Langenthal, Lützelflüh und Ursenbach starten
Das lange Warten auf den Badibesuch hat ab sofort ein Ende: In Langenthal, Lützelflüh und Ursenbach eröffnen heute die Freibäder – auch wenn das Wetter momentan nicht gerade zum Schwimmen einlädt. In Melchnau und Huttwil geht es für die Öffentlichkeit am Montag los. Das Hallenbad im Forum Sumiswald ist noch in der Endphase der Sanierung und öffnet etwas später. An allen Orten gelten grundsätzlich die gleichen Schutzbestimmungen und -konzepte.
Sport/Schwimmbäder · Seit Mittwoch ist klar: Die Langenthaler Badi wird die Möglichkeit nutzen und zwei Tage früher als lange erwartet öffnen. Bereits am heutigen Samstag um 8 Uhr schliesst das grösste Freibad der Region seine Türen auf und begrüsst die ersten Gäste. Für diese Saison mussten sich die Verantwortlichen aber einiges überlegen, erzählt Stadtpräsident Reto Müller: «Weil wir eine Beschränkung der Besucherzahl haben, war es uns zu heikel, Abonnemente auszustellen. Ein Abonnement-Besitzer hat für die Leistung bezahlt. Theoretisch sollte er dadurch auch garantiert eintreten dürfen.» Der Langenthaler Gemeinderat hat deshalb entschieden, dass anstelle der Abonnemente Mehreintrittskarten verkauft werden. Das 50er-Abo kostet für Erwachsene 60 Franken, das 100er-Abo 70 Franken. Wer das 100er-Abo ausschöpft, wird nur gerade 70 Rappen pro Badi-Besuch bezahlen.
Mehreintrittskarte ist übertragbar
Die Badesaison in Langenthal wird bis am 13. September und somit 100 statt wie ursprünglich geplant 128 Tage dauern. Daraus entstand letztlich auch die Überlegung, ein 100er-Abo anzubieten, weil es in den letzten Jahren stets Besucher gab, die täglich schwimmen gingen. «Der grosse Vorteil dieser Mehreintrittskarte ist, dass sie übertragbar ist», erklärt Müller weiter und nimmt sich selbst als Beispiel: «In unserer Familie werden wir wohl eine 50er-Karte für Erwachsene lösen. Ich und meine Frau werden die dann schätzungsweise gemeinsam fast aufbrauchen.» Kinder können laut der Mitteilung der Stadt Langenthal ein 100er-Abo lösen, auch dieses ist übertragbar und kostet lediglich 25 Franken. Die vergünstigte Mehreintrittskarte für Senioren und Studenten kostet 40 Franken für 100 Eintritte.
1300 Badegäste erlaubt
Zur Steuerung und Bekanntmachung der Anzahl Badegäste hat die Stadt ausserdem in ein neues Zugangskontrollsystem investiert. Ab kommender Woche soll auf der Homepage der Stadt Langenthal ersichtlich sein, wie viele Badegäste sich zeitgleich in der Badi aufhalten. So kann man einschätzen, ob noch Platz vorhanden ist oder nicht, sprich, ob sich ein Besuch lohnt oder nicht.
Zugelassen sind laut Schutzkonzept 1300 Personen, hier lehnt sich die Stadt an die Vorgaben des Verbands Hallen- und Freibäder. Demnach sind pro Person 10 Quadratmeter Fläche zu gewährleisten, die Grösse der Badi Langenthal beträgt immerhin 13 000 Quadratmeter. Attraktionen mussten keine geschlossen werden, grundsätzlich seien die maximal 1300 Personen in ihrer Bewegung frei. «Die Bademeister sind angehalten, einzugreifen, wenn Regeln nicht eingehalten werden. Grundsätzlich gilt aber die Eigenverantwortung», sagt der Stadtpräsident. Auch seien die Anzahl Badegäste in den Becken selbst nicht beschränkt, weil man nicht davon ausgehen muss, dass die Maximalanzahl überhaupt erreicht wird. «Es dürften rund 260 Personen in den beiden Becken schwimmen. Dass diese Zahl erreicht wird, glauben wir aufgrund der maximalen Besucherzahl nicht. Wir gehen davon aus, dass sich die Besucher auf diesem weitläufigen Areal grossräumig verteilen.»
