• Von links: Präsident Niklaus Schütz, Paul Lanz, Hans Meister und Dirigent Marc Fuhrer. · Bild: Barbara Heiniger

30.01.2017
Emmental

Klangvolle Illusionen und Fantasien

Ein Konzert voller Fantasie präsentierte die Musikgesellschaft Wasen ihrem Publikum. Über 40 Musikantinnen und Musikanten sind engagiert im Verein dabei und sie spielten unter der kompetenten Leitung von Marc Fuhrer auserwählte Stücke für jeden Geschmack. Zu Beginn des Konzerts begeisterte die Jugendmusik Wasen-Sumiswald mit ihrem Auftritt unter dem Motto «Zäme Musig mache fägt» die Zuhörenden in der Turnhalle Wasen.

Wasen · Bunte Farbklekse und tanzende Noten zierten die Blätter vor den Notenständern auf der Bühne. Auf den Tischen im Saal standen als Dekoration Farbstifte und Zeichnungspapier. Dies alles deutete deutlich auf das Konzertmotto «Imagasy» hin. «Imagasy», ein sogenanntes Neuwort, stand als Titel auch auf den Konzertprogrammen, es ist zusammengesetzt aus Imagination (Illusion) und Fantasy. Als Ursprung aller Kreativität gilt Vorstellung und Fantasie. So konnte sich das Publikum beim Zuhören der Fantasie und Illusion frei hingeben. Wer mochte, durfte sich mit den Farbstiften fantasievoll kreativ betätigen. Unter der Leitung des kompetenten Dirigenten Marc Fuhrer zeigte die Musikgesellschaft Wasen ihr Können

«Imagasy» am Oberwalliser Musikfest
Fulminant war der Konzertstart mit dem Stück «Prismatic Light». Ein musikalisches Licht- und Farbenspiel hatte der 1960 in Schottland geborene Komponist Alan Fernie geschaffen. Mit dem bekannten, viel gespielten Marsch «Army oft the Nile» (Kenneth J. Alford) ging es weiter. Er wurde 1941 zu Ehren des Generals geschrieben, der die Achsenmächte im Afrikafeldzug in Ägypten stoppte. Das musikalische Schaffen des 1966 geborenen Thomas Doss ist durch Anton Bruckner nachhaltig geprägt worden. Der sehr melodiöse «St. Florian Choral» ist eine Hommage an den Musikpädagogen Anton Bruckner (1824 bis 1896), und die Musizierenden erinnerten sich bei der Aufführung an ihre Musik-reise 2016 nach Serfaus, in Österreich. Nach England wurde die Zuhörenden beim Stück «Blaydon Races» entführt. Im bearbeiteten Volkslied war als Solist am Euphonium Klaus Zehnder zu hören. Das Wechselspiel zwischen Solist, Musikkorps, verschiedenen Rhythmen und Klängen war eine grosse Herausforderung, die aber bravourös gemeistert wurde. Voller Fantasie spielte die «Wase-Musig» danach das Titelstück «Imagasy». Die Fantasie des Publikums wurde durch das Stück des deutschen Komponisten Thiemo Kraas (1984) tatsächlich angeregt. Ihn hat ein Kind inspiriert, welches ihm mit seiner grenzenlosen Fantasie eine Geschichte malte. Das Stück, das er als 18-Jähriger komponierte, ertönte auch im Wasen klangvoll, durchsichtig, solistisch, überraschend und mit einem hohen Unterhaltungswert. «Imagasy» begleitet die Musikgesellschaft Wasen als Selbstwahlstück ans Oberwalliser Musikfest im Juni nach Unterbäch.

Malojawind und Söhne der Mitternachtssonne
Im zweiten Konzertteil waren Swing und Rock, aber auch Rhythmus und Klang zu hören. Nach der Swingversion des italienischen Hits «O sole mio», ertönte der bekannte Schottisch «Malojawind» (Ueli Mooser). Vom Engadin ging es direkt in die Bucht vor San Franzisco, auf die Gefängnisinsel Alcatraz. Der Spitzname von Alcatraz ist «The Rock» und so lautet auch der Filmtitel des Action Triller «The Rock –  der Fels der Entscheidung». Musikalisch in Szene gesetzt hat den Film Hans Zimmer und bestens interpretiert wurde das Stück von der «Wase Musig». Am Eurovision Contest 2006 in Athen gewann Finnland. Die Hard-Rock- und Heavy-Metal-Band «Lordi» überzeugte mit dem Siegersong «Hard Rock Hallelujah». Die Mitglieder der Gruppe treten auf der Bühne als Monster und Zombies auf. Da waren die Musikantinnen und Musikanten bei der Interpretation von «Hard Rock Hallelujah» bedeutend schöner anzusehen.
Ein wunderbarer Konzertschlusspunkt wurde mit «Sons of the Midnight Sun» gemacht. Die Söhne der Mitternachtssonne sind vor allem auch Tattoo-Fans bekannt. Dieses Stück wurde der Konskriptband der finnischen Armee auf den Leib geschrieben. Es beinhaltet alles, was ein Musikantenherz höherschlagen lässt. Es lebt von Rhythmus, Klang, Dynamik, Heimatgefühl und verlangt von den Musikantinnen und Musikanten einiges ab. Mit Bravour meisterte die Musikgesellschaft Wasen die schwere Aufgabe. Die begeisterten Zuhörer wurden klanglich aufs Beste verwöhnt und dankten dies mit einem tosenden Applaus.
Fachlich fundiert und charmant moderierte Erika Kleeb das Jahreskonzert. Sie erhielt von Präsident Niklaus Schütz ein grosses Dankeschön. Ebenso bekam der engagierte Dirigent Marc Fuhrer einen riesigen Dank. Herzlich dankte er allen, die sich für und mit der «Wase-Musig» einsetzen. Speziell erwähnte er Paul Lanz und Hans Meister, die für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft an der Delegiertenversammlung des BKMV zu Eidgenössischen Veteranen ernannt wurden.
Als Zugaben wurden das russische «Masleniza» und der bekannte «Basler-Marsch» serviert. Nach dem Konzert genossen die Anwesenden das Zusammensein in der Festwirtschaft und Bar. Das grosse Glück wartete in der Tombola. www.wasemusig.ch

Von Barbara Heiniger