• Das erste Herrenteam des UHC Black Creek Schwarzenbach mit Trainer Patrick Lanz (links aussen) spielt um den Aufstieg in die 1. Liga. · Bild: Pius Lacher

  • Die Spieler vom UHC Black Creek bedanken sich nach dem Heimsieg über Epalinges bei der grossen Zuschauerkulisse. · Bild: Pius Lacher

  • Christian Nyffenegger, Stürmer Black Creek. · Bild: Pius Lacher

15.03.2022

Jetzt die Spiele um den Aufstieg in die 1. Liga

Zweimal wurde das 2. Liga-Herrenteam des Unihockeyclubs Black Creek Schwarzenbach beim Versuch, in die 1. Liga aufzusteigen, von der Pandemie gebremst. Im dritten Anlauf sollte es nun klappen. Die letzte Hürde ist der UHC Laupen ZH, welcher seinerseits in der Serie gegen die Schwarzenbacher gegen den Abstieg aus der 1. Liga spielt.

Unihockey: UHC Black Creek Schwarzenbach · «Ich freue mich für die Mannschaft. Sie hat diesen Erfolg verdient», sagt Trainer Patrick Lanz. Wieder einmal hat es das erste Herrenteam des UHC Black Creek Schwarzenbach geschafft, um den Aufstieg in die 1. Liga zu spielen. In der Geschichte des Vereins konnten die Männer erst während drei Saisons in der 1. Liga mitspielen (2004/05, 2006/07 und 2007/08). Lange ist es her. Nun könnte die tadellose Arbeit des Ufhusers Patrick Lanz, der seit der Saison 2019/20 an der Bande der «Indianer» steht, belohnt werden.

Schon zweimal von Corona gebremst
Und ein Aufstieg wäre absolut verdient. In der Saison 2019/20 holte sich Black Creeks erstes Herrenteam den Gruppensieg in der 2. Liga. Bereits ein grosser Erfolg, denn letztmals war dies in der Saison 2013/14 der Fall. Im darauffolgenden ersten Playoff-Spiel am 7. März 2020 vor Heimpublikum konnte gegen den UHC Meiersmaad ein hoher 8:3-Sieg gefeiert werden. Dann wurde der Erfolgszug in Richtung 1. Liga von Corona jäh gestoppt, die Saison ungewertet abgebrochen. Ähnliches Bild in der Saison 2020/21: Nach fünf Meisterschaftsrunden grüsste Black Creek von der Tabellenspitze der Gruppe 2 der 2. Liga. Dann wurde wegen der Pandemie erneut der Stecker gezogen.

Ein Unterbruch zur richtigen Zeit
Sogar der dritte «Creeker»-Aufstiegsanlauf wurde – wenn auch nur teilweise – durch die höhere Gewalt unterbrochen. Von Januar bis Mitte Februar ruhte der Spielbetrieb wegen der Omikron-Welle. «Diesmal habe ich den Unterbruch begrüsst. Er kam gerade zum richtigen Zeitpunkt», erklärt Lanz. Seiner Mannschaft lief es in der Qualifikation nicht so rund wie in den beiden Saisons zuvor. Ein Grund dafür waren die vielen verletzungsbedingten Absenzen von wichtigen Spielern. Mit etlichen Absenzen muss Black Creek auch jetzt während den wichtigsten Partien umgehen können. «Mit solchen Problemen müssen sich die Gegner auch herumschlagen», relativiert der an der Bande stets, fast stoisch ruhige Black Creek-Trainer.

Hauchdünn die Playoffs erreicht
Viel wichtiger als die Personalien: Mit einer Systemänderung und gutem Zureden hat der 49-jährige Ufhuser in den Trainings während der Pause die nötige Wende zum Guten eingeleitet. In den letzten beiden Qualifikationspartien wurden die Angriffe wieder auf einfache Weise über zwei Spieler ausgelöst. Mit Erfolg. Zwei Siege resultierten (6:2 gegen Sursee und 5:3 gegen Aargau United). Der Erfolg gegen die Aargauer war extrem wichtig. Nur wegen einem einzigen Tor Unterschied qualifizierte sich Black Creek als Gruppenzweiter vor Sursee für die Playoffpartien. «Einigen Spielern wurden die Augen geöffnet, dass auch in der 2. Liga kein Selbstläufer möglich ist», kommentiert Patrick Lanz diese Hitchcock-Entscheidung.