Das Restaurant wird sich an die in anderen Gastrobetrieben geltenden Regeln halten müssen. Es sind keine besonderen Vorschriften für die Gäste vorgesehen. Neu ist es möglich, in der kompletten Badeanstalt mit der Karte zu bezahlen.
450 Gäste im Freibad Lützelflüh
Auch in Lützelflüh geht der Badespass bereits heute Samstag los. Neben einem 50-m-Becken (maximal 90 Personen) und einem Sprungturm (1 m und 3 m) finden die Gäste ein Nichtschwimmerbecken mit Rutschbahn (maximal 25 Personen) sowie ein Kinderbecken (maximal 6 Personen). Gepflegte Rasenflächen laden zu Erholung und zum Spiel ein. Für die Verpflegung sorgt das Schwimmbad-Beizli. Das Schutzkonzept von Lützelflüh sieht vor, dass sich maximal 450 Personen in der Badi aufhalten dürfen. Beim Erreichen dieser Anzahl Badegäste wird der Eingang so lange geschlossen, bis wieder freie Kapazität vorhanden ist. Die Zählung erfolgt mittels Drehkreuz beim Eingang. Die Verantwortlichen teilen mit, dass das Personal des Schwimmbades Lützelflüh nicht als «Social-Distancing-Sheriff» auftreten werde, aber verpflichtet sei, das Schutzkonzept umzusetzen. Ebenfalls wieder geöffnet ist der Wellnessbereich des Aemme Fit Centers in Lützelflüh. Im Solbad sind maximal 12 Personen zugelassen.
Sumiswalder Hallenbad wurde saniert
Das Forum Sumiswald nutzte die Schliessungszeit während der Coronavirus-Krise zu intensiven Sarnierungen, welche beim gewohnten Betrieb nur schwierig durchführbar gewesen wären. «Die Garderoben und die Sanitären Anlagen erscheinen alle in neuem Glanz», freut sich Forum-Geschäftsführerin Sabine Baumberger. Auch im Beckenbereich ging einiges. Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen, weshalb die Öffnung erst am 15. Juni möglich ist. «Im Juni haben wir von Montag bis Donnerstag offen», informiert Baumberger. Ab Juli ist das Schwimmen im Hallenbad Sumiswald wieder täglich möglich. Weil das Forum über kein Freibad verfügt, ist das Hallenbad das ganze Jahr über geöffnet. Gleichzeitig im Forum-Hallenbadwasser können sich maximal 33 Personen aufhalten.
Melchnau erst ab Montag offen
Gleich wie in Huttwil, wo bereits seit dem 25. Mai der Schulschwimmunterricht wieder stattfindet (der «Unter-Emmentaler» berichtete ausführlich), wird auch in Melchnau die Badi für die Öffentlichkeit am Montag geöffnet. «Am Samstag bereits zu öffnen, war kein Thema. Wir konnten die Vorbereitungsarbeiten nicht vorher bewältigen», informiert Therese Fink vom Schwimmbadverein. Während in Melchnau 80 Personen Platz haben, dürfen in Ursenbach sogar 150 Leute rein. Dort öffnen die Türen bereits am heutigen Samstag. Noch unter der Woche versicherte Schwimmbadpräsident Marco Wüthrich, bis dann bereit zu sein, «das braucht aber einen grossen Effort bis kurz vor der Wiedereröffnung», bemerkte er. So mussten beim Kiosk beispielsweise noch Plexiglas-Wände aufgebaut werden, ebenso musste der Eingang leicht umgebaut werden, weil die Besucher nicht am gleichen Ort rein und raus gehen dürfen.
In allen Schwimmbädern der Region gelten die gleichen Verhaltensregeln. Die Schutzkonzepte unterscheiden sich nur gering. Der Abstand soll eingehalten werden, zudem gibt es eine Zahlenbeschränkung, wie viele Menschen zeitgleich die Becken benützen dürfen. «Wir kontrollieren das, letztlich ist aber vor allem auf der Liegewiese auch Eigenverantwortung gefragt», sagt Marco Wüthrich von der Ursenbacher Badi. Grundsätzlich steht dem Sommerspass in der Region ab heute nichts mehr im Weg – wenn das Wetter mitspielen würde …
Von Leroy Ryser und Stefan Leuenberger