• Gedreht wurde in traumhafter Landschaft in Südafrika.

  • Die Männer mit Bachelorette Larissa Hodgson. · Bilder: @CH Media AG by Filip Stropek.

  • Privat ist Nathanael Litscher bodenständig und umgänglich. · Bild: Karin Rohrer

14.05.2024
Huttwil

Mit der «Bachelorette» in Südafrika

Der Huttwiler Nathanael Litscher hat beim 3+ Format «Die Bachelorette» mitgemacht und spannende wie auch emotionale Wochen in Südafrika verbracht. Im Gespräch mit dem «Unter Emmentaler» zeigt er sich bodenständig und sympathisch, und spricht über seine Wurzeln und Träume.

Geboren wurde Nathanael Litscher vor 31 Jahren in der Ostschweiz. Die Grundschule absolvierte er jedoch in Madiswil und die Oberstufe in Huttwil, vom Ostschweizer Dialekt ist nichts mehr «hängen geblieben». Da sich sein Freundeskreis im Raum Burgdorf bewegt und er auch schon selbst dort wohnhaft war, wird Nathanael Litscher wohl schon dieses Jahr einen Umzug in diese Region ins Auge fassen. Seine vierjährige Lehre als Konstrukteur hat er in Bützberg abgeschlossen und gleich noch die BMS angehängt. Nach einem Abstecher in die Elektrotechnik, wo Nathanael Litscher während drei Jahren in der Entwicklung und Forschung tätig war, zieht es ihn nun wieder in den Maschinen- und Anlagenbereich. Er möchte in Costa Rica spanisch lernen und träumt von einem mehrmonatigen Aufenthalt in Thailand: «Meine Schwester hat dieses Land bereist und von ihren Eindrücken geschwärmt.» Zu seiner drei Jahre älteren Schwester hat Nathanael Litscher einen guten Bezug und verbringt sehr gerne für ihn wertvolle Zeit mit deren Kindern.

Kein Leben ohne Sport
Die Zeit wird jedoch manchmal etwas knapp, um allem gerecht zu werden, zum Beispiel seinen zwei Katzen. Denn der Huttwiler stellt vor allem den Sport in den Fokus, trainiert vier bis fünfmal die Woche in einem Fitnesscenter in Langenthal. «Vor rund fünf Jahren habe ich das Gym für mich entdeckt, da ich unbedingt abnehmen wollte und immer mehr Fortschritte und eine positive Veränderung an mir feststellen konnte. Heute könnte ich mir ein Leben ohne Fitness gar nicht mehr vorstellen, es ist fast eine Sucht», sinniert Nathanael Litscher, welcher als Jugendlicher mit Hornussen und Ringen anfing, später Fussball spielte. Vor allem hatte es ihm den Ärmel für Unihockey reingenommen, denn er spielte knapp zehn Jahre aktiv, war Goalie und begann als Junior bei den Black Creek Schwarzenbach. Auch in den Ferien ist der junge Mann sportlich unterwegs mit Surfen und Schnorcheln. Das Tauchbrevet steht noch ganz oben auf seiner «to do Liste».

Musik gehört dazu
Seit sieben Jahren legt Nathanael Litscher als DJ Musik auf für ein Zürcher Partylabel: «Das macht mir grossen Spass, denn ich kann kreativ sein und den Menschen mit meiner Musik Freude machen. Ich schalte dabei komplett ab, die Musik erfüllt mich. Ich hatte früher schon mal elektronische Musik produziert, spiele gerne Klavier, obwohl ich es nie von Grund auf gelernt habe, und hatte auch schon die Gitarre von meinem Vater in der Hand. Wer weiss, vielleicht schlummert da musikalisches Potenzial in mir.» Wenn er nicht gerade am heimischen DJ-Pult steht, ist er gerne mit seinem Yamaha-Motorrad unterwegs. Ein noch recht neues Hobby, das er jedoch unbedingt weiter pflegen will. «Ich liebe es, einfach ohne Ziel loszufahren und dabei schöne Flecken der Schweiz kennenzulernen», betont Nathanael Litscher, der gerne mit seinen Freunden etwas unternimmt, «weil sie mir gut tun und meine Batterien wieder aufladen». Auch gemeinsames Kochen gehört dazu. «Lasagne und die mexikanische Küche sind meine Favoriten. Meine Kollegen mögen am liebsten mein selbstgekochtes Chicken Satay», schmunzelt er.