Goalgetter Christian Nyffenegger
«Die beiden Partien haben uns aufgezeigt, dass wir mit viel Einsatz jeden Gegner bezwingen können», erklärt Stürmer Christian Nyffenegger. Der in Rohrbach aufgewachsene Langenthaler gehörte in den folgenden Playoff-Partien gegen Floorball Epalinges (qualifizierter Playoff-Teilnehmer aus der Gruppe 1 der 2. Liga) zu den Matchwinnern. In der «Best-of-3»-Serie (zwei Siege reichen zum Weiterkommen) erzielte er am Samstag im Auswärtsspiel in Lausanne gleich drei Tore. Am Sonntag beim 3:1-Sieg im Campus Perspektiven traf der 28-Jährige erneut. «Ich bin sehr froh darüber, dem Team helfen zu können. Momentan passt es bei mir – und dann läuft es auch beim Toreschiessen», sagt Nyffenegger. Beim Heimspiel am Sonntag wurde Black Creek in der Campus-Sporthalle von der Rekordkulisse von 428 Zuschauern angefeuert. «Natürlich waren auch etliche lautstarke Epalinges-Fans auf der Zuschauertribüne. Aber der Support von unseren Fans hat uns sehr gefreut und mächtig angespornt», lobt Patrick Lanz.
«Die Spielweise der Westschweizer war für uns sehr unangenehm. Ich bin froh, dass wir – obwohl Epalinges bedeutend mehr Ballbesitz verzeichnete – in der Defensive sehr gut gestanden sind», analysiert Teamchef Lanz die Wochenend-Partien. «Ausserdem konnten wir die Fehler des Gegners eiskalt in Treffer ummünzen. Etwas, was uns in den vorherigen Spielen nicht immer so gut gelang.» Mit Martin Pauli am Samstag und Marco Rufener am Sonntag wurden die beiden «Creeker»-Torhüter als beste Spieler ausgezeichnet. «Das ist super. Es ist für uns Feldspieler extrem wichtig zu wissen, dass wir uns auf unsere Goalies verlassen können», lobt Stürmer Christian Nyffenegger, der als Bauspengler/Dachdecker arbeitet.

Laupen ZH heisst der finale Gegner
Nun folgt der Showdown. Ab kommendem Samstag steht die entscheidende «Best-of-5»-Serie (drei Siege sind nötig) bevor. Gewinnt Black Creek dieses letzte Duell der Saison, steigt es in die 1. Liga auf. Die Schwarzenbacher treffen in diesem Auf-/Abstiegskampf auf den UHC Laupen aus Zürich. Der Zürcher Verein, der den Fokus auf das NLA-Frauenteam legt, verlor in der Gruppe 1 der 1. Liga 14 von 18 Partien der Qualifikation und wurde Letzter. In den Playouts gegen die drei Ränge besser klassierten Jona-Uznach Flames resultierten drei hohe Niederlagen (0:5, 2:11, 1:7). Und damit müssen die Zürcher nun gegen Black Creek – den Vertreter aus der 2. Liga – um den Verbleib in der 1. Liga kämpfen. «Mein einziger Berührungspunkt mit Laupen war vor vielen Jahren ein Turnierbesuch als U21-Trainer von Black Creek. Das Team ist mir unbekannt. Doch die Resultate dieser Saison zeigen auf, dass Laupen gegen etliche Spitzenteams der 1. Liga nur ganz knapp verlor», sagt Patrick Lanz. «Die Zürcher steigen als klarer Favorit in die Serie. Ich denke aber, dass uns die Spielweise der Zürcher viel mehr entgegenkommen wird als jene von Epalinges.» Und die Marschrichtung der «Indianer» ist klar. «Der Aufstieg in die 1. Liga ist unser klares Saisonziel», gibt Patrick Lanz unmissverständlich zu verstehen. «Ich habe vor dreieinhalb Saisons vom NLB-Verein Unihockey Langenthal Aarwangen zu Black Creek gewechselt, um mitzuhelfen, den Aufstieg in die 1. Liga zu realisieren. Jetzt sind wir diesem Ziel nahe und wollen den Sack zumachen», doppelt Spieler Nyffenegger nach.

Erstes «Heimspiel» auswärts
Der Unterklassige – also Black Creek – geniesst in der finalen Serie Heimrecht. «Wegen einem BESJ-Anlass können wir bedauerlicherweise nicht im Campus antreten», informiert Patrick Lanz. Das erste Heimspiel am Samstag um 20 Uhr muss darum in der Turnhalle Preisegg in Hasle-Rüegsau stattfinden. Die zweite Partie findet bereits am Sonntag in Laupen ZH statt. Das zweite Heimspiel von Black Creek – dann ein wirkliches Heimspiel – findet am Samstag, 19. März, um 20 Uhr im Campus Perspektiven statt.

Von Stefan Leuenberger