• Belastungstest für den «Garia» und den Fotografen: Die Werkhofmitarbeitenden beäugen das Elektrofahrzeug. Auf dem Bild rechts vom Fahrzeug Hans Niederhauser (stellvertretender Werkhofleiter) und Gemeinderat André Schärer. · Bild: Thomas Peter

11.07.2022
Huttwil

Jetzt wird in Huttwil «sauber» gesäubert

Der Werkhof Huttwil fährt jetzt auch elektrisch. In diesen Tagen wurde das erste kleine Elektro-Fahrzeug in Betrieb genommen. «Ein Beitrag an die Umwelt», betont Hans Niederhauser, stellvertretender Werkhofleiter. Ob und wann weitere Elektro-Fahrzeuge folgen, müsse angesichts der angespannten Finanzlage der Gemeinde von Fall zu Fall entschieden werden, erklärt Gemeinderat André Schärer.

Es ist auf seine ganz eigene Weise irgendwie «härzig», das neue weisse Elektrofahrzeug im Werkhof Huttwil, um das sich an diesem heissen Morgen im Juli die gross-meh-rheitlich strammen Werkhofmitarbeiter in Orange versammelt haben. Sie werden gerade eingeführt in die Handhabung des Kommunalfahrzeuges der dänischen Marke «Garia», das doch einige hübsche Features etwa beim Fahr- und Bremsverhalten aufweist, die der Verbrennerwelt weitestgehend verborgen sind. Die Elf-Kilowattstunden-Batterie ermöglicht eine Reichweite von 50 bis 90 Kilometer, je nach äusseren Bedingungen. Gerade richtig für den hauptsächlich geplanten Einsatz: Das Leeren von Robby Dogs und öffentlichen Abfallkörben entlang von Trottoirs. Das kleine Gefährt ersetzt den altgedienten Gemeinde-Piaggio, der nach 15 Jahren ausrangiert wurde.

Kein vergleichbarer Verbrenner gefunden
Dass es ein Elektrofahrzeug wurde, ist den Umständen geschuldet. «Wir haben im Verbrennerbereich nichts Vergleichbares gefunden», erklärt der stellvertretende Werkhofleiter Hans Niederhauser. Gesucht war ein kleiner 4x4, doch der Markt gab nichts Entsprechendes her. «Der ‹Garia› hat zwar auch nicht Allrad, fährt sich aber wegen des Gewichts der Batterie fast wie ein 4x4», begründet Hans Niederhauser die Wahl. Gekostet hat der «schnugelige Garia» doch recht stolze 45 000 Franken. Noch «nuggelt» er im alten Werkhof an der gewöhnlichen Steckdose. Im neuen Werkhof ist aber eine Ladestation geplant, die dereinst durch die hauseigene Photovol-taik-an-lage gespeist wird. «Damit leisten wir als Gemeinde auch einen Beitrag an die Umwelt», betont Hans Niederhau-ser erfreut.

Kein voller Elektro-Umstieg geplant
Plant die Gemeinde, weitere Elektrofahrzeuge anzuschaffen und den Fahrzeugpark gezielt komplett umzustellen? «Ein vorzeitiger Ersatz von Fahrzeugen erlaubt uns die finanzielle Lage der Gemeinde nicht», hält dazu der zuständige Gemeinderat André Schärer fest. «Der Markt bietet aktuell nicht für jeden Einsatzzweck und unser Gelände ein entsprechendes Fahrzeug. Bei einem Fahrzeugersatz wird die Tauglichkeit von Elektrofahrzeugen jeweils geprüft. Dabei werden neben ökologischen Kriterien auch insbesondere die Betriebskosten berücksichtigt.»

Von Thomas Peter