• Wiehnachtsmärit im Städtli: Ja. Wiehnachtsmärit: Eher nein. Wiehnachtsmärit: Im Campus Perspektiven. Corona machte den Verantwortlichen den Entscheid schwer. Am Freitag fiel nun der definitive Entschluss: Der Wiehnachtsmärit findet nicht statt. · Bild: Thomas Peter

02.11.2020
Huttwil

Jetzt also doch: Kein Wiehnachtsmärit, dafür ein offener Sonntag

Dieses Jahr gibt es in Huttwil keinen Wiehnachtsmärit, auch nicht im Campus. An einem Sonntagsverkauf und mit einem Krippenweg wollen Pro Regio und die Detaillisten trotzdem etwas festliche Stimmung ins Städtli bringen.

«Gemäss der neuen Verordnung von Bund und Kanton ist es nun nicht einmal mehr möglich, Esswaren und Getränke anzubieten. Damit fällt auch die Idee weg, den Standort des Wiehnachtsmärits vom Städtchen in den Campus zu verlegen», bedauert Walter Rohrbach. Der weitherum bekannte Wiehnachtsmärit von Huttwil wird von vielen Auswärtigen besucht. «Für die Besucherinnen und Besucher, die aus der ganzen Schweiz anreisen, wäre es eine Zumutung, keine Verpflegungsmöglichkeiten anzubieten», so der Gemeindepräsident und Geschäftsführer von Pro Regio Huttwil. Also findet der Markt dieses Jahr definitiv nicht statt.

Grosses Loch in der Pro Regio-Kasse
Die Absage sei bei den Marktstandbetreibern zwar mit Bedauern, aber auch Verständnis zur Kenntnis genommen worden. «Es ist ja ein gesamtschweizerisches Problem, und alles andere wäre wohl in der aktuellen Situation nicht verstanden worden», so Rohrbach. Weil weder in Huttwil noch sonst wo Weihnachtsmärkte stattfinden, müsse der Verein Pro Regio mit einem grossen Verlust rechnen. Normalerweise werden die 165 eigenen Holzhäuschen nämlich während den Wochen vor Weihnachten an verschiedene Organisatoren vermietet. «Diese rund 100 000 Franken Einnahmen fehlen dieses Jahr in der Kasse», so der Pro Regio-Geschäftsführer.
Vor dem Aus stehe der Verein deshalb allerdings nicht. «Unser Vereinsjahr dauert vom 1. Juli bis zum 30. Juni. Es kommt also darauf an, ob und wie unsere Aktivitäten ab April/Mai wieder aufgenommen werden können. Wenn nicht, wäre es schon prekär», macht Walter Rohrbach aber klar.

Sonntagsverkauf mit Weihnachtsdekos …
Ganz auf die weihnächtliche Stimmung verzichten müssen die Hutt-
wilerinnen und Huttwiler allerdings nicht. «Wir haben uns am vergangenen Freitag getroffen und überlegt, welche Massnahmen wir nach dem Wegfall des Markts ergreifen können», erklärt Beat Oechsli, Präsident des Detaillistenvereins Fachgeschäfte Hutt­wil. Das Resultat: Am 29. November findet im Städtchen der bereits an der Hauptversammlung des Vereins angekündigte Sonntagsverkauf statt. Wie genau sich die Geschäfte präsentieren werden, ob gemeinsam oder individuell, sei noch offen. Voraussichtlich werde man dekorationsmässig einen «Roten Faden» erkennen. «Wir planen noch», so Oechsli.

… und ein Krippenweg
Die von Pro Regio Huttwil fürs Marketing eingesetzten «Huttumacher» Helen Wegmüller und Michael Keller planen zudem einen Krippenweg. «In sechs Stationen wollen wir die Weihnachtsgeschichte in Schaukästen erzählen», beschreibt Michael Keller das Projekt. Der Weg soll vom Bahnhof bis zum Brunnenplatz führen und einen Mehrwert fürs Gewerbe bringen. «Ob er ganz durchs Zentrum führt oder nur teilweise, ist noch offen», sagt er weiter. Ebenso, in welchem Umfang die Detaillisten mit einbezogen werden sollen und können. Sicher ist nur, dass die Huttwiler Bevölkerung nicht ganz auf eine weihnächtliche Stimmung verzichten muss.

Von Irmgard Bayard