Jazztage im Zeichen von Ray Charles
Im Mittelpunkt der kommenden Jazztage Langenthal (12. bis 22. Oktober) steht der 2004 verstorbene King of Soul, Ray Charles. Ein hochkarätiges Künstler-Quintett mit Band erzählt an zwei Abenden (21. und 22. Oktober) in Wort, Gesang und Bild die spannende Lebensgeschichte des blinden Künstlers.
Man kennt ihn eigentlich vom Fernsehen («Tatort» sowie aus unzähligen Schweizer Filmen), doch nun werden die Besucher der Jazztage Langenthal das ganze, vielfältige Talent von Daniel Rohr zu sehen bekommen. Beim «Tribute to Ray Charles» führt er Regie, ist er als Erzähler und rockiger Sänger präsent.
Mit ihm auf der Bühne des katholischen Kirchgemeindehauses in Langenthal werden vier weitere hochkarätige Künstler stehen wie Marc Sway, Freda Goodlet, Tanja Dankner sowie Hendrix Ackle und Band. Gleich an zwei Abenden (21. und 22. Oktober) wird die Truppe in Wort, Gesang und Bild die spannende Lebensgeschichte des King of Soul, des blinden Musikers Ray Charles, erzählen.
Skulptur von Ray Charles
Die Truppe ist Bestandteil des Theaters «Rigiblick», dessen Leiter Daniel Rohr seit 2004 ist. Im Programmheft der Jazztage Langenthal sagt Rohr dazu: «Im Theater Rigiblick versuchen wir, Geschichten zu erzählen, die die Menschen verstehen und die sie berühren.» Eine davon ist die «Tribute to Ray Charles», zweifellos das Highlight der kommenden Jazztage in Langenthal (12. bis 22. Oktober).
Davon wird auch eine grosse Skulptur von Ray Charles beim Eingang ins Kirchgemeindehaus zeugen. Der bekannte Künstler «Dr Simon» hat aus einem alten Klavier das Porträt des Sängers angefertigt. Kein anderer war für die Entwicklung von Rhythm and Blues und Soul derart stilprägend wie der im Juni 2004 im Alter von 74 Jahren verstorbene Raymond Charles Robinson, genannt Ray Charles. Über 90 Millionen Tonträger wurden von ihm bis heute verkauft. Aber auch die übrigen Programmpunkte dürfen sich sehen lassen und bieten ein musikalisches Feuerwerk, wie Programmleiter Bruno Frangi bei der Präsentation bemerkte.
Einmal mehr habe man ein sehr aufwändiges Programm zusammengestellt, das die Organisatoren finanziell bis an den Rand gefordert habe, betonte er weiter. Man sei froh um die Unterstützung der treuen Sponsoren, gab Frangi zu verstehen, «denn wir sind jedes Jahr am Kämpfen, damit wir internationale Bands und Sänger nach Langenthal bringen können.»
Dazu gehört zweifellos auch die SWR Big Band. Mit Kings of Swing rollt gemäss Bruno Frangi die SWR Big Band seit Jahren den roten Teppich für die Grossen der Swing-Ära aus.
«Annie ist eine Wucht»
Die Band swinge phänomenal, und das Feuerwerk werde durch Sängerin Fola Dada mit ihrer Stimme und ihrem Charme erst recht zum tollen Erlebnis, machte der Programmleiter Werbung für den Auftritt am Samstag, 14. Oktober. Dass Jazz ein breites musikalisches Spektrum anbietet, werde der Abend vom Mittwoch, 18. Oktober zeigen, ist Bruno Frangi überzeugt. «Zydeco Annie & Swamp Cats» sei ein Jazz-Leckerbissen der besonderen Art. Frontfrau Anja Baldauf sei ein begnadetes Musiktalent, das nicht weniger als acht Instrumente spielen könne. Frangi schwärmte von der Band, die er als so vielfältig wie die Kulturen und Geschichte New Orleans bezeichnete. Die Band serviere die ganze Palette der Musik aus Louisiana. Sie verstehe es in ihrer Einzigartigkeit, die eigenen Wurzeln mit dem Big Easy zu verknüpfen, die eigene Vergangenheit in der Musik der Kreolen widerspiegeln zu lassen. «Ob Zydeco oder Cajun – Annie ist schlicht eine Wucht», lautet das Urteil von Bruno Frangi.
Mit der Jazzfilm-Matinee, jeweils am Sonntag, 15. und 22. Oktober um 10 Uhr im Kino Scala bieten die Jazztage auch dieses Jahr eine äusserst interessante Abwechslung. Dabei blicken die Besucher auf das kurze, aber bewegte Leben von Amy Wynehouse, die mit einem ihrer Generation einmaligen Talent weltweit Millionen von Herzen eroberte. Ihre Verwurzelung im Jazz, ihre Musikalität und ihre Feinfühligkeit verwob sie in sehr persönlichen, kraftvollen und ausdrucksstarken Liedern. Diese Authentizität führte zu einigen der berühmtesten Songs unserer Epoche.
Den Auftakt zu den diesjährigen Jazztagen machen am Donnerstag, 12. Oktober «Mitch Kashmar’s Blues & Boogie Kings». Mitch Kashmar zähle zu den «Top-10» der weltweit besten Blues-Harmonika-Virtuosen, war bei der Präsentation zu erfahren. Der sympathische Amerikaner erzeuge auch mit seinem Gesang eine tolle Bühnenpräsenz, und es gelinge ihm, Instrument und Stimme in Professionalität und Ausdruck zu vereinen. In Europa seien die «Blues & Boogie Kings» Mitch’s kongeniale Partner.
In diesen Tagen beginnt der Vorverkauf für die Langenthaler Jazztage (Tel. 058 702 62 62 oder per Mail an langenthal.k@kuoni-reisen.ch). Auf die diesjährige Austragung hin wurde das OK der Jazztage mit zwei zusätzlichen Personen ergänzt.
Markus Müller, ehemaliger Hauswart im katholischen Kirchgemeindehaus, ist neu für den Support zuständig, und Roland Kämpfer unterstützt neu Bruno Frangi bei der Zusammenstellung des Programms.
Von Walter Ryser