Mathias Flückiger mit zweitem Weltcupsieg
Mountainbike-Weltcup 2019, 1. Rennen in Albstadt – Was für ein Start in die Mountainbike-Weltcupsaison für den Leimiswiler Mathias Flückiger vom Thömus RN Swiss Bike Team. In einem von starkem Regen geprägten Rennen setzte er sich souverän vor Mathieu van der Poel (Holland) und Jordan Sarrou (Frankreich) durch. Flückiger realisierte damit seinen zweiten Weltcup-Sieg.
Radsport · Beim Mountainbike-Weltcup in Albstadt auf der Schwäbischen Alb feierte der Leimiswiler Mathias Flückiger nach 2018 in Mont-Sainte-Anne in Kanada seinen zweiten Weltcup-Triumph in der Olympischen Disziplin Cross Country. Matthias Flückiger gewann das bei teilweise strömendem Regen ausgetragene erste Weltcuprennen des Jahres mit 32 Sekunden Vorsprung vor dem holländischen Radsport-Überflieger Mathieu van der Poel, dem aktuellen Radquer-Weltmeister und Gewinner des World-Tour-Strassenrennens Amstel Goldrace im April, und 33 Sekunden vor dem drittklassierten Franzosen Jordan Sarrrou. Der Gewinner der letzten drei Jahre in Albstadt, Weltmeister Nino Schurter, wurde einen Rang hinter Florian Vogel nur Sechster.
Wichtiges Qualirennen
Damit gewann Mathias Flückiger auch das erste Qualirennen für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. «Nur am Start hatte ich Probleme. Die Kette sprang kurz raus, was mir einen explosiven Start verunmöglichte. «Vielleicht war das gut so. So überdrehte ich nicht gleich am Start und konnte mein Tempo fahren», meinte Flückiger. «Nach dem verpatzten Start lief es mir nämlich immer besser, und ich konnte bald von der 25. Position aus die Spitzengruppe einholen und mich hinter dem Schweizer Duo mit Europameister Lars Forster und Weltmeister Nino Schurter sowie dem Franzosen Jordan Sarrou als Vierter einreihen», schilderte Flückiger. «Und schon bald konnte ich die Spitze übernehmen. Die schwierigen Aufstiege und Abfahrten kamen mir entgegen. Am Schluss konnte ich meinen Vorsprung auf meine Widersacher Van der Poel und Sarrou sogar noch ganz leicht ausbauen», freute sich der grosse Sieger von Albstadt. Im letzten Jahr war Mathias Flückiger in Albstadt noch vom Pech verfolgt gewesen. «In Führung liegend, erwischte ich einen Plattfuss und wurde so am Schluss nur Sechster mit 1:26 Minuten Rückstand auf Nino», erinnerte sich der Leimiswiler.
Noch wertvoller als erster Weltcupsieg
«Ich glaube dieser Sieg heute ist für mich noch wertvoller als mein erster Weltcup-Triumph im vergangenen Sommer in Kanada. Vor allem, weil ich van der Poel geschlagen habe, der am Freitag das Short Track Race gewonnen hatte, wo ich Achter geworden bin», gab «Math» an der anschliessenden Pressekonferenz bekannt. Vor sieben Jahren – im gleichen Jahr, als Mathias Flückiger in Saalfelden hinter Nino Schurter und seinem Bruder Lukas die WM-Bronzemedaille bei den Profis erobert hatte – war «Math» in Albstadt, damals in einem Bundesligarennen, als Zweiter hinter seinem Bruder Lukas schon einmal auf dem Podium gestanden. Nun wurde nach seinem grossen Coup vor der gesamten MTB-Weltelite die Schweizer Landeshyme für ihn selbst gespielt. «Jetzt freue ich mich bereits auf das nächste Weltcuprennen Ende dieser Woche in Nove Mesto in Tschechien», sagte der amtierende Schweizermeister, der am 2.Juni in Gränichen AG seinen Schweizermeister-Titel verteidigen will.
Bruder Lukas Flückiger, der im letzten Jahr in Albstadt noch als Achter eine Top-Ten-Klassierung erreicht hatte, wurde diesmal als neuntbester der 19 gestarteten Schweizer nur als 46. mit 6:58 Minuten Rückstand auf seinen vier Jahre jüngeren Bruder gestoppt. Bester Schweizer wurde bei den Junioren als Fünfter Luke Wiedmann aus Bellach, der in Langenthal eine Lehre als Velomechaniker absolviert.
Auszug aus der Rangliste: Elite Männer, 28 km (125 Klassierte): 1. Matthias Flückiger, Leimiswil, 1:23:54; 2. Mathieu van der Poel, Holland, 0:32 zurück; 3. Jordan Sarrou, Frankreich, 0:33; 4. Titouan Carod, Frankreich, 1:20; 5. Florian Vogel, Schweiz, 1:22; 6. Nino Schurter, Schweiz, 1:39; 46. Lukas Flückiger, Wynigen, 6:58. – Elite Frauen 23,8 km (71): 1. Kate Courtney, USA, 1:26:03; 2. Jolanda Neff, Schweiz, 0:49 zurück; 3. Yana Belomoina, Ukraine, 1:31.
Von Manfred Dysli