Jonas Danuser lebt für die Musik
Die Musikschule Huttwil hat einen neuen Leiter (wir berichteten). Im August übernimmt der 28-jährige Jonas Danuser die Führung von Guido Kunz. Der Berner wollte seit seiner Kindheit die Musik zu seinem Beruf machen. Die Freude über die neue berufliche Herausforderung ist riesig.
Die Musikschule Huttwil geniesst einen hervorragenden Ruf und hat sich in der Region etabliert. Auch Jonas Danuser hat bisher viel Gutes gehört. «Das ist eine gesunde Musikschule, die in den letzten Jahren gut funktionierte und über ein tolles Angebot verfügt.» Im Bewerbungsprozess hat er sich gegen alle Konkurrenten durchgesetzt. Er ist überglücklich, dass sich die Verantwortlichen im April für ihn entschieden haben. «Diese Funktion zu übernehmen, ist für mich eine grosse Ehre und ich kann es kaum erwarten.» Mit dem abtretenden Leiter Guido Kunz hat er in den vergangenen Jahren zusammen im oberaargauischen Blasmusikcamp gearbeitet. «Durch diese Bekanntschaft wusste ich auch, dass die Musikschule in guten Händen war.» Jonas Danuser ist in Bern geboren und aufgewachsen. Jetzt lebt er im Liebefeld in Köniz.
Die Einarbeitungsphase hat bereits begonnen
Weil die Einarbeitungsphase erst gerade im Mai gestartet ist, kann er noch keine konkreten Ziele nennen. Vorab will er sich gut einarbeiten, um dann gemeinsam mit dem Team der Musikschule zusammen die Ziele zu definieren. «Ich freue mich primär auf die Aufgabe als Musikschulleiter.» Aufgaben werden sehr viele weitere auf ihn zukommen. Er wird für die personellen Angelegenheiten, sei es musikalisch oder persönlich, zuständig sein. Die betriebswirtschaftliche Lage im Griff behalten und für die Sicherstellung und die Weiterentwicklung der Qualität verantwortlich sein. In seiner Funktion wird er die Musikschule gegen aussen vertreten und hat die Verantwortung für alle Events und Veranstaltungen der Musikschule. «All das würde ich ohne ein gutes Team nicht schaffen», betont Jonas Danuser klar. Mit gesundem Respekt geht er die Arbeit an. «Da gibt es eine Parallele zu meiner bisherigen Arbeit als Dirigent. In dieser Funktion habe ich gelernt, mit einer respektvollen Haltung ans Werk zu gehen und wie es ist, Leute zu leiten.»
Schon seit seiner Kindheit setzte er alles auf die Musik
Seine Liebe zur Musik hat früh begonnen. Mit sechs Jahren ging er ans Konservatorium in Bern und hat angefangen, Posaune zu spielen. Er beschloss sehr früh, alles auf die Karte Musik zu setzen. Er investierte als Bläser viel Zeit bei der Jugendmusik Knabenmusik Bern (KMB). Mit 17 Jahren hat er sein erstes Studium begonnen. Der neue Musikschulleiter absolvierte sein Studium an der Hochschule der Künste Bern (HKB) und hatte die Ehre, im Rahmen seines Bachelorstudiums im Fach Jazzposaune bei renommierten Dozenten sich weiterzuentwickeln. Das Dirigieren hat ihn schon damals sehr fasziniert. Wie ein Dirigent immer alles zusammenfügen konnte, begeisterte ihn sehr und deshalb beschloss er, bei der Jugendmusik eine kleine Dirigierausbildung zu absolvieren. «Das erlangte Dirigierdiplom vom kantonalen Musikverband hat mir endgültig den Ärmel reingenommen.» An der Hochschule der Künste Bern folgte ein Masterstudium im Dirigieren, welches er im Juli 2018 erfolgreich abgeschlossen hat. Nach diesem Studium hat er vier Jahre lang mehrere Vereine in der ganzen Schweiz geleitet. Über diese Zeit hinweg entwickelte Jonas neben dem Dirigieren zunehmendes Interesse an Managementaufgaben im Bereich Musik. So kam es, dass er im Rahmen von mehreren Nachdiplomstudien noch Musikmanagement studierte. Im Januar 2022 erhielt er das dazugehörige Diplom «Musikschulleiter VMS» (Verband Musikschulen Schweiz). Ehrgeizig, wie er ist, hat ihm das noch nicht gereicht. Momentan absolviert er ein Studium in Schulmusik 2 an der HKB mit dem Ziel, als Gymnasiallehrer für Musik arbeiten zu können.
Viele Aufgaben und Funktionen
Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich Jonas Danuser als Dirigent in der Blasmusikszene. Zusätzlich zu seinen festen Funktionen als Dirigent tritt er des Öfteren als Gastdirigent bei verschiedenen Formationen auf. Bei der Brass Band Musikgesellschaft Oberrüti und der Musikgesellschaft «Belalp», Naters, ist er der musikalische Leiter. An regionalen und kantonalen Musikfesten agiert er regelmässig als Fachexperte oder Juror. Seit dem Herbst 2019 engagiert sich Jonas Danuser aktiv in der Musikkommission des Bernischen Kantonal Musikverbandes (BKMV) und setzt sich somit auch für die Förderung der Blasmusikszene ein.
Ohne Musik wäre die Welt langweilig und düster
Die Musik ist wie eine Sprache, mit der er kommunizieren kann. Als Kind hat er diese Art von Kommunikation entdeckt und die entwickelt sich ständig weiter. Das ermöglicht ihm, sich auf eine kreative Art und Weise auszudrücken. Ausserdem verbindet die Musik ihn mit anderen Menschen und gibt allen ein ausgesprochenes Gefühl von Zusammengehörigkeit, wie andere es bei einer Teamsportart verspüren. Obwohl es sein Beruf ist, kann er gar nicht genug von der Musik bekommen. «Es ist ein absolutes Privileg, dass ich meine grosse Leidenschaft als Beruf ausüben darf. Die Coronazeit war das beste Beispiel dafür, wie wichtig die Musik, aber auch allgemein die Kultur für unsere Gesellschaft ist. Für viele Menschen ist die Musik ein Hobby, ein Zufluchtsort vom hektischen Alltag und eine Art Ausdruck. Wenn es keine Musik mehr geben würde, wäre die Welt langweilig, düster und still. Vielen Menschen würde eine sehr wichtige Ausdrucksform fehlen und das Leben wäre farblos.»
Ein absoluter Familienmensch
Die Musik ist seine Leidenschaft und sein Beruf. Trotzdem gibt es auch andere Dinge in seinem Leben, denen er hohe Priorität einräumt. An erster Stelle stehen seine Partnerin und seine Familie. «Ich bin meinen Eltern besonders dankbar, dass sie mich auf meinem Weg immer gut unterstützt haben.» Seine Freundschaften zu pflegen, ist ihm ebenfalls wichtig. Um neue Energie zu tanken, zieht es ihn gerne in die Natur oder er ist mit seinem Rennrad unterwegs. Sport ist der perfekte Ausgleich zur Musik. Er ist auch ein leidenschaftlicher Sportfischer, da kommt er zur Ruhe.
Von Michael Kunkler