• Helene Greub musste die Blumen Boutique aus Krankheitsgründen aufgeben. Eine Nachfolgerin wurde gefunden. · Bild: Yanick Kurth

03.06.2020
Huttwil

«Meine Schwester rettete mir das Leben»

Eine Hirnblutung hat das Leben von Helene Greub auf den Kopf gestellt. Ihre geliebte Blumen-Boutique an der Stadthausstrasse muss sie aufgeben. Eine Nachfolgerin konnte aber glücklicherweise bereits gefunden werden.

Huttwil · Im März 2018 hat sich Helene Greub mit ihrer Blumen-Boutique einen lang ersehnten Traum erfüllt. Doch knapp zweieinhalb Jahre später muss die 36-jährige Lotzwilerin diesen Traum bereits wieder aufgeben. Es war der Freitag, 24. Januar 2020, der das Leben von Helene Greub komplett veränderte. Die gelernte Floristin erlitt an diesem Tag eine schwere Hirnblutung und musste notoperiert werden. Ihre Schwester bemerkte an diesem Nachmittag, dass mit Helene Greub etwas nicht stimmt und fuhr mit ihr ins Spital nach Langenthal. Nach einer kurzen Untersuchung wurde sie mit dem Helikopter nach Bern geflogen. «Meine Schwester hat mir das Leben gerettet. Ohne sie hätte ich es wohl nicht überlebt», sagt Helene Greub.
An den Tag selbst kann sich die Lotzwilerin nicht mehr erinnern, es sind die Erzählungen, die ihr belegen, was wirklich passierte. «Schon rund zehn Tage vorher litt ich an starken Kopfschmerzen, denen ich keine grosse Bedeutung zuordnete», erinnert sich die Geschäftsfrau zurück. Heute geht es ihr den Umständen entsprechend recht gut. «Weiterhin werde ich sehr schnell müde, bin vergesslicher und kann mich schlechter konzentrieren als vorher», führt sie ihre beständigen Beschwerden auf.

Schwerer Entscheid
Die Aushilfen kümmerten sich dann am Freitag und Samstag noch um die Bestellungen und das Geschäft, ehe die Türen schlossen. Über einen Monat lang war Helene Greub krankgeschrieben und hätte ab dem 8. März wieder zwei Tage die Woche arbeiten dürfen. Doch dann kam die Corona-Krise und erschwerte ihr den Wiedereinstieg in den Berufsalltag massiv. «Die Vorschriften und Massnahmen wären mir zu viel gewesen», erzählt die Floristin. Auch finanziell wäre es schwierig geworden, über die Runden zu kommen. So hat sich die 36-Jährige schlussendlich entschieden, ihre Blumen-Boutique aufzugeben. Ohne Corona-Krise hätte sie den Wiedereinstieg langsam angehen wollen. «Der Entschied zur Schliessung fiel mir sehr schwer, ich hatte am Anfang Mühe damit, doch die Gesundheit geht vor», sagt Helene Greub.

Es geht blumig weiter
Neben allen Negativ-Schlagzeilen konnte Helene Greub für ihre Blumen-Boutique aber eine Nachfolgerin finden. Sie verrät, dass eine in Huttwil wohnhafte Floristin im kommenden Herbst beginnen will. Ein genaues Datum steht derzeit noch nicht fest. «Ich bin froh, dass es weitergeht», sagt Helene Greub. Die Gutscheine bleiben während einem Jahr auch noch bei der Nachfolgerin gültig. Somit konnten die Geschäftsfrauen dafür eine glückliche Lösung finden. Derzeit läuft noch der Ausverkauf der Möbel, Accessoires und Pflanzen. Falls nach dem Ausverkauf-Wochenende noch Artikel übrig sein werden, geht der Ausverkauf von
Helene Greub am kommenden Wochenende in die letzte Runde. Auch für Helene Greub geht es beruflich wieder langsam vorwärts. Sie konnte in einem Lotzwiler Lebensmittelgeschäft als Aushilfe beginnen. Sie lässt es derzeit offen, künftig als Angestellte in einem Blumenladen tätig zu sein. Ein eigenes Geschäft sei aber aus persönlichen Gründen nicht mehr möglich.

Von Yanick Kurth