Mai Jauchetechnik kauft altes Landi Areal
Der Standort der Landi Dürrenroth hat ausgedient. Seit der Fusion mit der Landi Region Huttwil AG im Jahr 2009 diente das Areal noch als Agrarstandort. Mit der Eröffnung des AgroCenters in Huttwil seit diesem Sommer stehen die Gebäude jedoch leer. Nun hat die Firma Mai Jauchetechnik das Landi-Areal gekauft und beabsichtigt, bis Mitte 2023 von Huttwil nach Dürrenroth umzuziehen.
Dürrenroth · Durch die Eröffnung des AgroCenters in Huttwil als weiteren Zentralisierungsschritt der Landi Region Huttwil AG hat die Landi Dürrenroth, die bis anhin noch als Agrarstandort betrieben wurde, nun ausgedient. Gegründet wurde sie zum Ende des 19. Jahrhunderts als landwirtschaftliche Genossenschaft. 1999 ging sie mit der Landi Affoltern eine Fusion ein. Zehn Jahre später, im Jahr 2009, folgte die Fusion mit der Landi Region Huttwil AG. Da die Gebäude in Dürrenroth nun leer stehen, sollte das Areal verkauft werden, wenn möglich als Ganzes. Deshalb war die Geschäftsleitung der Landi Region Huttwil AG erfreut, dass sich auch die Mai Jauchetechnik mit einem Angebot an der Ausschreibung beteiligte, mit dem Gedanken, den Firmenstandort von Huttwil nach Dürrenroth zu verlegen. Der Geschäftsführer Joel Mai bekam den Zuschlag.
«Ich freue mich, dass mit dem Verkauf des gesamten Landi-Areals an die Mai Jauchetechnik die Wertschöpfung in der Region bleiben wird», erklärte Manfred Siegenthaler, Vorsitzender der Geschäftsleitung Landi Region Huttwil AG, am kürzlich durchgeführten Medienanlass. Zuvor, am selben Tag, wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, über den Kaufpreis aber schweigen die Parteien. Hansjürg Marti, ebenfalls Mitglied der Geschäftsleitung Landi Region Huttwil AG und seit 1997 das Gesicht der Dürrenrother Landi, setzte sich zusätzlich dafür ein, dass auch nach dem Verkauf des Landi-Areals dort weiterhin die Viehschauen, die zweimal jährlich stattfinden, und der Schlachtviehmärit (sechs Mal pro Jahr) durchgeführt werden können. Für Joel Mai sei das kein Problem, beteuerte er. Er stelle gerne seine Infrastruktur für die beiden Traditionsanlässe zur Verfügung. Ebenso werde er das bestehende «Schlachthüsli» weitervermieten. Hier-
zu laufen noch Verhandlungen.
Über 40 Jahre Jauchetechnik
Die Firma Mai wurde 1981 von Walter Mai auf dem Bauernhof seines Vaters in Wyssachen gegründet. Seine Idee war es, einfache, leistungsfähige und langlebige Produkte im Zusammenhang mit der Jauchetechnik zu entwickeln, welche ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen. Damit kämpfte er gegen das Wegwerfdenken an. 2001 siedelte Walter Mai sein Unternehmen nach Huttwil an die Bernstrasse um, nach dem er das Gebäude der Firma «Lanz Pumpen» gekauft hatte, die 1999 in den Konkurs ging. «Es wurden damals auch Produkte von ‹Lanz Pumpen› übernommen, die wir noch heute weiterführen», erzählt Joel Mai, Sohn von Walter Mai. Der gelernte Polymechaniker hat Wirtschaft studiert und ist seit Mitte 2019 Geschäftsführer der Mai Jauchetechnik. «Ich hatte mich bereits seit geraumer Zeit auf die Suche nach einem neuen Standort gemacht. Das Firmengebäude in Huttwil ist nicht optimal und gleicht eher einem Labyrinth. Das Landi-Areal in Dürrenroth ist zwar nicht grösser, die Gebäude sind jedoch besser angeordnet, sodass es auch eine Weiterentwicklung des Unternehmens erlaubt», freut sich 31-jährige Familienvater, der selbst auch in Dürrenroth wohnt. Die verschiedenen Gebäude werden nun umgebaut und in die Bereiche Neumontage, mechanische Bearbeitung, Schlosserei und Lager unterteilt. Joel Mai rechnet damit, dass im ersten Halbjahr 2023 die Firma samt allen Mitarbeitenden nach Dürrenroth umziehen kann.
Sein Vater Walter Mai (66) hat sich bereits aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Er wird jedoch das alte Firmengebäude an der Bernstrasse in Huttwil behalten und wenn möglich als Gewerberäumlichkeiten vermieten.
Von Marion Heiniger