«Math» verteidigt Meistertitel vom Vorjahr
Bei den Schweizer Mountainbike-Meisterschaften im Cross Country in Leysin verteidigte der Leimiswiler Olympiazweite von 2021 in Tokio und Gesamt-Weltcupsieger 2021, Mathias Flückiger, seinen Meistertitel aus dem Vorjahr vor seinem Teamkollegen Vital Albin erfolgreich. Der Neo-Leimiswiler Timon Rüegg wurde Vierter.
Mountainbike · Ausgerechnet kurz vor dem Elite-Rennen der Frauen an der Mountainbike-SM in Leysin in den Waadtländer Alpen brauste von den französischen Savoyen her ein Gewitter- und Hagelsturm daher. Bei äusserst schweren Bedingungen gab es auf der immer glitschiger werdenden Rundstrecke in der Nähe des Sportzentrums von Leysin eine Schlammschlacht mit vielen Stürzen. Die grosse Favoritin und Titelverteidigerin Jolanda Neff aus Goldach stürzte bereits in der zweiten von sechs Runden und beendete trotz einer grossen Aufholjagd das Rennen am Schluss nur als Siebte. «Ich hatte fünf Stürze und Probleme mit dem Sattel und dem Lenker. Jetzt hoffe ich, dass es mir in den nächsten Weltcuprennen sowie an der EM im August in München und an der WM in Gap wieder gut läuft», so Jolanda Neff. In einem spannenden Rennen holte sich die 26-jährige Alessandra Keller, die Thömus-Teamkollegin von Mathias Flückiger, ihren ersten Elite-SM-Titel im Olympischen Cross Country vor der Olympiadritten von Tokio, Linda Indergand, und der Olympia-Silbermedaillengewinnerin Sina Frei. Nach einem eher verhaltenen Saisonstart mit einigen Stürzen trumpfte der letztjährige Olympia-Silbermedaillengewinner Mathias Flückiger auf dem 4,3 km langen Rundkurs in den Waadtländer Alpen in Leysin oberhalb von Aigle gross auf und verteidigte so seinen Meistertitel aus dem letzten Jahr in Gstaad-Saanen erfolgreich. Nach seinem Triumph im Jahr 2018 ist der ausdauernde Mathias Flückiger nun dreifacher Landesmeister in seiner Lieblingsdisziplin. Bereits im ersten von sieben Umgängen hatte «Math» auf dem coupierten Parcours attackiert und fuhr so seiner Konkurrenz schon sehr früh auf und davon. Es scheint, dass Flückiger solche Terrains wie in Leysin, bei dem der Regen kurz vor dem Männer-Start aufgehört hatte, liebt, denn schon vor mehreren Jahren hatte er dem «UE» erzählt, dass er vor allem ein schmieriges Terrain am meisten liebt. Bis ins Ziel nahm Flückiger seinem Bündner Teamkollegen Vital Albin 1:53 Minuten ab. Zu seinem erneuten Coup meinte der strahlende neue und alte Swiss Champion, Mathias Flückiger, noch vor der Siegerehrung: «Ich bin mega zufrieden. Die Bedingungen waren sehr schwer. Mein Sieg ist kein Zufallserfolg, denn ich hatte in den letzten drei Wochen sehr hart trainiert und dies gut umgesetzt.» Sein neuer Trainingspartner Timon Rüegg konnte bei seiner ersten Teilnahme gleich den starken 4. Rang belegen. Bei Timon Rüegg handelt es sich um den Radquer Schweizer Meister von 2019, der Mitglied des VC Steinmaur ist und die zweite Saison für das Elsässer Radprofi-Team Legendre aus Colmar fährt. Rüegg wohnt seit März dieses Jahres in Leimiswil im Haus von Mathias Flückiger. Er hat eine Appartementwohnung gemietet. «So eine grosse Überraschung ist der Spitzenplatz nicht, denn Timon Rüegg, mit dem ich viel zusammen trainiere, ist ein Radquer-Spezialist, der auf solchen rutschigen Terrains zuhause ist», sagte Mathias Flückiger über seinen neuen Mieter aus Oberwenigen ZH. Der Neo-Leimiswiler Timon Rüegg, der anfangs Januar in Meilen ZH das Internationale Radquer gewonnen hatte, strahlte im Ziel: «Mir ist es heute bei meiner ersten SM-Teilnahme sehr gut gelaufen.» Lobend äusserte er sich über seine Wohnlage: «Mir gefällt es in Leimiswil sehr gut. Das passt für mich sehr gut. Es war mit 26 Jahren auch der ideale Zeitpunkt, mein Elternhaus zu verlassen.» Nicht am Start an der SM war der Neo-Ufhuser Marcel Guerrini, der öfters auch zusammen mit Mathias Flückiger und Timon Rüegg im Emmental, Oberaargau und im Luzerner Hinterland im Training anzutreffen ist. Marcel Guerrini hatte sich kurz vor dem Start beim Veranstalter wegen Erkrankung abgemeldet. Ebenfalls auf der Startlinie fehlte aus gesundheitlichen Gründen Flückigers-Hauptrivale Nino Schurter. Der für das Langenthaler Velogalerie-Team fahrende Eric Lüthi gab das Rennen schon früh auf, nachdem er in der ersten Runde noch an der 20. Stelle lag.
Von Manfred Dysli