Jodlerchilbi mit einem Hauch Normalität
Die Jodler-Chilbi der Rohrbacher Jodler stand unter einem guten Stern. Trotz minimaler Corona-Regeln fühlte sich das grosse Publikum auf dem Schulhausplatz wohl und erlebte Momente der Normalität. Als Gast mit von der Partie war auch der Jodlerklub Obergoldbach.
Rohrbach · Der Jodlerklub Rohrbach hat mit seiner Jodler-Chilbi vom vergangenen Sonntag auf dem Schulhausplatz einen Hauch Normalität ins Dorf gebracht. Trotz Corona-Konzept mit seinen minimalen Einschränkungen konnte das grosse Publikum den Festtag rundum geniessen.
Start mit geistlicher Kost
In Rohrbach ist es Brauch, dass die Jodlerchilbi mit einem Gottesdienst in die erste Runde geht. So auch heuer. Die geistliche Kost für diesen Chilbistart auf dem Schulhausplatz «kochte» Pfarrer Samuel Reichenbach. Sein Eröffnungswort passte zum Festtag: «(...) und abermals sag ich euch, freuet euch» (Philipper 4,4–7). Dass er dabei noch Leon Lanz taufen durfte, hat den Feiertag festlich abgerundet. Den Gottesdienst haben die Rohrbacher Jodler (Leitung Andreas Zaugg) mit ihrem legendär schönen Singen und Jutzen urig schön untermalt. Die Gottesdienstbesucher wurden anschliessend vom Jodlerklub mit einem «Käfeli» beschenkt.
Jodler ab ins «Tenue B»
Nach der Chilbipredigt hiess es dann «Jodler ab ins Tenue B», oder anders gesagt, ins rote Edelweisshemd. Dabei hatte jeder an seinem Platz für das Wohl der Festgemeinde zu sorgen, sei das am Buffet, im Service, hinter dem Grill, beim Abwasch oder anderswo. Wenn man den Leuten Glauben schenkt, die sich da mit Bratwurst und Plätzli oder aber vegetarisch stärkten, dann haben die Rohrbacher ihren Job gut gemacht. Trotz der vielen Arbeit fand der Jodlerklub Rohrbach zwischendurch ein paar Minuten der Musse, um sein Chilbivolk im offiziellen Teil erbaulich zu Besingen und zu Bejutzen.
Gast aus Obergoldbach
Aber dass die Jodler-Chilbi ihren Namen wirklich verdient und die Jodlermusik nicht zu kurz kam, dafür haben die Rohrbacher vorgesorgt. Als «Schützenhilfe» haben sie den Jodlerklub Obergoldbach (Leitung Andres Geissbühler) in die Pflicht genommen. Diese 28 Klubmitglieder haben als Gastgeschenk eine runde Palette urchiger Jodlerkost ausgepackt. Ihren Jodelliedern und Naturjutzen spürte man die lange Corona-Pause nicht an. Die urwüchsig vorgetragenen Lieder und Naturjutze liessen das Publikum denn auch nicht kalt. Mit ihrem besonderen «Klangdialekt» brachten die Frau und die Mannen eine packende Portion behäbig klingendes Emmental ins südliche Oberaargau und bei manchem Jodlerfan auch ein wenig Gänsehaut.
Lebkuchenzwirbeler in Aktion
Am Nachmittag kamen dann die beiden Jodlerklub-Bäcker Christian und Arthur, die Lebkuchenzwirbeler, zum Zuge. Die laufend agierenden Lösliverkäufer sorgten dafür, dass jeder seine Spielfreude befriedigen und das Glück herausfordern konnte. Mit einem Lösli, die schon recht bald ausverkauft waren, waren mit ein wenig Glück nicht bloss einer, sondern mehrere Exemplare des traditionellen Chilbigebäcks (Chilbi-Lebkuchen) zu gewinnen. Und wer dabei leer ausging, die oder der trug das Pech mit Fassung.
Von Hans Minder