• Im letzten Gang legt Matthias Aeschbacher den Bigler Tobias Siegenthaler mit der Note 10,00 ins Sägemehl. · Bild: Barbara Loosli

07.05.2018
Sport

Matthias «Disu» Aeschbacher erbt den Festsieg

Mittelländisches Schwingfest in Habstetten– Das Mittelländische Schwingfest in Habstetten ging ohne Schlussgang-Sieger zu Ende. Weder Curdin Orlik (Frutigen) noch Lokalmatador Willy Graber (Bolligen) konnten den Schlussgang für sich entscheiden. Dadurch konnten Matthias Aeschbacher (Schwingklub Sumiswald) und Remo Käser (Alchenstorf) den Festsieg erben.

Schwingen · Beim ersten Kranzfest der Saison waren einige Akteure nicht in Topform. Kilian Wenger (Horboden) verpasste gar den Kranzgewinn, Matthias Sempach (Alchenstorf) musste nach einer Verletzung am Rücken frühzeitig kapitulieren und auch dem Vorjahressieger Christian Stucki (Lyss) lief es nicht wie gewünscht. Auch der Schlussgang zwischen Curdin Orlik aus Frutigen und Willy Graber aus Bolligen lief harzig. Dieser endete nämlich nach zwölf Minuten gestellt. Als lachende Dritte jubelten Matthias Aeschbacher aus Rüegsauschachen und Remo Käser aus Alchenstorf, die sich den Festsieg teilten. Unter den 182 angetretenen Athleten waren zehn «Eidgenossen» zu finden. Insgesamt 5450 Zuschauerinnen und Zuschauer wohnten dem ersten Kranzschwingfest auf Berner Boden bei. Curdin Orlik stand am Mittelländischen Schwingfest in Habstetten, nach fünf Gängen mit 48,75 Punkten alleine auf dem ersten Rang. Somit war dem Berner Oberländer die Schlussgangteilnahme garantiert. Hinter ihm folgten haufenweise Schwinger mit der identischen Punktzahl.

Schlussgangteilnahme geht an den Einheimischen
So standen nach fünf Gängen die Namen Willy Graber, Simon Mathys (Walliswil), Tobias Siegenthaler (Biglen), Matthias Aeschbacher, Remo Käser und Konrad Steffen (Schwingklub Sumiswald) an zweiter Stelle. Die Einteilung entschied sich schliesslich für Willy Graber. Dem Einheimischen wurde verständlicherweise der Vorzug gegenüber den anderen Schwingern mit gleicher Punktzahl gegeben.

«Disu» nach drei Gängen vorne
Die Rangliste nach drei Gängen zeigte folgendes Bild: Da das «UE»-Aushängeschild Matthias Aeschbacher, auch seinen dritten Gang gegen Andre Zahler (Gstaad) siegreich gestalten konnte, war das Mitglied des Schwingklubs Huttwil der einzige Schwinger mit drei Siegen und führte die Rangliste nach drei Gängen mit 29,50 Punkten an. Im Anschwingen brachte er den «Eidgenossen» Philipp Roth zu Boden. Im zweiten Gang fand der Rüegsauschachener sein Siegesrezept gegen Hanspeter Luginbühl (Aeschiried). Der Top-Athlet vom Schwingklub Sumiswald präsentierte sich in Habstetten in beeindruckender Form.
Nach der Mittagspause griff er mit dem Seeländer Christian Stucki zusammen. Stucki, der bereits im Anschwingen mit Kilian Wenger stellte, musste dringend Punkte wettmachen. Matthias Aeschbacher unterlag dem Vorjahressieger nach starker Gegenwehr. Gegen Thierry Neukomm (Champoz) und Tobias Siegenthaler (Biglen) fand «Disu» in den Gängen fünf und sechs mit jeweils der Maximalnote 10,00 zum Siegen zurück. Dies wiederum ermöglichte es Aeschbacher, sich nach dem gestellten Schlussgang – mit dem punktgleichen Remo Käser – als Festsieger feiern zu lassen. Simon Röthlisberger aus Leimiswil kam am ersten Kräftemessen um die begehrten Kränze in den Genuss des Kopfschmuckes (Rang 5e). Trotz des hochkarätigen Teilnehmerfeldes, mit «Eidgenossen» und vielen Spitzenschwingern, schaffte der Oberaargauer diese gute Schlussrangierung. Im Anschwingen endete der Gang gegen Stefan Marti mit einem Unentschieden. Marcel Bühler, Patrick Kohli, Marcel Stucki und Sämi Nufer wusste er allesamt ins Sägemehl zu befördern. Vor der Mittagspause stand dem Leimiswiler kein anderer als Christian Stucki gegenüber. Gegen den Seeländer «Hünen» blieb Röthlisberger jedoch machtlos. Konrad Steffen aus Koppigen und Schwinger beim Schwingklub Sumiswald kam mit vier Siegen ebenfalls in den Genuss des begehrten Kranzes (Rang 7e). Vom Schwingklub Huttwil war nur gerade Patrick Walther angetreten. Er schaffte mit drei Siegen und zusätzlich einem Remis Rang 12f.

Ein Spitzenschwinger tritt ab
Das Schwyzer Kantonalschwingfest, welches ebenfalls am Sonntag ausgetragen wurde, stand im Zeichen von Martin Grab. Der 125-fache Kranzschwinger trat nach etlichen Jahren als Aktivschwinger von der grossen Bühne ab. Viele Zuschauer in Sattel trugen ihm zu Ehren grüne Hemden. Martin Grab gewann mit einem Sieg im letzten Gang den 125. Kranz seiner Laufbahn. Am Zürcher Kantonalschwingfest in Hausen am Albis siegte, vor stolzen 6800 Zuschauerinnen und Zuschauer, der Thurgauer Samuel Giger. Im Schlussgang bezwang er den Rumisberger Eidgenossen Bruno Gisler.

Von Yanick Kurth