Lirum-Larum-Forum: Zwischen Konkurs und Verkauf an die Gemeinde
Dass die Forum Sumiswald AG finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, ist seit längerem bekannt. An einem Info-Abend wurde über die möglichen Zukunftsszenarien orientiert. Die laufenden Kosten sind zwar noch knapp gedeckt, doch fehlen die nötigen Mittel (6 bis 8 Millionen Franken) für die dringende Sanierung des Hallenbades bei weitem. Zwischen Konkurs, Entlassungen bis hin zum Verkauf des Baurechts an die Gemeinde ist alles möglich. Springt Sumiswald ein, ist eine Steuerfusserhöhung wohl unumgänglich.
Sumiswald · Da die Gemeinde Sumiswald mit einem Betriebsbeitrag von 150 000 Franken jedes Jahr viel Geld in den Betrieb steckt, ist es dem Gemeinderat ein Anliegen, dass für die Zukunft des Betriebes eine gute Lösung gefunden wird. Es sei wichtig, dass Kinder auch in der Zukunft schwimmen lernen können. Ein Hallenbad leiste dazu einen sehr wichtigen Beitrag. Schulen von einem grossen Umkreis kommen angereist, um im Forum ihren Schwimmunterricht durchzuführen. Ein Hallenbad so zu betreiben, dass es kostendeckend wirtschaften kann, ist jedoch kaum möglich. Wie Gemeindepräsident Fritz Kohler erklärte, werden auch die umliegenden Hallenbäder durch die jeweiligen Gemeinden finanziell unterstützt. Das Hallenbad leiste zudem nicht bloss einen wertvollen Beitrag zum Schulschwimmen. Das Wasser trage auch zur Attraktivierung des Forums im Allgemeinen bei.
Wie an der Informationsveranstaltung in der Aula Sumiswald erklärt wurde, kann sich der Betrieb zwar die nötigen Gelder für die laufenden Kosten erwirtschaften, doch für Rückstellungen, um Sanierungen zu tätigen, habe die Ertragslage noch nie ausgereicht. Der Investitionsbedarf werde wie mit einem Schneepflug vor sich hingeschoben und werde immer grösser und grösser. Die Sanierung des Hallenbades sei zwingend nötig. Die Unterhaltskosten würden sonst unverhältnismässig ansteigen. Die Kosten für die Sanierung wurden in zwei Varianten vorgestellt und bewegen sich zwischen sechs und acht Millionen Franken.
Viele Wege führen zur Sanierung
Verwaltungsratspräsident Dieter Haas zeigte die verschiedenen möglichen Szenarien auf, welche zu einer Sanierung des Forums möglich wären. Als schlimmsten Fall nennt er einen Konkurs oder eine Nachlassstundung. Hier würden Leute, aber auch Betriebe damit rechnen müssen, Geld zu verlieren, auch könnten Arbeitsplätze gefährdet werden, was man nach Möglichkeiten vermeiden möchte. Man habe auch über eine Aktienkapitalerhöhung diskutiert, schätze eine solche aber in der heutigen Situation als schwierig ein. Es steht auch eine Vereinbarung über eine Aufhebung des Baurechts, respektive ein Verkauf des Baurechts an die Gemeinde oder einen Investor zur Diskussion.
Baurechtsverkauf im Fokus
Wie Dieter Haas erklärte, steht der Verkauf des Baurechts an die Gemeinde im Vordergrund, da diese bereits Eigentümerin des Bodengrundstücks wie auch Mehrheitsaktionärin ist. Der Kaufpreis müsste dabei die kurzfristigen Schulden decken. Auch müssten die Hypothekarschulden durch die Gemeinde übernommen werden. Der Kaufpreis wird mit rund 2,5 Millionen Franken angenommen.
Man stellt sich vor, dass zwischen der Gemeinde und der Forum Sumiswald AG ein Leistungsvertrag abgeschlossen wird. Die Gemeinde würde künftig auch für die grösseren Investitionen aufkommen müssen. Eine Trennung von Eigentum und Betrieb sieht man als mögliche Lösung. Man ist sich jedoch einig, dass die heutige Struktur verändert werden muss, da diese in der heutigen Form die Zukunft nicht sichert.
Wird das Gebäude jedoch von der Gemeinde übernommen, müsse mit einer Steuererhöhung von einem
Steuerzehntel gerechnet werden. Wie Fritz Kohler erklärte, wird nun ein entsprechendes Dossier ausgearbeitet, welches an einer nächsten Gemeindeversammlung vorgestellt werde.
Von Elisabeth Uecker