Luca Hänni liess Mädchenherzen höherschlagen
In der Emmentaler Schaukäserei steht normalerweise der Emmentaler AOP im Vordergrund. Doch am letzten Sonntag war es ausnahmsweise der Superstar Luca Hänni. 700 Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher erlebten eine eindrückliche Show.
Sie waren ausser Rand und Band, die kreischenden Teenies. Und auch zu überhören waren sie keineswegs. Seit Stunden warteten sie auf ihren Superstar Luca Hänni und klammerten sich zuvorderst am Absperrgitter fest.
Dann endlich, ein Mann betrat die Bühne, aber es war noch nicht ihr Superstar, sondern der stellvertretende Geschäftsführer der Emmentaler Schaukäserei, Cesare Mimo Caci. Er begrüsste die Anwesenden mit einigen Grussworten, während die Fans immer ungeduldiger wurden. Dann kam er. Der Superstar Luca Hänni. Die Fans völlig ausser sich, das Gekreische kilometerweit hörbar. Das Wetter spielte mit und so schwitzten nicht nur Luca Hänni und Band, sondern auch die meisten Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher.
Emotionales Konzert
Schon beim ersten Song waren Handys und Kameras in der Luft, um die Darbietung festzuhalten. Der 24-Jährige hatte viele unter 16-Jährige angelockt, vor allem Mädchen. Die Eltern von ihnen standen daneben oder etwas weiter hinten. Manche der kleinen Besucherinnen und Besucher mussten hüpfen, um über die Menge einen Blick auf ihren Superstar zu erhaschen. Einige wurden gar von ihren Eltern auf die Schultern genommen, um einen besseren Blick auf die Bühne zu haben. Er sang hauptsächlich bekannte Balladen, die im Radio zu hören sind. Neben seinen Hits wie «She Got Me», «Powder» oder «Signs» hatte der Berner auch seinen neuen Track im Gepäck. «Bella Bella» heisst der Titel und kam gut an. Sobald von den Fans ein Lied erkannt wurde, setzte auch das Gekreische wieder ein.
Bei den langsamen Popsongs hoben viele die Arme, um sanft mit der Musik mit zu wiegen. Nach knapp einer Stunde war das Konzert vorbei und die Zuhörerinnen und Zuhörer hätten ihrem Superstar noch viele weitere Stunden zuhören können.
Die Tickets für das einstündige Konzert mit Luca Hänni konnten nicht gekauft werden. «Wir haben 350mal zwei Tickets verlost», so Cesare Mimo Caci gegenüber dem «Unter-Emmentaler». Aus Platzgründen konnte die Schaukäserei nicht mehr als 700 Gäste für das Konzert empfangen. «Ich war sehr stolz, Luca Hänni hier in Affoltern begrüssen zu dürfen.»
Nach den Besuchen von Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Divertimento und Michelle Hunziker ist dies ein Zeichen dafür, dass die Schaukäserei stets bemüht ist, wieder mehr Aufschwung zu erhalten.
Kurz vor seinem Auftritt in Affoltern im Emmental nahm sich der 24-jährige Luca Hänni Zeit, und beantwortete die Fragen des «Unter-Emmentalers» exklusiv.
Wie ist es für Sie, vor einem kleineren Publikum wie hier in Affoltern aufzutreten?
Es ist für mich immer wieder schön vor einem kleineren Publikum aufzutreten. Einige Tage zuvor waren wir in Grossstädten in Deutschland und Spanien unterwegs. Der Unterschied zu hier, ländlich und heimelig, ist dann ganz besonders spürbar. Mir gefällt diese Abwechslung.
Wie gefällt es Ihnen hier?
Sehr! Ich selber bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Die Landschaften im Emmental gefallen mir besonders gut. Die Ruhe hier ist bewundernswert. Man hört einzig die Kuhglocken.
Waren Sie schon mal in der Emmentaler Schaukäserei?
Nein, ich war bislang noch nie in der Emmentaler Schaukäserei. Das Handwerk rund um den Emmentaler AOP ist jedoch sehr interessant. Kurz vor dem Interview war ich mit den VIP-Gästen unterwegs auf dem Königsweg. Der «digitionelle» Rundgang hinterliess viele Eindrücke.
Was denken Sie heute, wenn sie auf den ESC vom vergangenen Mai zurückblicken?
Ich bin nach wie vor überglücklich. Für mich war es ein grossartiges Erlebnis, bei dem ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Die Auftritte dort werde ich ein Leben lang nicht mehr vergessen und immer in meinem Kopf mittragen.
Die ganze Schweiz war stolz auf Ihre Leistung. Und Sie?
In der Tat! Erstaunlicherweise war halb Europa stolz auf mich (lacht). Ich natürlich auch. Die Erlebnisse in dieser Zeit sind kaum zu beschreiben. Einfach gigantisch.
Was wollen Sie mit ihren Stücken bei Ihren Hörern auslösen?
Ich versuche den Zuhörerinnen und Zuhörern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, egal in welcher Lebenslage sie sich gerade befinden. Aber meine Musik soll auch zum Nachdenken animieren, wie gut wir es hier eigentlich haben.
Hören Sie selbst Ihre Musik und singen Sie mit?
Ja, meistens schon. Aber ich habe auch schon mal den Sender gewechselt, weil ich gerade andere Musik hören wollte. Mitsingen im Auto, das geht natürlich immer. Egal ob allein oder mit der Crew.
Apropos Mitsingen: Sie haben bisher dutzende von Songs produziert. Kennen Sie noch alle Texte auswendig?
Natürlich – was für eine Frage (lacht).
Was sind Ihre kurz- und langfristigen Ziele?
In diesem Jahr möchte ich noch eine grandiose Show organisieren. Fortlaufend schreibe ich immer an neuen Songs. Weiter werden wir in Zukunft ein Augenmerk auf Konzerte in Europa legen. Momentan gerade in Spanien.
Text und Interview: Yanick Kurth