Jodler treffen auf gespanntes Publikum
Das Kirchenkonzert 2017 des Jodlerklubs Sumiswald-Grünen ist gelungen. Das grosse Publikum erlebte in der Sumiswalder Kirche eine festliche, würdige Adventsoirée. Die Jodlerfamilie Sutter, Waldkirch, hat sich wie eine leuchtende, klingende Weihnachtskerze in das packende Konzert gemischt.
Sumiswald · In der Kirche Sumiswald trafen letzten Samstag der Jodlerklub und die Jodlerfamilie Sutter (Waldkirch) auf ein ebenso grosses wie gespanntes Publikum. Und es funkte sofort, dem schönen Kirchenkonzert des Jodlerklubs Sumiswald-Grünen war ein grosser Erfolg beschieden. Rosette Jutzi führte mit «Gspüri» und guten Gedanken durch das Programm.
Der Jodlerklub Sumiswald-Grünen hat seinen Konzertpart mit Kleinodien aus seinem Liederrepertoir geschmückt. Das Programm enthielt anspruchsvolle Jodlerkost aus verschiedenen Epochen, zumeist aber von zeitgenössischen, jüngeren Komponisten. Zu hören waren «Wenn d Glogge lüte» (von Marie-Theres von Gunten), «Chumm mit mer» und «Bärgwanderig» (Ueli Moor), «Bärgblueme» (Emil Herzog), «Abestärn» (André von Moos), «Waldfriede-Jutz» (Heinz Güller), «Wenn d Schwälbeli i Süde zieh» (Adolf Stähli) und als Zugabe «Mis Hei» von Hans Walter Schneller.
Typischer Sumiswalder Sound
Die «Sumiswalder» waren dieser Kompositionsmischung gewachsen. Unter der Leitung von Ruth Burkhalter haben sie das Konzert mit charaktervollem Chorklang und dem typischen Sumiswalder Sound beherrscht. Die griffigen Stimmen in allen Lagen, der charaktervolle, klare Jutz und die dynamisch differenzierte Gestaltung liessen die Jodellieder ausdrucksvoll leben. Schön, dass der Jodlerklub auch mit der neuen Dirigentin bodenständig auf den Beinen steht, hat ein Gefolgsmann der Sumiswalder beim Ausgang gelobt.
Als Schützenhilfe holte der Jodlerklub die Jodlerfamilie Sutter (Waldkirch), mit ins Boot. Tatsächlich brachten die fünf Sutters, das heisst Vater Markus (1963), Mutter Ursula (1973) und die Kinder Jasmin (1998), Lukas (1999), Stefanie (2001), Fabian (2003) und Leandra (2011) einen Sack voll geschliffener Klangdiamanten ins Emmental. In der Jodlerformation servierten sie dem staunenden Publikum Jodlerkost vom Allerbesten, sei das als Zäuerli oder in der Form von Jodelliedern. In einem Stück zauerte die sechsjährige Lenadra als Oberjodlerin keck und frei und stahl gewiss den anderen für Momente fast ein wenig die Show.
Gewinner Nachwuchswettbewerb
Die Geschwister Sutter haben aber nicht nur das Singen und Zauern intus. Auf dem Hackbrett, dem Keyboard (Klavier), dem Örgeli und der Handorgel haben die vier Musikusse wunderschöne Melodien in den «gfröiten» Jodlerabend gestreut. Dass die vier wahre Talente sind, hat die Teilnahme am Folklorenachwuchs-Wettbewerb 2017 in Sarnen bewiesen, wo die Familienformation den ersten Rang eroberte. Sie dürfen am kommenden 27. Januar in der Fernsehsendung «Viva Volksmusik» um den Viva-Nachwuchspreis kämpfen und hoffen dannzumal auch aus unserer Region auf eine grosse Zahl von Voting-Stimmen. Als Verdauerli in der Konzertmitte sorgte Andreas Flückiger mit seiner Weihnachtsgeschichte «Der Wälsch», von Elisabeth Lüthi, für festlich nachdenkliche Stimmung. Die tragische und doch schöne Geschichte um den welschen Mann, der an seine Heimatgemeinde abgeschoben und nicht immer verstanden wurde, hatte ein schönes Happyend und gleichzeitig einen traurigen Ausgang. Ja, diese Geschichte fuhr ein und man konnte da und dort eine Tränenperle über die Publikumsbacken rugeln sehen.
Von Hans Minder