In Lokalderbys Hockey-Fieber entfachen
Hockey Huttwil ist parat, um sowohl in der Meisterschaft wie auch im Cup für Furore zu sorgen. Trainer Daniel Bieri möchte mit
seinem Team ausserdem mit packenden Derbys gegen Langenthal ein Hockey-Fieber im Oberaargau auslösen.
Eishockey · «Meine Jungs haben ein ausgezeichnetes Sommertraining absolviert. Der Fitnesszustand in den Trainingsspielen war noch besser als in den Jahren zuvor», lobt Daniel Bieri, Trainer von Hockey Huttwil, der in der Spielzeit 2023/24 an der Bande von den Assistenten Roger Gerber und Matthias Seematter unterstützt wird. Und auch die Vormeisterschafts-Eiszeit mit dem Trainingslager in Leukerbad und neun Testspielen verlief äusserst erfreulich. «Die beiden NLB-Teams Olten und Martigny zeigten uns bei den deutlichen Niederlagen klar auf, dass wir uns überall noch verbessern können», so der Ufhuser Teamchef. «Doch in den restlichen sieben Spielen haben wir gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben», findet der 43-Jährige. Diese sieben Partien konnte Hockey Huttwil allesamt gewinnen.
Attraktives Offensiveishockey zeigen
Hockey Huttwil ist in der vergangenen Saison nach dem Weiterkommen im Playoff-Viertelfinal gegen den Qualizweiten EHC Chur (3:1-Siege) im Playoff-Halbfinal klar am SC Thun gescheitert (0:3-Siege). Was muss in der bevorstehenden Spielzeit passieren, damit Daniel Bieri von einer erfolgreichen Saison spricht? «Es kommt immer auf die Art und Weise an. Wenn wir alles geben, die Chemie im Team und der Einsatz auf und neben dem Feld stimmen, dann werde ich sicher nicht enttäuscht sein über das Geleistete, egal, wie weit der sportliche Weg führt. Oftmals spielen bei einem verfrühten Playoff-Out Faktoren eine Rolle, die man nicht beeinflussen kann», so der zweifache Familienvater. «Das Wohlbefinden innerhalb des Teams, die Art, wie miteinander umgegangen wird, ist enorm wichtig», sagt Bieri. «Passt dies, stimmen auch die Resultate.»
Der Eishockeykenner, der viele Saison selber dem Puck nachjagte, hat klare Vorstellungen, was Hockey Huttwil seinen Fans bieten soll: «Ich will mit dem Team ein attraktives, offensives Eishockey zeigen, bei dem die Laufbereitschaft und die Leidenschaft gross und klar ersichtlich sind.»
Keine Quali-Enttäuschung mehr
Die Qualifikation 2022/23 hat Hockey Huttwil nach 32 Partien und 45 Punkten (15 Siege/17 Niederlagen) auf dem 7. Rang beendet. Gegen Thun und Martigny konnte Hockey Huttwil beispielsweise von je vier Quali-Begegnungen nur gerade eine gewinnen. «Die letzte Qualifikation war eine grosse Enttäuschung. Da verlange ich eine klare Steigerung», sagt Bieri. «Und erneut mit 0:3-Siegen im Playoff-Halbfinal auszuscheiden, wäre auch frustrierend. Ich strebe immer nach einer Verbesserung, einem Fortschritt.»
Hockey-Begeisterung auslösen
Einer der neuen Gegner in der MyHockey League heisst SC Langenthal. «Dies ist sicher eine grosse Bereicherung. Endlich hat Hockey Huttwil nicht nur Berner Kantonsderbys gegen Lyss und Thun, sondern ein echtes Oberaargauer Lokalderby», freut sich Daniel Bieri. «Beide Teams müssen sich mit Respekt begegnen und in den vier Derbys der Qualifikation dafür sorgen, dass im Oberaargau ein Eishockey-Fieber ausgelöst werden kann.» Sportlich wollen natürlich beide Teams gewinnen. «Die Rivalität auf dem Eis ist völlig in Ordnung. Aber daneben muss das Produkt als Einheit und mit attraktivem und fairem Sport ohne Nebenschauplätze vermarktet werden», findet Daniel Bieri.
Ein etwas schmales Kader
Das Kader von Hockey Huttwil umfasst 26 Spieler. «Das Kader ist qualitativ gut – aber auch relativ schmal. Je einer der neun Verteidiger und 14 Stürmer befinden sich bis im November im Militärdienst. Sie werden grösstenteils fehlen. Dazu fällt ein Stürmer wegen einer Verletzung aus.» Auf der Goalieposition kam es zu einer Veränderung. «Kevin Liechti befindet sich nach einer im Frühling vorgenommenen Hüftoperation im Aufbau», informiert Daniel Bieri. «Für ihn steht neu der 19-jährige Tim Wüthrich von den U20-Elit des SC Bern im Kader.» Zusammen mit dem 21-jährigen Melchnauer Siro Nicola Wyss soll Tim Wüthrich dafür sorgen, dass Hockey Huttwil möglichst wenig Gegentore kassiert.
Cupsieg anstreben
Die Meisterschaft in der dritthöchsten Schweizer Eishockey-Liga ist die eine Bühne, auf der sich Hockey Huttwil bewegt. Der National Cup die andere. «Obwohl jetzt neu auch die NLB-
Teams wieder im Cup mit dabei sind, hat sich meine Zielsetzung nicht verändert: Ich will den Cup gewinnen», gibt Daniel Bieri unmissverständlich zu verstehen. «Jetzt ist die Aufgabe halt schwerer. Wir sind selber schuld, haben wir in den vergangenen zwei Austragungen, wo der Sieg noch einfacher zu realisieren gewesen wäre, nicht reüssiert.» Zweimal schied Hockey Huttwil im Viertelfinal aus (gegen Arosa 3:4 nach Penaltyschiessen und gegen Martigny 4:5 nach Verlängerung). «Wir haben in diesen Auswärtsspielen gegen die jeweiligen späteren Cupsieger starke Leistungen gezeigt, aber zweimal den Sieg auf leichtsinnige Weise verschenkt», erinnert sich Bieri. «So brutal kann der Cup sein. Aber wir haben noch eine Rechnung offen.» Los geht das Cup-Abenteuer mit dem 1/16-Final am 1. Oktober auswärts in Worb beim Drittligisten EHC Belp.
Kader Hockey Huttwil: Torhüter: Siro Nicola Wyss, Tim Wüthrich, Kevin Liechti. – Verteidiger: Michael Minder, Silvan Aebi, Marius Schwegler, Roman Trachsel, Nico Gurtner, Gregory Felder, Timon Nyffeler, Loïc Vögeli, Remo Bieri. – Stürmer: Timo Braus, Silvan Hess, Joel Bieri, Janik Lanz, Dominic Lanz, Robin Nyffeler, Sandro Hain, Jan Weber, Michael Lüdi, Marco Meyer, Michael Ruch, Yannick Lerch, Fabian Haldimann, Noel Waber.
Von Stefan Leuenberger