Langenthal holt den Meistertitel in der B-Liga
Am Schluss mussten sie noch zittern, dennoch schaffen sie das erste Ziel hochverdient: Mit einem knappen 2:0-Heimsieg gewinnen die Damen des SC Langenthal im dritten und letzten Playoff-Finalspiel den Meistertitel in der zweithöchsten Schweizer Frauenliga.
Swiss Women’s Hockey League B · Die in Huttwil aufgewachsene Sheila Nyffeler hat es wenige Minuten nach dem Spielende auf den Punkt gebracht: «Wir haben dieses Ziel jetzt eine ganze Saison lang verfolgt. Jetzt haben wir es erreicht. Das ist ein unglaubliches Gefühl.» Gezweifelt habe sie indes nie: «Ich habe es irgendwie im Gefühl gehabt, dass wir heute gewinnen werden. Ich war überzeugt davon.» Ähnlich ging es ganz offenbar auch Torfrau Michèle Käppeli, welche vor allem im letzten Drittel mit ihrer Leistung alle überragte. «Nervös war ich nicht. Aber mit der Leistung kann ich schon zufrieden sein», sagte sie verhalten schmunzelnd. Auf die Frage, wie sich der Gewinn des Meistertitels denn anfühle, wurde sie dann deutlicher: «Das ist der zweite Titel in den letzten drei Jahren. Das ist einfach geil.» Ähnlich überwältigt war auch Nadja Gäggeler. Erlösend sei der Moment der letzten Sirene gewesen. «So viel Druck ist weg, die Nerven waren gegen Schluss sogar etwas platt und jetzt ist da einfach nur Erlösung.» Für die ganze Mannschaft zweifellos ein goldiger Moment.
Käppeli am Schluss überragend
Goldig war derweil vor allem auch der Pass zum 1:0 von Captain Vanessa Bärtschi. Von hinter dem Tor spielte sie die Scheibe an zwei Zürcherinnen vorbei auf den Stock von Nadja Gäggeler. Diese agierte dann genauso genial wie die Passgeberin und schoss die Scheibe flach zwischen den Beinen der Torhüterin zum 1:0 durch. «Ich wollte schon länger wieder ein Tor schies-sen», meinte Gäggeler später, «dass es dann in einem so wichtigen Spiel in diesem wichtigen Moment gelingt, ist unglaublich schön.»
Der Führungstreffer (7.) war der Grund, dass sich die SCL-Damen nie wirklich Sorgen machen mussten. Noch weniger stand der Sieg in Gefahr, als Stephanie Lehner nach 13 Minuten mit einem Weitschuss, der via
Pfosten den Weg ins Tor fand, auf 2:0 erhöhte.
Ohne Gegentor geblieben
Die Führung der Langenthalerinnen war absolut verdient, waren sie doch agiler, schneller an der Scheibe, aufsässiger und dauerhaft gefährlicher. Zwar erwiesen sich die GCK Lions bis zuletzt als kämpferisch starke Gegnerinnen, versuchten sie doch alles, die Partie noch einmal auszugleichen. Torfrau Michèle Käppeli parierte aber gleich zwei Mal gegen entlaufene Küsnachterinnen und sicherte den Damen letztlich den Sieg. Noch am Samstag hatten die Damen das zweite Duell mit 1:2 nach Verlängerung verloren, was die entscheidende Partie in Huttwil überhaupt erst nötig machte.
Das ganz grosse Ziel wartet noch
Captain Vanessa Bärtschi blickte bereits voraus: «Der erste Schritt ist geschafft. Aber unser Ziel ist der Aufstieg in die höchste Spielklasse. Deshalb: Die Saison ist noch nicht vorbei.» Das Gefühl, den Meistertitel geschafft zu haben, sei wahrlich gut, das ganz gros-se Ziel warte aber noch. Weiter geht es bereits am nächsten Wochenende mit dieser angesprochenen Ligaqualifikation gegen den SC Weinfelden (hat das Playout-Duell in der höchsten Spielklasse gegen Bomo Thun verloren). Der Meistertitel, so Michèle Käppeli, soll der Mannschaft nun Aufschwung verleihen, um auch den Aufstieg zu schaffen.
Von Leroy Ryser