Märchenhafte Aufführungen begeisterten
Gemeinsam mit der Musikschule Huttwil und der Bibliothek Huttwil führte die Tanz- & Bewegungsschule tanzpasión den Nussknacker als musikalische Geschichte samt Tanz auf. Die drei märchenhaften Vorstellungen in Huttwil und Dürrenroth waren bereits im Vorverkauf restlos ausgebucht.
Huttwil/Dürrenroth · «Es isch Heiligobe. D Clara u de Fritz, die zwöi Ching, loufe ständig ufgregt vor der zuene Türe ume u glüssle dürs Schlüssuloch. Sy sie viellech im Schnee blybe stecke? Oder hei sie vergässe, dass Wiehnachte isch?», jammeret de Fritz. Mit diesen Worten eröffneten die beiden Erzählerinnen Anic und Emilia die Aufführung des «Nussknackers». Im Mittelpunkt steht das Mädchen Clara. Sie ist die Tochter der wohlhabenden Familie Silberhaus, die das Weihnachtsfest mit vielen Freunden und Verwandten feiert. In abgewandelter Form wurde die Geschichte im Jahr 1892 von Peter Iljitsch Tschaikowski uraufgeführt. Seitdem wird das Ballett meistens während der Weihnachtszeit gespielt.
«Nussknacker» mit Erzählerinnen, Orchester und Tänzerinnen
Nicht nur die Liebhaberinnen und Liebhaber der Geschichte und des Balletts fanden Freude an der Erzählung, sondern auch alle, die die Geschichte noch nicht kannten. Die beiden Erzählerinnen Anic und Emilia fesselten das Publikum von der ersten Minute an. In der Vorstellung wurden die bekanntesten Szenen des Balletts auf klassische und kindgerechte Weise dargestellt und durch kurze Texte verständlich erzählt. Und von der Musikschule Huttwil ertönte unverwechselbare und grossartige Musik. Die Jugendlichen des Orchesters spielten ihre Stücke in absoluter Perfektion. So bekamen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit «Ouverture», dem «Marsch», der unverwechselbaren «Tanz der Zuckerfee», «Trepak», «Chinesischer Tanz», «Arabischer Tanz» und «Tanz der Rohrflöten» einen bunten Strauss von musikalischen Highlights zu hören. Von wunderschöner und live gespielter Musik begleitet und mit anmutigen Tänzen ging die Reise in den zauberhaften Winterwald, wo sie der Zuckerfee begegneten und den «Blumenwalzer» tanzten. Ein märchenhafter Traum.
Kinder und Teenies mit absoluter Professionalität
Bei der Eröffnung der Aufführung hatte man nicht das Gefühl, im Saal «Belle Epoque» zu sitzen, sondern in einem der grossen weltbekannten Theater. Die Musik, Kostüme und Aufmachung zeugten von einer Professionalität, die so nicht zu erwarten waren. Die Kinder und Teenies zeigen ein an Perfektion grenzendes, graziöses, tänzerisches und musikalisches Können und schwebten mit einer Leichtigkeit über die Bühne, so wie dies eigentlich nur von professionellen Tänzerinnen und Tänzern und Musikerinnen und Musikern zu erwarten ist. Knapp 60 Kinder und Jugendliche boten in vier verschiedenen Tanzgruppen packende und atemberaubende Tänze. Die bunten Kostüme und die perfekt einstudierten Tänze wussten dem Publikum zu gefallen. «Für die Kinder und Jugendlichen war es eine coole und spezielle Kombination, zu Live-Musik tanzen zu können», sagt Nicole-Rodriguez-Andres von tanzpasión. Die knapp 45-minütige Vorstellung begeisterte und das Publikum zeigte ihre Freude mit einem riesigen und kam aufhörenden Beifall. Der Nussknacker gehört bis heute zu einem der populärsten Ballette.
Restlos ausverkaufte Vorstellungen
Das Interesse an den zwei Vorstellungen in der reformierten Kirche in Huttwil und im Bären Dürrenroth war riesig, und die Aufführungen waren bereits im Vorfeld nach kurzer Zeit ausgebucht. «Wir haben deshalb in Dürrenroth eine Zusatzvorstellung organisiert. Doch auch diese war innert kürzester Zeit ausverkauft», sagt Nicole Rodriguez-Andres zum «Unter-Emmentaler». Die Zusammenarbeit zwischen der Musikschule Huttwil, der Bibliothek Huttwil und tanzpasión entpuppte sich als hervorragend. Man darf sich in Zukunft auf hoffentlich weitere gemeinsame Projekte freuen.
Von Yanick Kurth