Lieber «Uf Widerluege» als Abschied

Insgesamt 44 Jahre Wissen und Erfahrung, eine Menge Engagement und Hilfsbereitschaft sowie freundschaftliche Kollegialität gehen der Gemeinde Huttwil mit dem Abgang von vier Gemeindeangestellten verloren. Die Fachkräfte Hugo Masa, Karin Weber, Martina Schwab und Nicole Stalder verlassen die Gemeindeverwaltung, respektive den Werkhof. Sie wurden mit Geschenken und einem Apéro verabschiedet. Verschiedenste Ambitionen bewegen sie zum neuen Lebensabschnitt: Pensionierung, Familiengründung, eine Zweitausbildung und ein Stellenwechsel.

Nein, ein Abschiedsapéro solle es nicht sein, sagte Gemeindepräsident Walter Rohrbach vor den anwesenden Mitarbeitenden aus allen Etagen der Huttwiler Gemeindeverwaltung. Vielmehr solle es für die vier Scheidenden ein Dankesapéro sein, verbunden mit der Hoffnung auf ein «uf Widerluege».
32 der «verabschiedeten» 44 Jahre im Dienst der Gemeinde Huttwil gehen allein auf das Konto von Hugo Masa. Über drei Jahrzehnte verrichtete er im Werkhof treue Arbeit, passte sich unzähligen Veränderungen an. Mit eindrücklichen Zahlen, Anekdoten und Dankesworten wurde er vom Bauverwalter Beat Rickenbacher in den verdienten Ruhestand entlassen.

6800 Arbeitstage
Am 11. Mai 1987 wurde er vom Gemeinderat als Mechaniker und Bauamtmitarbeiter gewählt. Weder er noch seine neuen Arbeitgeber hätten sich damals wohl vorstellen können, dass er hier einst 6800 Arbeitstage oder 57 970 Stunden Einsatz leisten und acht Legislaturen Gemeinderätinnen und -räte begleiten würde. Wischen, Blumen giessen, im Winter unzählige Male Trottoirs befahren (er kennt jeden Zentimeter Trottoir in Huttwil), in früheren Zeiten die Mitarbeit im Entsorgungszentrum im Meer-Möbel-Areal, Auf- und Abbauen von Marktständen (in früheren Zeiten bis zu jeweils 70), das zuverlässige Instand-
halten der Geräte und Fahrzeuge im Werkhof … seine Arbeit war vielfältig, streng und anspruchsvoll.
Und abwechslungsreich: Früher war der Transport von Personen in die psychiatrische Klinik Gemeindesache. Zuweilen war Hugo Masa der Chauffeur. Er musste auch Hausnummern montieren; dabei wurde er einmal von einem Hund gebissen. Die Begegnung mit dem Kind, das die Haustüre öffnete, war hingegen erbaulicher: Es meldete den Eltern, die Nasa sei da …
Hugo Masa verschwieg nicht, dass er noch viel zu erzählen hätte. Er begnügte sich jedoch weitgehend damit, für die langjährige schöne Zusammenarbeit mit dem Werkhofteam, der Verwaltung und den Kommissionen zu danken.
Die «Zweit-Dienstälteste» mit neuen Plänen war Martina Schwab, die im August 2013 die Lehre in der Gemeindeverwaltung Huttwil begann, diese erfolgreich abschloss, anschliessend in einem Teilzeitpensum arbeitete und nebenbei die Berufsmatura absol-vierte. Nach einer rund zweijährigen Festanstellung als Sachbearbeiterin Gemeindeverwaltung schlägt sie nun einen neuen Berufsweg ein, wird in der Schule Aarwangen ein Praktikum absolvieren und dann ins Studium einsteigen. Nicole Stalder, ebenfalls Sachbearbeiterin Einwohnerabteilung, kam als frisch ausgebildete kaufmännische Fachfrau nach Huttwil in die Gemeindeverwaltung und lief hier ihre ersten Sporen ab.
Sie war vor allem für die öffentliche Sicherheit tätig und damit nicht eben im einfachsten Bereich, der von der jungen Angestellten oft einen breiten Buckel erforderte. Nach vier Jahren nimmt sie nun eine neue berufliche Herausforderung an. Gut drei Jahre, bis Ende Februar 2019, war Karin Weber Leiterin der Einwohnerabteilung in der Gemeindeverwaltung Huttwil. Und damit auch die rechte Hand von Gemeindeschreiber Martin Jampen, den sie während einer längeren Feri-
enabwesenheit zuverlässig vertrat.
Inzwischen ist Karin Weber Mutter geworden. Künftig möchte sie sich vermehrt ihrer jungen Familie widmen.

Liselotte Jost-Zürcher