• Langenthals Stadtpräsident Reto Müller (im Vordergrund) bei der Begrüssung zur Widmungsfeier, der Übergabe der Skulptur an die Öffentlichkeit. Links Künstler Jean Mauboulès. · Bild: Hans Mathys

13.07.2018
Langenthal

Kunst beim Postplatz – Skulptur übergeben

Seit Ende Juni steht vor dem Kaufhaus Manor eine von der Burgergemeinde Langenthal und der Stadt Langenthal finanzierte Skulptur. Diese wurde soeben der Öffentlichkeit übergeben.

Es ist ein Unikat, das als «Kunst beim Postplatz» – Postplatz in Anlehnung an die früher hier domizilierte Hauptpost – vor dem Kaufhaus Manor steht. Erschaffen hat diese Skulptur der in Bellach wohnhafte, bald 75-jährige französische Künstler Jean Mauboulès. Dieser ist an der Widmungsfeier persönlich anwesend – umgeben vom kompletten Langenthaler Burgerrat inklusive Ehrenburger Marc Howald – er hat das Skulptur-Geschenk 2017 in die Wege geleitet – sowie Verwalterin Christina Thaler. Urs Zurlinden ist gleich in doppelter Funktion hier – als Burgerrat und als Mitglied der Kulturkommission der Stadt Langenthal. Diese ist zudem mit Präsidentin Helena Morgenthaler vertreten, der Gemeinderätin und Vorsteherin des Ressorts Kultur und Sport. Auch Daniel Ott als Vorsteher des Amtes für Bildung, Kultur und Sport ist präsent – dazu Marianne Hauser Haupt als Kulturbeauftragte der Stadt und Stadtschreiber Daniel Steiner.

Geschenk der Burgergemeinde
Es ist Langenthals Stadtpräsident Reto Müller, der die zur Widmungsfeier Erschienenen begrüsst. Die Burgergemeinde Langenthal habe im Jubiläumsjahr 2017, exakt 150 Jahre nach dem Ausscheidungsvertrag mit der Einwohnergemeinde Langenthal von 1867, eine zweckgebundene Schenkung von 15 000 Franken an die Stadt beschlossen – für Kunst am Bau. Die Stadt ihrerseits habe dazu 10 000 Franken beigesteuert – 1 Prozent der Investition von rund 1 Million Franken für das Strassenprojekt (Flüsterbelag) im Bereich Bahnhofstrasse-Aarwangenstrasse. Ein Prozent ist jeweils generell für Kunst am Bau vorgesehen.
Das Kunstwerk hat 25 000 Franken gekostet, Wenn die Stadt nun von einer «paritätischen finanziellen Mitwirkung» spricht – was eine gleich hohe finanzielle Beteiligung von Burgergemeinde und Stadt bedeutet –, so stellt dies Stadtschreiber Daniel Steiner klar. Die Stadt zahle neben den 10 000 Franken an die Skulptur auch die Kosten für den Sockel, das zurzeit noch fehlende Täfelchen mit dem Namen des Künstlers und andere anfallende Nebenkosten.
Peter Siegrist, Präsident der Burgergemeinde Langenthal, bezeichnet in seinem Grusswort das rostige Werk – für ihn ist es «Edelrost» – «ästhetisch, schlicht, filigran, modern und unaufdringlich.» Die Skulptur sei «verschlungen, aber nicht umschlungen.» Sie enge nicht ein.

«Ein Künstler mit Namen»
Urs Zurlinden stellt Künstler Jean Mauboulès vor, der seine Werke nicht nur in der Schweiz ausgestellt hat, sondern auch in Deutschland, Frankreich, Portugal, den Niederlanden und den USA. «Er ist ein Künstler mit Namen», sagt Zurlinden und betont, dass die Skulptur «ein Unikat speziell für Langenthal» sei. Diese Eisenplastik bilde kein Verkehrshindernis, sie sei verankert und würde so keinen Vandalismus provozieren. Wie seine Vorredner Reto Müller und Peter Siegrist bemüht sich auch Urs Zurlinden, möglichst laut zu sprechen, um überhaupt gehört zu werden. Die vorbeifahrenden Lastwagen, Traktoren, Motorräder und Autos verursachen nämlich – trotz des Flüsterbelags – viel Lärm.

Helena Morgenthaler mit Schere
Jetzt fällt Gemeinderätin Helena Morgenthaler die Ehre zu, das Kunstwerk offiziell der Öffentlichkeit zu übergeben, indem sie mit einer Schere das um die Skulptur gewickelte rote Band durchschneidet. Sie erledigt dies subtil und wird entsprechend applaudiert. Die Widmungsfeier klingt mit einem feinen, vom Manor-Restaurant Appunto zubereiteten und von Manor-Langenthal-Geschäftsführerin Yvonne Egli offerierten Apéro aus, bei dem auf den Künstler und auf sein Werk angestossen wird. Dieses hat absichtlich keinen Namen, weil die Betrachter selber entscheiden sollen, was für sie diese Skulptur darstellt. Auch der Künstler legt sich nicht fest. Für ihn ist es einfach die «Skulptur 2018».

Von Hans Mathys