Raus aus der Komfort-Zone
Beim gemütlichen Fondue-Essen letzten Dezember mit Kollegen und Gesprächen über Reality TV kam die Idee auf, Nathanael Lischer für das Erfolgsformat «Die Bachelorette» des Schweizer Senders 3+ anzumelden, wo die 29-jährige Bernerin Larissa Hodgson einen Lebenspartner finden möchte. Über mehrere Wochen versuchen rund 20 Single-Männer eine Rose zu ergattern und in der Show das Herz der Dame zu erobern, dies bereits zum zehnten Mal: «Der Fragebogen war rasch ausgefüllt und kurz darauf lud mich 3+ zu einem Casting ein. Eine Kollegin aus Eriswil, welche bei einem ähnlichen Format mitgemacht hatte, ermunterte mich zum Mitmachen. Das Casting verlief positiv und der Sender wollte mich dabei haben. Ich machte mir Gedanken, ob ich das wirklich will und raus aus meiner Komfort-Zone kann.» Er unterschrieb den Vertrag, wurde informiert, dass der Dreh in Südafrika stattfinden ­würde.

Erstes Treffen mit Larissa
Anfang Jahr startete das Abenteuer in Südafrika und der Huttwiler hatte die Gelegenheit, die anderen Mitbewerber kennenzulernen, sich in Südafrika anzuklimatisieren und erste Videos wurden gedreht. Mit der Zeit gewöhnte er sich an die Kameras, die steten Begleiter. «Ich hatte als Geschenk für Larissa in der Brocki Huttwil eine Vinyl-­Schallplatte gekauft und mit einem selbstgemachten Label versehen. Leider ging die Platte auf dem Flug kaputt und ich musste mir etwas anderes überlegen. Ich entschied mich kurzerhand, Larissa zu fragen, was ihr Herzenswunsch ist. Gleichzeitig wollte ich ihr Interesse wecken mit meinen ‹Big Five for Life›, welche fünf Ziele ich im Leben erreichen will», erzählt Nathanael Litscher, zufrieden mit seinem «ersten Auftritt». Aber die Herausforderung beim Drehen war schon die Nervosität und er sieht darin einen Vorteil, dass er gut artikulieren kann, einen grossen Wortschatz hat: «Seitens TV Sender wurde kein Text vorgegeben und wir durften uns authentisch zeigen. Mein Vater hatte mir das Sprichwort ‹Reden ist Silber und Schweigen ist Gold› mit auf den Weg gegeben und daran hielt ich mich.»

Emotionen pur
Der Huttwiler kam gut mit den anderen Männern klar, es bildeten sich sogar Freundschaften und Kontakte werden auch weiterhin gepflegt. An manchen Tagen wurde schon am Morgen gedreht oder die Männer hatten Zeit für sich, konnten Sport treiben, im Pool schwimmen. Manchmal zogen sich die Drehzeiten in die Länge, aber sie wurden immer bestens verpflegt. «Es gab Challenges zu erfüllen und ich war bei einer sportlichen Aktion derart fokussiert, dass es im Wasser hektisch und emotional wurde. Ich habe mich jedoch entschuldigt und bei weiteren Aufgaben darauf geachtet. Es wurde so viel mit der Kamera festgehalten, aber auch sehr viel wieder zusammengeschnitten, was halt bei so einem Dreh dazugehört», erzählt Nathanael Litscher.

Positives Fazit
Er hat einiges für sich mit nach Hause genommen, Erinnerungen an ein wunderschönes Land, spannende und lustige Erlebnisse: «Vor allem habe ich gelernt, ein Buch nie nach dem Umschlag zu beurteilen und ich habe interessante Menschen kennengelernt. Nach der Ausstrahlung der ersten Folge erhielt ich viele positive Reaktionen. Einige waren neugierig, wie so ein Dreh abläuft und manche fieberten am TV mit. Manchmal ist es mir fast unangenehm, wenn im Gym das Thema zur Sprache kommt, denn ich stehe nicht ausserordentlich gerne im Mittelpunkt.» Aber sein Fazit steht, er bereut nichts, würde es wieder machen und zieht eine positive Bilanz vom Abenteuer «Die Bachelorette».

Von Karin Rohrer