Mit «Bella Italia» überzeugt
Am vergangenen Wochenende lud die Musikgesellschaft Gondiswil zu ihrem Jahreskonzert in die Mehrzweckhalle ein und spielte unter dem Motto «Bella Italia» ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm. Eröffnet wurden die Konzerte unter der Leitung von Rolf Minder durch die Brass-Kids, der Jugendmusikgruppe.
Gondiswil · Die neun Kinder und Jugendlichen der Brass Kids Gondiswil eröffneten das Jahreskonzert mit «Keep moving on» mit der leichten und feierlichen Melodie des Komponisten Ray Sacks. Mit dem Cha-Cha-Cha «Dance Floor», in dem die jungen Bläser sogar selber kurz mitsangen, spielte die Formation eine eingängige Melodie. Die Brass Kids Gondiswil führen jedes Jahr einen internen Solowettbewerb durch und reisen vor Ostern ins Musiklager ins Entlebuch, nach Flühli. Mit dem «Asia-Rock» des niederländischen Komponisten Jacob de Haan gaben die Kinder und Jugendlichen eine poppige Zugabe zum Besten.
Die Musikgesellschaft Gondiswil eröffnete ihrerseits das Konzert mit einem Meisterwerk, dem Triumphmarsch aus der Oper Aida von Giuseppe Verdi. Mit Fanfarenklängen empfängt der ägyptische Pharao seine Truppen, die aus dem Krieg gegen die Äthiopier zurückkehren. Unverwechselbar ist die Melodie der 1871 in Kairo uraufgeführten Oper auch in der Fassung von Bernhard Wüthrich für Brass Band. Unter der Leitung von Rolf Minder folgte ein weiteres Stück aus einer italienischen Oper, die Ouvertüre aus «Tancredi», die von Gioachino Rossini komponiert und 1813 in Venedig uraufgeführt wurde. Die Ouvertüre verwendete Rossini allerdings schon in der Oper «La pietra del paragone», welche ihre Uraufführung ein Jahr zuvor in Mailand hatte. Die anfangs eher schlichte Eröffnung beeindruckte durch ihre Tempiwechsel und den wuchtigen Schlussteil. Ein weiterer Höhepunkt folgte mit dem Popsong «Vivo per Lei», welcher durch das Duett von Judy Weiss und Andrea Bocelli 1995 zum Nummer-Eins-Hit wurde. In der Interpretation der Brass Band trugen die beiden Solisten Anja Güdel auf dem Cornet und Stefan Uhlmann auf dem Euphonium gekonnt die beiden Stimmen vor, welche sich gegenseitig die Liebesbekundungen zuspielten.
Mit modernen Stücken
Nach der Pause starteten die Musikerinnen und Musiker mit der Filmmelodie «Once upon a time in the west» aus dem Italowestern «Spiel mir das Lied vom Tod». Andreas Lüthi, welcher das Konzert völlig frei moderierte, leitete gekonnt zum neapoletanischen Lied «Funiculì Funiculà» über, welches 1880 zur Eröffnung einer Standseilbahn auf den Vesuv komponiert wurde. Während die Standseilbahn vor über siebzig Jahren bei einem Ausbruch des Vulkans zerstört wurde, entwickelte sich das Wortspiel (Seilbahn hier – Seilbahn dort) zu einem erfolgreichen Evergreen. Das modernste Stück «Paparazzi» von Lady Gaga, ein 2009 veröffentlichtes Elektropopstück, gab die Musikgesellschaft ebenso gekonnt wieder wie den Popsong «I belong to you», für den einer der erfolgreichsten italienischen Sänger, Eros Ramazotti, mehrfach mit Gold ausgezeichnet wurde. Als Zugabe kamen die Besucherinnen und Besucher in Genuss von mehr Filmmusik, mit «La vità è bella» aus der 1998 erschienenen Komödie und das neapolitanische Volkslied «Tiritomba». Die eingängige, fröhlich-zügige Melodie spielte jeweils ein einzelnes Register, bevor die Musikerinnen und Musiker von der Bühne gingen.
Von Patrik Baumann