• Der Jodlerklub Wasen vermochte mit seinem ausgeglichenen und schönen Chorklang zu überzeugen. · Bilder: Hans Minder

  • Das «Liebestränkli» hat es offensichtlich in sich. Die Theaterleute haben die Situationskomik des Stücks «knallig» herausgearbeitet.

18.02.2020
Emmental

Klangvolle Lieder und ein «Liebestränkli»

Die beiden Erstaufführungen der fünfteiligen Konzert- und Theaterreihe des Jodlerklubs Wasen sind gelungen. Die sieben Jodellieder und das Lustspiel «Liebestränkli» fanden ein grosses, begeistertes Publikum. Der Anlass wird noch dreimal wiederholt.

Wasen · Beim Jodlerklub Wasen «hustägelet» es gehörig. Das lässt sich aus seinen Liedern und dem Theaterspiel folgern. Frühlingshaft, beschwingt haben die Jodler übers Wochenende im Restaurant Rössli, Wasen, einen bestechenden Konzert- und Theaterstart aufs Parkett gelegt. Der Anlass wird noch dreimal wiederholt. Der Präsident und Moderator Res Kohler und der Witzbold Res Mathys haben das Konzertprogramm amüsant begleitet. Der Jodlerklub Wasen gehört seit Jahren zu den Topscorern in der regionalen und überregionalen Jodlerszene. Und die Wäseler haben einmal mehr Stärke bewiesen. Das Publikum kam in den Genuss von zwei begeistern-den Jodlerkonzerten, die so richtig «g‘hüehnerhutet» haben. Die strahlende Leuchtkraft des kompakt dichten, ausgeglichenen und schönen Chorklangs wurde ausgeschmückt vom filigran feinen, und doch klangstarken Jodel der Jutzer. Überraschende Spannung erweckten auch Jodler mit solistischem Kaliber, von denen es bei den Wäselern einige gibt.

Anspruchsvolle Jodlerkost
Der Weg durch das Jodlerkonzert war kein blosser Sonntagsspaziergang. Der Jodlerklub, musikalisch umsichtig geleitet von Andres Geissbühler, hat für sein «gspüriges» Publikum mit sieben Jodelliedern einen richtig anspruchsvollen Klangreigen auf das Programmblatt gesetzt, nämlich die Kompositionen: «Meyezyt» von Max Huggler, die russische Volksweise «Frühlingsboten», arrangiert von Albrecht Bieri, «Z’Alp» von Robert Fellmann, «Di Wäg» von Ueli Zahnd, «Bhüet di Gott, mi liebi Heimat» von August Wirz, «Hei is Dorf» von Sepp Herger und als Zugabe «Läb wohl» von Ruedi Roth. Die Verschnaufpausen der Jodler füllten die Örgeli-Nachwuchstalente Claudia Schwarz, Larissa Ruch und Florian Leuenberger aus. Zum Tanz spielten das Trio «aubeneinisch» und das Schwyzerörgeliquartett Schonegg auf. Das Ländlerquartett Kohler (Wasen) wird im zweiten Teil des Jodlerabends vom 22. Februar zum Tanze laden.

Lacher und Schmunzler
Die Theatergruppe hat das Lustspiel «Liebestränkli», eine Beziehungskiste in drei humorvollen Bildern von Jürgen Baumgarten, in Szene gesetzt. Die Geschichte erzählt von Peter und seiner lebenslustigen Freundin Gabi. Dass Gabi sehr viel mit dem braungebrannten, athletischen Klaus, Gabis Tennislehrer, auf dem Tennisplatz ist, macht Peter krank vor Eifersucht. Um Gabi zurückzugewinnen wendet sich der Gekränkte nach dem Rat eines Freundes einer Esotherikerin zu und lässt sich ein «Liebestränkli» verschreiben. Ob und wie das wohl klappt? Den Knalleffekt dieser Story wollen wir nicht verraten. Nur so viel: Am Schluss sind alle geheilt.

Gute Situationskomik
Regisseur Daniel Freiburghaus und das Laienspielersextett haben den richtigen Dreh gefunden, um dieses Lustspiel komödiantisch und burlesk herausgeputzt auf die Bühne zu zaubern. Mit einem kreativ gestalteten Spielaufbau haben die zwei Frauen und vier Männer die situationskomischen Momente sauber und «knallig» herausgearbeitet und die Ironie und den grotesken Witz ungeschminkt aufgetischt. Die Theaterleute wie die Helfer hinter den Kulissen lockten mit ihrem Theaterspiel die vielen Lacher und Schmunzler voll aus der Reserve.

Gut zu wissen
Weitere Aufführungen: Mittwoch, 19. Februar, 20 Uhr; Samstag, 22. Februar, 20 Uhr und Sonntag, 23. Februar, 13.30 Uhr, jeweils im Restaurant Rössli, Wasen. Reservation unter www.jk-wasen.ch/Reservation oder Montag bis Mittwoch und Freitag 19 bis 21 Uhr: Telefon 076 517 15 45 (Christian Grossen).

Von Hans Minder