Mathias Flückiger zurück an der Weltspitze
Nach einem Saisonstart, dem die Topresultate fehlten, ist Mathias Flückiger aus Leimiswil, der Gesamtweltcupsieger von 2021, zurück an der Weltspitze der Mountainbiker. In Leogang (Österreich) feierte der 33-Jährige nur eine Woche nach seinem Schweizer Meistertitel in Leysin im Short-Track- und im Cross Country-Rennen zwei Weltcupsiege in zwei Tagen.
Mountainbike-Weltcup · «Obwohl meine Form schon vorher nicht schlecht war, fehlten mir die Resultate, welche mir das absolute Selbstvertrauen gaben», beschreibt Mathias Flückiger seine ersten Wettkampfwochen der Saison 2022. «Mit dem Schweizer Meistertitel kam die Wende. Diese konnte ich dank meinem dreiwöchigen Trainingsblock herbeiführen», freut sich «Math». «Es passt wieder alles und es fühlt sich an wie in der Vorsaison.»
Mit dem Teamkollegen an der Spitze
Bloss eine Woche nach seinem dritten Schweizer Meistertitel bei der Elite glänzte der 33-Jährige an den beiden Weltcuprennen im österreichischen Leogang auf einer seiner Lieblingsstrecken. Am Freitag konnte der «Thömus»-Rennfahrer am Ort, wo er vor einem Jahr seinen allerersten Sieg in einem Short-Track-Weltcuprennen feierte, erneut die Arme in die Höhe reissen. Auf den acht kurzen Runden à gut 1 km lag einmal mehr der Brasilianer Henrique Avancini an der Spitze. Wie praktisch immer wurde der Schnellstarter dann aber nach hinten gespült. Mathias Flückiger und sein Teamkollege Albin Vital aus dem Graubünden blieben Avancini schön auf den Fersen. In der sechsten Runde war es soweit. Das Schweizer Duo zog am Brasilianer vorbei und liess ihn sogleich stehen. Spektakulär im Leoganger Bikepark waren die Passagen auf dem Pumptrack. Und dort liess «Math» seine starke Technik aufblitzen. Die restlichen zwei Runden nahm er bereits mit sechs Sekunden Vorsprung in Angriff, eine Runde vor Schluss war der Leimiswiler der Konkurrenz bereits um 17 Sekunden enteilt. Auf der Schlussrunde konnte es Flückiger so richtig geniessen. Souverän gewann er sein insgesamt drittes Short-Track-Weltcuprennen.
Packendes Duell gegen Nino Schurter
Am Sonntag konnte Mathias Flückiger das Cross Country-Rennen damit von der ersten Startposition aus in Angriff nehmen. Im Rennen über 23 km konnten sich die beiden Schweizer Mathias Flückiger und Nino Schurter in der dritten Runde vom Rumänen Vlad Dascalu und dem Südafrikaner Alan Hatherly lösen. Verantwortlich dafür war ein kurzer explosiver Antritt von «Math». In der Folge lieferten sich der Oberaargauer und der Bündner ein weiteres der bereits zahlreichen packenden Duelle. Den entscheidenden Turbo zündete «Math» in der letzten Runde entlang dem Trassee des Riederfeld-Skilifts hoch. Damit raubte er dem Büdner die letzten Reserven. In der letzten Steigung, die Waldkurven hoch, liess «Math» seine Muskeln ein letztes Mal spielen. Schurter konnte nicht mehr aufschliessen.
«Die langen Aufstiege und die anspruchsvollen Abfahrten liessen einem keine Sekunde Erholung. Umso glücklicher bin ich, dass es am Ende gereicht hat», sagt Mathias Flückiger. «Dieses Wochenende mit zwei Weltcupsiegen hat mir deutlich aufgezeigt, dass ich wieder konkurrenzfähig bin. Schon immer war es mein Saisonziel, gegen Ende der Saison hin, wo die WM auf dem Programm steht, in Topform zu kommen. Die aktuellen Resultate stimmen mich sehr zuversichtlich.»
Im Gesamtweltcup kletterte Mathias Flückiger dank den beiden Siegen auf den dritten Zwischenrang nach vorne.
Resultate: Short Track Männer (38 Klassierte): 1. Mathias Flückiger, Schweiz/Leimiswil, 21:46; 2. Vlad Dascalu, Rumänien, 21:57; 3. Vital Albin, Chur, 22:07; 11. Nino Schurter, Schweiz/Chur, 22:23. – Cross Country Männer (84): 1. Mathias Flückiger, Schweiz/Leimiswil, 1:15:31; 2. Nino Schurter, Schweiz/Chur, 1:15:37; 3. Alan Hatherly, Südafrika, 1:16:10; 53. Marcel Guerrini, Ufhusen, 1:23:08. – Gesamtweltcup Männer (8/18): 1. Nino Schurter, Schweiz/Chur, 964; 2. Vlad Dascalu, Rumänien, 775; 3. Mathias Flückiger, Schweiz/Leimiswil, 711; 4. Alan Hatherly, Südafrika, 692; 5. Thomas Pidcock, Grossbritannien, 600; 44. Marcel Guerrini, Ufhusen, 125.
Von Stefan Leuenberger