil noch immer Baumaschinen.

300 Meter langer Erddamm
Rund 6000 Kubikmeter geeignetes Material braucht es noch, damit der 300 Meter lange Erddamm, der zur Hauptstrasse hin flach ausläuft, die gewünschte Höhe erreicht hat. Das Material für den Damm muss vor jeder Lieferung auf seine Eignung hin kontrolliert werden, damit es den hohen Ansprüchen für einen Hochwasserschutz-Damm genügt. Auch werden laufend auf dem Damm Druckproben durchgeführt, damit sichergestellt werden kann, dass der Damm einem Hochwasser standhält.

Bauarbeiten dauern noch bis Herbst
Schon seit längerem fertig gestellt ist das betonierte Einlaufwerk und der Schwemmholzrechen. Zukünftig soll das gesamte Bauwerk kurzfristig grös-sere Mengen von über 100 000 Kubikmeter Wasser zurückhalten können. «Mit einer Abflussmenge von rund 15 Kubikmetern pro Sekunde wollen wir erreichen, dass nie mehr als 25 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch das Städtli laufen», erklärt Hans Mathys.
Ebenfalls noch im Bau ist die Überlaufkante zur Strasse hin. Diese wird mit grossen Steinblöcken befestigt, so dass bei einem möglichen Überlauf keine Beschädigungen am Damm entstehen. Die Bauarbeiten dauern, je nach Wetterlage, noch bis in den November. Bis zum kommenden Frühling sollte dann auch der Hochwasserschutzdamm wieder mit Gras überwachsen sein und sich so harmonisch ins Landschaftsbild einfügen. Parallel dazu ist der «Steuerungsausschuss Hochwasserschutz oberes Langetental», dessen Mitglied auch Hans Mathys ist, dabei, ein Unterhalts- und Notfallkonzept zu entwickeln. Eine Hochwasserschutz-Übung, bei denen die Gemeinden wie auch die Feuerwehren miteinbezogen werden sollen, wird danach zeigen, ob die Konzepte auch bei einem Ernstfall Bestand haben. Die offizielle Bauübergabe mit allen beteiligten Parteien ist im Frühling 2021 geplant.

Von Marion Heiniger