• Anja Luternauer (links) und Lara Christen dürfen an der U18-Weltmeisterschaft der Frauen für die Schweiz spielen. · Bild: zvg

28.12.2018
Sport

Langenthalerinnen verteidigen in Japan

U-18-Frauenweltmeisterschaft, Japan – In wenigen Tagen startet die U18-Frauen-Weltmeisterschaft im japanischen Obihiro. Mit dabei: Die beiden SC-Langenthal-Spielerinnen Lara Christen und Anja Luternauer. Während es für Christen bereits der dritte U18-Turniereinsatz ist, nimmt Anja Luternauer erstmals teil.

Eishockey · In der Altjahreswoche ist Eishockey ein Dauerthema. Der Spengler-Cup läuft, in Kanada kämpfen die U20-Talente um den Weltmeistertitel, und in der SwissLeague wird der Meisterschaftsbetrieb fortgeführt. Im Schatten dieser Grossevents startet zeitgleich die Vorbereitung für ein weiteres, grosses Turnier: Die U18-Frauen-Weltmeisterschaft. Aus diesem Grund weilen derzeit zwei Spielerinnen des SC Langenthal im Osten. Die beiden 16-jährigen Lara Christen aus Huttwil und Anja Luternauer aus Pfaffnau –beides Verteidigerinnen – bestreiten gemeinsam die Weltmeisterschaft im japanischen Obihiro, etwa drei Autostunden von Sapporo entfernt.
Für Anja Luternauer ist dies die erste Weltmeisterschaft. Ein bisschen nervös sei sie schon, schliesslich sei es speziell, das Schweizer Trikot zu tragen. «Es wird zweifellos mein Saisonhöhepunkt sein», sagt die Verteidigerin. «Ich konnte in diesem Jahr viele Fortschritte machen und habe mich deshalb enorm auf dieses Aufgebot gefreut.» Zugleich seien sie und ihre Eltern überrascht gewesen, vor allem aber auch stolz. «Es ist eine sehr gute Möglichkeit, Fortschritte zu machen. Es wird ganz anders sein als bei den Novizen Top oder der Damenmannschaft, bei denen ich sonst spiele», sagt sie weiter. Vor allem freue sie sich auch auf das Drumherum. Die Atmosphäre, das Zusammensein mit dem Team und das Erlebnis Japan.

Bereits zum dritten Mal dabei
Unterstützt wird Anja Luternauer auch ein bisschen von ihrem Vater. Bruno Luternauer, der beim NLB-Team des SCL als Funktionär mithilft, wird 10 Tage mitreisen und seine Tochter unterstützen, wenn es nötig ist. Und zugleich wird mit Lara Christen eine erfahrene und bestens bekannte Kollegin an ihrer Seite sein. «Wir spielen schon seit vielen Jahren zusammen. Ich habe mich deshalb enorm gefreut, dass sie auch dabei sein wird», sagt die Huttwilerin selbst. Sie werde sie gerne ein bisschen mitnehmen und ihr helfen, immerhin ist es für Christen nach ihren Einsätzen in Tschechien und Russland bereits die dritte U18-Weltmeisterschaft. «Ich kann mich noch ans erste Turnier erinnern. Da war ich in der Kabine jeweils schon sehr nervös», erklärt die 16-Jährige, die auch im nächsten Jahr noch auf derselben Stufe teilnahmeberechtigt ist. «Solche Turniere bleiben speziell. Immerhin sind wir fast drei Wochen zusammen, und dabei spielt man auch gegen Teams wie Kanada und die USA – das ist ungewohnt und interessant.» Entsprechend freue sie sich auch auf die dritte Teilnahme.

Tokio wäre interessant
Dabei werden die Frauen wohl nur wenig von Japan selbst sehen. Ein Sightseeing-Tag ist zwar eingeplant, aus den letzten Weltmeisterschaften weiss Lara Christen aber, dass sie nur wenig von den Gastgeberländern sehen werden. «Tokio wäre schon einen Besuch wert. Das wäre bestimmt spannend.» Vielleicht wird sich dies ihre Familie gönnen, denn diese wird ebenfalls nach Japan reisen. «Meine Eltern und meine Grosseltern sind dabei, nur «Lou» muss zu Hause bleiben.»
Das hat indes seine Gründe, immerhin stehen für Luca Christen in dieser Zeit zahlreiche Spiele in der Aktivmannschaft des SCL auf dem Programm.
Deshalb ist für Lara Christen klar: Bei der Heimkehr will sie ihrem Bruder immerhin von positiven Erinnerungen erzählen. In den letzten Weltmeisterschaften waren die Schweizerinnen jeweils abstiegsgefährdet und mussten die Relegation antreten. In diesem Jahr soll es in der Gruppe mit Finnland, Tschechien und Japan vielleicht sogar für den zweiten Platz und fürs Weiterkommen reichen. Während Finnland wohl besser einzuschätzen ist, werden die Partien gegen Tschechien und Japan entscheidend sein. «Auf die Begegnung mit Japan freue ich mich besonders. Vielleicht hat es, weil sie Gastgeber sind, ein paar zusätzliche Zuschauer», erklärt Christen, die normalerweise bei den Novizen Top und den ZSC-Frauen spielt. Und wenn die Gruppenphase geschafft ist, dann wird vielleicht sogar einmal ein Medaillenspiel drin liegen. Die Mannschaft ist zwar jung, Christen selbst ist aber vom Potenzial des Teams überzeugt.

Von Leroy Ryser