Im Schloss soll «Bed & Breakfast» angeboten werden
Noch steht die langfristige Nutzung des Schlosses Sumiswald in den Sternen. Ohne damit irgendwelche künftige Möglichkeiten zu «verbauen», will nun das Dienstleistungszentrum Sumiswald (DLZ Sumiswald AG) ab ungefähr diesem Spätsommer im Schlossturm «Bed & Breakfast» anbieten. Das DLZ will dabei mit verschiedenen Partnerorganisationen und einheimischen KMU zusammenarbeiten.
Sumiswald · Die Voraussetzungen für das «Bed & Breakfast»-Angebot («B & B») im Schloss Sumiswald sind hervorragend. Bauliche Massnahmen ausser einigen Pinselstrichen und einzelner kleiner Sanierungen der vorhandenen Infrastruktur in den Zimmern sind keine notwendig.
Dennoch läuft zurzeit eine Baupublikation mit Einsprachefrist bis 12. Juni. Diese wurde aber nur notwendig, weil es sich beim geplanten Angebot um eine Umnutzung eines Teils der Liegenschaft handelt. Diese Publikation hat das Projekt verzögert; anstatt bereits in diesem Frühjahr soll es im Spätsommer realisiert werden.
Das Dienstleistungszentrum sieht vor, im Turm und in angrenzenden Teilen des Hauptbaus auf drei Stockwerken insgesamt zwölf Zimmer mit 20 Betten für «Bed & Breakfast» einzurichten. Das heisst, pro Stockwerk drei Zimmer und einen Aufenthaltsraum mit kleiner Küche und Kühlschrank.
Mit kaum einem zusätzlichen Aufwand könnten pro Stockwerk jeweils ein Zimmer und der Aufenthaltsraum in eine Ferienwohnung für Familien umfunktioniert werden. In erster Linie soll sich das Angebot allerdings auf einzelne Nutzerinnen und Nutzer ausrichten, die sich geschäftlich – Techniker, Handwerker, Kursleiter usw. – oder zu einem privaten Zweck – Biker, Kursteilnehmer, Sportlerinnen und Sportler – in Sumiswald aufhalten. Die Räumlichkeiten werden deshalb auch mit WLAN ausgerüstet.
Enge Zusammenarbeit
In Zusammenhang mit der Nutzung von «B & B» wird das DLZ eng mit dem Forum Sumiswald und den einheimischen KMU-Betrieben zusammenarbeiten; ebenso mit der Emmental Tours AG, von dessen Geschäftsführer Christian Billau auch die Idee stammte. Denn in der erweiterten Herzroute wird Sumiswald eingeschlossen sein; zudem liegt das Dorf auch an der Route der «Grand Tour of Switzerland». «Emmental Tours wird für uns die Marketingarbeit, das heisst das Aufschalten des neuen Angebots auf verschiedensten Plattformen, übernehmen», sagt der DLZ-Geschäftsführer Andreas Schneiter im Gespräch mit dem «Unter-Emmentaler».
«Bed & Breakfast» im Schloss Sumiswald soll unter anderem auch das Forum Sumiswald entlasten, weil hier insbesondere bei grösseren Seminaren in den Unterkünften Platzmangel herrscht. Das Schloss ist von hier aus in wenigen Gehminuten erreichbar. Anderseits besteht die Möglichkeit, dass die «Bed & Breakfast»-Nutzerinnen und -Nutzer im Forum frühstücken oder auch weitere Mahlzeiten einnehmen können.
Nur mit minimalem Aufwand realisierbar
Eine «Rund um die Uhr-Bedienung» der Touristen oder Geschäftsleute wird im Schloss nicht angeboten. «Der Idealfall wäre, wenn in der ehemaligen Verwalterwohnung im Schloss eine Familie oder Einzelpersonen einziehen würden, welche mindestens teilweise zu Hause arbeiten und das Bed & Breakfast-Angebot als kleinen Nebenerwerb führen könnten. Das heisst, beim Empfang anwesend sein, eventuell die Zimmer und das Frühstück bereitstellen», so Andreas Schneiter. Allerdings gewährleiste dieser Nebenerwerb kein grosses und auch kein regelmässiges Einkommen, da er stark von der Auslastung «Bed & Breakfast» abhänge. Deshalb würde man das Angebot so einrichten, dass die Nutzerinnen und Nutzer selbständig «einchecken» können. «Zurzeit besteht unser Aufwand mit dem geplanten Projekt vor allem aus Konzeptarbeit», stellt Andreas Schneiter fest. Es sei nur machbar, wenn es mit einem minimalen Aufwand realisiert werden könne.
Catering im Rittersaal
Gleichzeitig möchte das DLZ den wunderschönen Rittersaal und den angrenzenden Raum für öffentliche und private Anlässe für bis zu 150 Personen zur Verfügung stellen, wobei die Bewirtung mittels Catering stattfinden soll. Die Benützung der Schloss-Küche könne nicht angeboten werden: «Reinigung und Unterhalt wären dermassen teuer, dass sich dies nicht lohnen würde», hält der Geschäftsführer fest.
Von Liselotte Jost-Zürcher