Kunterbunte Zirkuswoche an der Schule
Der Theaterzirkus Wunderplunder gastierte in der ersten Juniwoche in Rohrbach und stellte mit rund 70 Schülerinnen und Schülern eine grossartige Show auf die Beine.
Rohrbach · «Me weiss es uf dr haube Wäut, z Rohrbach steit s Zirkuszäut …»: So tönte es am Montagnachmittag aus dem blau-gelben Zirkuszelt, welches am Morgen auf dem Schulhausrasen aufgebaut worden war.
Zirkuszauber auf dem Schulhausareal
Schon am Samstag hatte sich nach und nach ein Park aus liebevoll gestalteten Zirkuswagen auf dem Schulareal aufgebaut. Ab Mittag trafen die ersten Gespanne aus farbenfrohen Traktoren und Wagen ein, Kräutertöpfe wurden um die Wagen platziert, Lichterketten angebracht und Sonnensegel gespannt. All dies unter dem wachsamen Blick einer grossen Kinderschar. Gross und Klein fanden sich beim Schulhaus ein, um die Artistinnen des Theaterzirkus Wunderplunders willkommen zu heissen. Leise legte sich ein Zauber über das Areal und die Kinder kehrten nach Hause zurück, wo sie den Wochenstart gespannt erwarteten.
Artisten, Clowns und Zauberer
Nach dem Zeltaufbau am Montagmorgen durften die Kinder am Nachmittag die verschiedenen Animationsprogramme durchlaufen und sich für ein Thema entscheiden. So bildeten sich für die weitere Woche Teams von Clowns, Feuerkünstlern, Akrobaten zu Luft oder Boden, Jonglage, Stunt und Action, Tanz, Zauberei und natürlich galt es auch den Posten der Musik und Direktion zu besetzen.
Vorbereitend auf die Woche hatten sich alle Schülerinnen und Schüler für das Mitmachen mit dem Wunderplunderteam oder für ein anderes Projekt angemeldet, welches sie in dieser Woche verfolgen durften. So wurde rings um die Zirkusproben eifrig gefilmt, fotografiert, gesägt, gemalt, getöpfert und gebastelt. Jeweils zum Tagesstart trafen sich alle Kinder vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse im Zirkuszelt und kamen in den Genuss einer Theatershow der Wunderplunder-Truppe. Als Abschluss wurde gemeinsam das Wunderplunderlied geübt, welches zu einem richtigen Ohrwurm mutierte.
Auftritt vor Publikum
Dass die Kinder im Laufe der Woche völlig in ihre Rolle hineingewachsen waren, komplettierten am Donnerstag für die Hauptprobe die farbenfrohen Kostüme. In brütender Hitze wurde das Programm geübt und die Übergänge geschliffen, bis sich alle sicher fühlten für den grossen Tag. Während die Zirkuskinder ausschlafen durften, schlossen die Schülerinnen und Schüler aus den Projektgruppen am Freitagmorgen die Wochenarbeit ab. Gegen Mittag trafen dann die ersten aufgeregten Kinder fürs Schminken ein, voller Freude das Geübte vor Publikum präsentieren zu dürfen.
Und schon ging es los. Vier charmante Direktorinnen in Zylinder und Uniform begrüssten die 100 Zuschauer im Zirkuszelt. Das Zirkusäffchen war verloren gegangen, weshalb die Direktorinnen es an verschiedensten Orten suchen mussten. Weder versteckte es sich in der farbenfrohen Fantasiewelt, noch hatte es sich zu den Akrobaten verirrt. Die Direktorinnen suchten sogar mit dem Flugzeug, wobei sie zwar abstürzten, sich jedoch zum Glück niemand verletzte.
Haarsträubende Autofahrt der Clowns
Auch die haarsträubende Autofahrt der Clowns mit ihrem grossartig gespielten Grosi verlief zum Glück ohne Zwischenfälle. Heiss zu und her ging es bei der spektakulären Feuershow im Zelt. Auch bei diesem Auftritt war es herzerwärmend zu sehen, mit welcher Konzentration die Schüler ihre Nummer darboten. Bis zur Pause blieb die Suche nach dem Äffchen leider erfolglos, die Direktorinnen gaben aber nicht auf. Hatte die Zaubertruppe wohl ihre Finger im Spiel? Zu mystischer Musik zauberte die Hexentruppe so manches, jedoch keinen Affen aus dem Hut. Eleganz und Kraft zeichnete die Darbietung der Luftakrobatinnen aus, welche am Trapez und Tuch ihre Kunststücke zeigten. Einen energiegeladenen Auftritt hatten darauf die Stuntmen, welche fette Beute machten. Noch immer aber keine Spur des Äffchens. Nach einer herrlichen Tanznummer entdeckte die Direktorin Rosalie endlich in ihrem Zylinder das Zirkusäffchen und die Kinder durften fürs grosse Finale noch einmal die Bühne betreten und im wohlverdienten Applaus baden.
Auch die sympathischen drei Freunde und Helfer aus Bezirk 219, welche nach jeder Nummer den Bühnenumbau gestaltet hatten, konnten in ihre verdiente Kaffeepause verschieben. Der anschliessende Zeltabbau in strömendem Regen passte zur melancholischen Stimmung, die bei den Mitmachenden herrschte. Bis tief in die Nacht wurde abgebaut, gepackt und verladen. Das fröhliche Gehupe bei der Abfahrt des letzten Wagengespanns am Samstagmittag machte deutlich: Der Zirkus Wunderplunder zieht weiter. Die unvergessliche Zirkuswoche hat aber bleibende Spuren in den Herzen der Mitglieder der Schule Rohrbach hinterlassen, wie es in der letzten Strophe des Wunderplunderlieds heisst: «Viu z schnäu geit, was grad isch cho, nume im Härz blibt öpis stoh …»
Von Ursula Gerber